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Joseph Danielik (Pefth 1356, Gustav
Emich) S. 102 ldaselbst ist irrig 1843 als
sein Todesjahr angegeben). — Ihabd kori
iginsretek tära, d. i. ungar. Conversations-
Lexikon (Pesth 1850, Heckeuast) II. Bd. S.
366—373. — UZF^ar ir6k Hroxk^ei 's
6i6ti>^'2Hi, d. i. Porträts und Lebensbeschrei-
bungen ungarischer Schriftsteller (Pesth 18ö7,
Heckenast, kl. 4°.) I. Heft, S. 23 ^daselbst
sein Porträt in Holzschnitt). — Csengery
(Anton), Ungarns Redner und Staatsmänner
(Leipzig u. Wien 1852, Manz) I. Bd. S. 211.
— Der Ungar (ein Pesther Blatt), redigirt
von Herm. Klein. I. Jahrg. 1812, Nr. 35:
„Aurel Graf Dessewffy todt", von Gustav
Remel lay. — Ebenda Nr. 37: „Testament
des Grafen Aurel Dessewffy." — Ebenda
Nr. 49: Uebersetzung eines an seine Mutter
gerichteten Schreibens, welches er vierzehn
Tage vor seinem Tode geschrieben, als Ant-
wort auf ihre Warnung, sich nicht ganz auf-
zureiben im geistigen Kampfe. — Meyer
(I.) , Das groĂźe Conversations-LeMn fĂĽr
gebildete Stände (Hildburghausen 1842,
Bibl. Inst., Lex. 8°.) XIII. Bd. S. 1240
(im Artikel „Kossuth") und XVIII . Bd.
S. 115 (im Artikel „Ungarn"). — (Kneschke
Ernst Heinrich Prof.) Deutsche Grafenhäuser
der Gegenwart (Leipzig 1852, Weigel, 8°.)
I. Bd. S. 80. — Porträt. Unterschrift: Fac-
simile des Namens: OssewĂĽ? ^.urei. Ba-
rabas piux. I . Pafsini so. (Befindet sich bei
dem bereits genannten Werke: „Tos-orü
FrĂĽk OLge-lvil^ ^.ursi 6m16k6u6k" etc. als
Titelbild.) — Vessewssy's Charakteristik
von Ladislaus Sza lay : „D. war lebhaft,
beweglich, von kleiner Gestalt, seine Rede
war hitzig, aber nie höhnisch, den Gegner
stets an seiner schwachen Seite treffend; doch
pflegte er nie die Waffe in der Wunde des-
selben umzukehren; er war französischer als
die Franzosen, freundlich, heiter, als ob die
Welt das Buch seines Lebens nicht mit be-
deutungsvollen Lettern, nicht mit so vielen
Täuschungen vollgeschrieben hätte aber
wenn auch nur ein Tropfen des sympathischen
Mittels das Blatt bewegte, gewahrte man
sogleich den Zauber des MitgefĂĽhls in feinem
edlen GemĂĽthe. So war er in Gesellschaft."
— Sein größter politischer Gegner Kossuth
begleitete im „I»s8ti Ilirlap" die Todesnach-
richt D.'s mit folgenden Worten: „Welcher
Verstand, welcher Wille, welche Vollkraft!
welch' glĂĽhendes GefĂĽhl, welche Hoffnungen
und welch' glänzende Zukunft waren nicht an
diesen Namen geknüpft — ein Fieber von
wenig Tagen und Alles ist zu Ende!" —
Dessewffh's Testament. „Ofen am 1. Jänner 1336. I n Anbetracht, daß wir Alle sterblich
sind und der Tod mit gleicher Strenge gegen
Jung und Alt verfährt, hielt ich es für noth-
wendig, meine letzte VerfĂĽgung zu treffen,
was durch gegenwärtige Zeilen mit dem Vor-
sätze geschieht, mein Testament am ersten Tage
jedes Jahres zu erneuern. Mein frĂĽhes Ende
bedauere ich nur darum, weil es mir die
Möglichkeit benimmt, den Erwartungen mei-
nes Vaterlandes, meiner Eltern und Gönner
entsprechen zu können. Abgesehen davon,
scheide ich leicht vom Leben, das mir, viel-
leicht durch eigenes Verschulden, nur wenig
Freude und viel des bitteren Weh's geboten.
Meinen Freunden danke ich fĂĽr ihr Wohl-
wollen, meinen Feinden vergebe ich und thue
hiermit Abbitte denen, die ich gekränkt. Mein
Andenken empfehle ich der Gunst meiner El-
tern und Freunde; mögen sie nie ungerecht
gegen meine Asche sein. Mein Herz glĂĽhte
fĂĽr sie, fĂĽr die Menschheit und das Vater-
land. Meinen Willen, hinsichtlich meiner ge-
ringen Hinterlassenschaft, enthält das unten
— beigeschlossene Verzeichniß. Zum Executor
ernenne ich meinen geliebten Bruder Emi l .
Aurel Dessewffy." — Genealogie. Ein
altes Geschlecht, aus welchem ftach Angabe
des Grafendiploms^ zwei Generale, 22 Ober-
sten, von denen neun unter den Mauern von
Prag den Tod der Ehre starben, hervorge-
gangen. Das Prädicat „Czernek" leitet die
Familie von einer Besitzung in Slavonien
ab. Ein Paulus de Czernek erscheint bei
Bela (1447) urkundlich. Den Freiherrn-
ftand erhielt Franz (N) D. von Kaiser
Leopold I. im Jahre 1666; den Grafen-
stand der Freiherr Samuel von Kaiser
Joseph II. im 1.1775. Die jetzigen Fami-
lienglieder stammen von des Grafen Samuel
Sohn: Stephan (gest. 1. April 1785),
vermalt in erster Ehe mit Anna Freiin Vecse^j
von yaiiiacskeö, in zweiter mit Josepha Gräfin
Von Windischgrntz. Aus erster Ehe stammen:
^.. Graf Samuel (geb. 13. Jänner 1768,
gest. 14. Mai 1847), vermalt mit Nana An-
dräW von 5iklo (geb. 2. Juli 1765, gest. Z0.
Jänner 1848) und V. Graf Joseph (geb.
13. März 1772, gest. 8. Mai 1843) ls. d.),
vermalt mit Eleouorc Gräfin 5ztaralj (geb. 8.
Februar 1780, gest. 24. Sept. 1849). — Aus
der zweiten Ehe: c. Graf Stephan (II.)
(geb. 6. Decemb. 1774, gest. 17. Juli 1850),
vermalt (seit 3. Sept. 1810) mit Iosephine
Gräsin Szlärcu! (gest. 1829). — 4. Nachkommen
des Grafen Samuel : a) Graf August
(geb. 24. Jänner 1796), vermalt (seit 3. Aug.
1820) mit Johanna Freiin von Vanffu (geb.
9. Sept. 1803). — b) Graf Coloman
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Coremans-Eger, Volume 3
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Coremans-Eger
- Volume
- 3
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1858
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 456
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon