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„Htndirnkllpt" (österr. Kstv. 1853, 200 st.);
— „Aewde Kinder" (österr. Kstv. 1853,
500 fi.); — „Bettelnde Vllnernkinder" (östr.
Kstv. 1855, 700 fl.); — Meiblichrr Zw-
dienkllpt" (Ebenda, 150 st.); — „Vinzerin"
(österr. Kstv. 1855); mit diesem Bilde
concurrirte der KĂĽnstler fĂĽr den von der
literarisch-artistischen Abtheilung desLloyd
ausgeschriebenen Preis; 3s ist gegenwär-
tig Eigenthum des Grafen Beroldin-
gen. I n neuester Zeit verlegte sich D.
mit GlĂĽck auf die Pastellmalerei und
Lithographie. Auch verspricht eine Ma-
lerschule, der er mit ganz besonderem
Interesse in seinem Hause vorsteht, man-
chen tĂĽchtigen SchĂĽler zu geben.
Frau kl (Ludwig Aug. vr.), Sonntagsblätter
und deren Beilage, das Kunstblatt. Jahrg.
1845 und 1846. — Kunstkataloge des neuen
östr. Kunftvereins seit 1850.
Decker, Johann Stephan (Maler,
geb. zu C o lmar in ElsaĂź 26.Dec. 1784,
gest. in Wien 25. Juni 1844). Besuchte
die Centralschule seiner Vaterstadt, wo er
auch die ersten Elemente im Zeichnenun-
terrichte erhielt. D. zeigte frĂĽh ein be-
deutendes Talent; 20 Jahre alt, ging er
nach Paris, wo er sich nnter Dav ids
nnd KasimirKrapfs Leitung ausbildete.
Er erhielt einen Preis und seine Arbei-
ten fanden solchen Beifall, daĂź er das
Porträt der Kaiserin Joseph ine nach
der Natnr malen durfte. Nach 7jährigem
Aufenthalt in Paris kehrte er in seine
Vaterstadt zurĂĽck. Dort verheirathete er
sich nnd malte Porträte der bedeutende-
ren Personen, theils in Miniatur, nach
der Isabey'schen Methode auf Papier in
etwas größcrem Formate, theils in der
Manier a 1'Estampe, nach dem KĂĽnst-
ler so benannt, dessen Zeichnungen Aehn-
lichkeit mit den Puuktirten Kupferstichen
hatten und mit der sogenannten Cond6-
schen schwarzen Kreide ausgefĂĽhrt wur-
den. Die Anwesenheit des Hauptquar-
tiers der verbündeten Mächte in Colmar verschaffte ihm viele Bekanntschaften, na«
mentlich mit ungarischen Cavalieren, auf
deren Zureden er 1318 nach Ungarn
reiste und dort viele Porträte malte,
welche sehr gefielen. I n der Ausstellung
des Jahres 1820 zu Wien machte sein
Porträt des Freih. Joseph Me du van ski
Aufsehen; D. kam im darauf folgenden
Jahre (1821) nach Wien, wo er zuerst
fĂĽr Seine Durchlaucht den FĂĽrsten Met-
teruich viel zu arbeiten hatte. Spater
vollendete er eine größere Anzahl vou
Genrebildern fĂĽr den nunmehr verstor-
benen Grafen von Sickingen, der ihm
durch mehrere Jahre einen Gehalt gab,
wofür jedoch der Künstler jährlich eine
gewisse Unzahl von Bildern zu liefern
verpflichtet war. Im I . 1827 erhielt er
den Auftrag, die Tochter Sr. kais. Ho^
heit Erzh. Kar ls , die Erzherzogin The-
rese, jetzige Königin von Neapel, im
Zeichnen zu unterrichten. 13 Jahre war
D. Zeichnenlehrer im Hause Seiner k.
Hoheit des Erzh. Kar l , wodurch er in
den höchsten Kreisen bekannt wurde und
viele Aufträge von Ihrer Majestät der
Kaiserin CarolineAuguste und ande<
reu hohen Personen erhielt. I n den spä-
tern Iahreu iibte er die Kunst wenig
mehr aus, denu die vielen Lectionen, die
er hohen Orts ertheilen muĂźte, lieĂźen
ihm keine Zeit zu eigenen Arbeiten. Vou
seinen Arbeiten sind besonders die Zeich-
nungeu fĂĽr Ihre kaiserl. Hoheit die Erz-
herzoginMariaLouiseerwähnenswerth
u. z. das Porträt ihres Sohnes, des Her-
zogs von Reichstadt (ganze Figur), ferner
die Bildnisse des Grafen Johann von
Esterhazy, seiner Gemalin, des FĂĽrsten
Lichnowsky, der Gräfin Zichy, dcs Ma-
lers Peter Kraft; die Aquarelle: „V«5
Grabmal der Agnes Bure!" : — „Ner NMrr am
Grabe"; — „NaZ Achmmerllläüchrn"; — „Nie
altdeutsche Znmr"; — die Kreidezeichnun-
gen: „Amor nnd Psychr" nnd „Nie liegende
Nymphe", beide nach Canova . Eine sei-
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Coremans-Eger, Volume 3
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Coremans-Eger
- Volume
- 3
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1858
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 456
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon