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(0^. 106) ; — und sein
neuestes: ^In^o?^^" ^op.116). Eine
seiner brillantesten Compositionen, ein
Seitenstück zu Liszts„Erlkönig",ist seine
Variation zu „6oä S2.V6 tlie <Hu.66n". —
Raimund (Violinvirtuose, geb. zu
Zack in Böhmen 30. Ang. 1824). Bru-
der des Vorigen, wurde 1834 SchĂĽler
des Prager Couservatorinms und bildete
sich unter Pixis zum Violin-Virtuosen.
Im I . 1844 unternahm er mit seinem
Bruder Alex and er eine Kunstreise nach
Deutschland, Belgien und Holland. 1848
con certirte er in Wien u. andern Städten
der Monarchie. Seit 1850 bekleidet er
die Stelle eines 2. Concertmeisters und
Lehrers am Couservatorium der Musik
zu Leipzig. Im August 1857 verloren
die beiden Virtuosen ihren 70jährigen
Vater, dem si? ihre Ausbildung verdanken,
durch den Tod.
Wiener Zeitschrift fĂĽr Kunst, Literatur, Theater
und Mode (Wien, 4°.) herausgeg. von Di-.
G. Ritter v. Franck. 1846, Nr. 23 : „Alex.
Dreyschock. Ein Künstler-Porträt" von I. P.
Lyser. — Wiener Theaterzeitung. Herausg.
üon Bäuerle 1857, Nr. 191. — Nonv^ie
LioFrapkio 3ön6r3.1s . . . pukliee saus !a
äir. äs ölr. 1o vr. I In 6 kor (?A,ri8 1853)
XIV. Lä. 8p. 770 ftach dieser geb. 15. Oct,
1818). — Schilllng (G. Dr.), Das musi-
kalische Europa (Speyer 1842, F. C.Neidhard,
gr. 8".) S. 75 lnach diesem geb. 1817). —
(Brockhans) Conversations-Lexikon (10. Aufl.)
V. Bd. S. 242. — Bohemia (Prager Blatt)
1858, S. 145. — Katalog der Musilalicn-
Leihanstalt von A. O. Witzendorf. Musik
fĂĽr Pianoforte, Orgel, Harfe u. Harmonika
(Wien 1856, Mechitaristen, 8°.) S. 145 u. 146.
— Systematisch-geordn. Verzeichniß derjenigen
Musikalien, welche stets vorräthig sind in der
Kunst- und Musikalienhandlung von M ekis-
k a's und I. Hubners Witwe in Graz
(Graz 1857, A. Leykams Erben, 8°.) S. 47
u. f. laus diesen beiden Katalogen ist eine
Zusammenstellung der Compositionen D.'s
mö'glW. — Porträt. Unterschrift: ^. vrey-
sokook (4".) lauch in Diezmanns „Allg.
Modenzeitung" .^ — Znr Charakteristik D.'s
gehört der Ausspruch des berühmten Cramcr,
als er D. in Paris zum erstenmale spielen hörte.
Cra m e r sagte nämlich: „DreYschock hat keine linke Hand." Niemand verstand diese
Aeußerung bis Cram er sie mit dem Zusätze
löste: „Nun ja, dieser Künstler hat zwei
rechte Hände." — In Verbindung mit diesem
bezeichnenden Ansspruche Cramers steht das
Sinngedicht, welches Saphir unter Drey-
schocks von Kriehuber lithographirtes wohl-
getroffenes Porträt setzte:
Welchen Titel, der nicht hinke,
Man dem Meister geben möchte,
Der zur Rechten macht die Linke? —
Nennt ihn Doctor beider Rechte.
— Ein Musikkritiker charakterisirt D.'s Spiel
folgendermaßen: „Napidität in den schwierig-
sten Octavgängen und Doppelgriffen, Eleganz
und Lieblichkeit in der Cantilene, letztere stets
verbunden mit einer geschickten und ĂĽberra-
schend klingenden Instrumentation, charakteri-
siren seine an den mannigfaltigsten Melodien
und Passagen reichen Kompositionen. I n D.
steht das Birtuosenthum der Technik auf der
höchsten Stufe."
DruibackĂĽ z Kowalskich, Elsbeth
(polnische Dichterin, geb. in der Nähe
von Lemberg 1687, gest. im Kloster zu
Tarnow 1760). Sie war an den begĂĽ-
terten Polen DriiHbacki, Zydaczewaer
Schatzmeister, vermalt und brachte den
größten Theil ihres Lebens auf den Gütern
des Mannes, die letzten Jahre im Kloster
der Bernardinerinnen Zn Tarnow zu. Mit
ihr beginnt der Umschwung in der polni-
schen Literatur, welcher zur Zeit des Kö-
nigs StanislausAugust Statt hatte.
Den traurigen Tagen Augusts HI.,
welche mit dem treffenden Sprichworte:
„Zur Zeit des Königs aus Sachsen, iß
trink und laĂź den Bauch dir wachsen"
charakterisirt sind, in denen jeder edlere
Sinn fĂĽr Literatur, Cultur, Fortschritt
unter den Gelagen und Bacchanalien eines
ĂĽbermĂĽthigen Adels erstarb, trat Els-
beth, die Gattin eines Kroubeamten, mit
ihren Poesien voll Geist und Innigkeit
auf uud erregte die Aufmerksamkeit der
Edlern im Volke. Mit Hilfe ihrer Mut-
tersprache, deren vollkommene KenntniĂź
sie
sich
angeeignet, erweiterte sie ihr Wis-
sen nach verschiedenen Richtungen, bil-
dete ihreu Geist an den MusterstĂĽcken
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Coremans-Eger, Volume 3
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Coremans-Eger
- Volume
- 3
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1858
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 456
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon