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D.'s gewöhnliche, kaum lesbare Unterschrift/
— Die Aufführung des „Hans Sachs" aui
der Hofbühne zu Berlin leitete Goethe rnil
einem Prologe ein, worin folgende Versl
das Stück charakterisiren:
Er hat hingeschrieben mit leichter Hand,
Als stund' es farbig an der Wand,
Und zwar mit Worten so verständig,
Als würde Gemaltes wieder lebendig.
He Krämer, AntonIohann (Chemi-
ker, geb. zu Mailand 21. Juli 1806,
gest.zu Tremezzo amComersee 25.Sept.
1853). Sein Vater Johann Adam ist
aus Efsenheim bei Frankfurt am Main
gebürtig und ließ
sich
als junger Mann in
Mailand nieder; seine Mutter Therese
eine geborne de Spech ist eine Mai
länderin. Sein Vater war Präsident des
Handelsgerichtes und erhielt in Folge sei-
ner Verdienste 1811 den Orden der ei-
sernen Krone. Der Sohn AntonIo-
hann kam mit 9 Jahren (1815) aus
dem Elternhause und als Zögling in ein
berühmtes Erziehungsinstitut zu Elberfeld
in Rheinpreußen. 1821 kam er nach
Genf m's Institut des evang. Pfarrers
Ger lach, wo er drei Jahre verblieb und
dann auf die Hochschule dieser Stadt
übertrat. Hier entwickelte
sich seine Vor-
liebe für das naturwissenschaftliche, na-
mentlich das Studium der Chemie, und
Lehrer wie De laRive Bater, Pictet,
DeCandolle waren geeignet, den Jüng-
ling darin vollends auszubilden. 1824
kehrte er nach Mailand zurück. Nach kur-
zem Aufenthalt daselbst unternahm er
eine Reise nach Paris. Dort besuchte er
zwei Jahre das OoUö^ö äe^ i-gmoe, da-
mals unter der Leitung Thsnards; die
nächsten zwei Jahre arbeitete er als La-
borant im chemischen Institut des Herrn
G.GaultierdeClaubry. ImI.1828
— erst 22 I . alt — wurde er bereits zum
Repetitor aus der praktischen Chemie am
Institut E. Langiers zu Paris erwählt
und gab seine erste wissenschaftliche Ar-
beit heraus: „I'ablsaua? abfege äss oaraetsres o/um^nes cl« benss
Haii/?able5"(?ki'ig 1828). Nach einem län-
geren Aufenthalt in Paris besuchte er auf
kurze Zeit Mailand, von wo er
sich nach
Mühlhausen verfügte und dort die verschie-
denen Einrichtungen in den Cattundruct-
fabriken studirte; eine Reise in's mittägige
Frankreich u. nach Deutschland unternahm
er, um sich über die Cultur des Krapp
und die verschiedenen Einrichtungen in
Zuckerfabriken genau zu unterrichten;
anf seiner Rückreise machte er sich zu
Paris in der Münze mit der Procedur
des Prägens vertraut, und 1832 für
beständig nach Mailand rückgekehrt, er-
öffnete er ein eigenes Laboratorium und
eine Privatschule aus der Chemie, die
erste dieser Art in Mailand, aus welcher
mehrere tüchtige Zöglinge hervorgegan«
gen. Unter diesen wissenschaftlichen Be-
schäftigungen fehlte es nicht an andern,
wozu ihn das Vertrauen der Regierung
und seiner Mitbürger berief, u. z. war
er Mitglied der Prüfungskommission zur
Verrheilung der Preise für die Ausstel-
lung 1838, des lombardischen Institutes
der Wissenschaften und Künste nnd des
Collegiums der Conservatorcn des Stadt-
museums; das Municipium der Stadt
hatte ihn in seinen Rath berufen und die
Negierung ihn immer zu Nathe gezogen
und seiue Gutachten abverlangt, wo seine
Kenntnisse entscheidenden Ausspruch
thun konnten. So erstattete Kr am er
Berichte in folgenden Fragen: „Kulia
a 90^"^ —
cleiia ba^babistola
ions clöi caloT'i/'eT'i cli ^e/'/cms". Auch
rschienen mehrere seiner Abhandlungen
m Drucke, darunter 1342 die vom franz.
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Coremans-Eger, Volume 3
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Coremans-Eger
- Volume
- 3
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1858
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 456
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon