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Auch hatte er sich mit der Tochter des
Compositeurs und Londoner Musikalien-
Verlegers Corri vermalt, mit welchem
er im I . 1796 in Gesellschaft trat. Im
1.1800 reiste er nach Hamburg, um dort
den Vertrieb seines englischen Musik-Ver-
lages nach Deutschland zu befördern und
hielt
sich
zu diesem Zwecke dort längere Zeit
auf, lieĂź
sich
aber auch mehrereMale öffent-
lich hören. 1802 trat er in Wien mit
groĂźem Beifall auf. Nach einem Besuche
seiner Heimat verfĂĽgte er sich
1803 nach
Berlin, trat dann in Dienste des FĂĽr-
sten von Isen bĂĽrg, aus welchen er 1808
in jene des Herzogs von Benevent zu
Paris als Konzertmeister ĂĽbertrat. Schon
1812 im Alter von 51 Jahren ereilte
ihn der Tod.JohannLadislaus war
ein geschickter uud fruchtbarer Composi-
teur und seine Werke zeichnen sich
durch
EigenthĂĽmlichkeit, reiche Erfindung und
warmes GefĂĽhl ans. Von seinen theore-
tischen Werken ist besonders die von ihm
mit Pleyel herausgegebene, oft wieder
gedruckte
et 7l.otam.ment
1796)^ auch mit engl. Titel, anzufĂĽhren.
Dlabaez und Gerber — letzterer in
seinem „N euen historisch-biographischen
Lexikon der Tonkünstler" — zählen viele
Compositionen Dusseks, Clavier- und
Harfenconcerte mit Orchesterbegleitung,
Duetten, Clavierfonaten mit Violin, So-
los, Rondos u.v.a., welche im Drucke er-
schienen sind, auf. Wir verweisen in Be-
treff derselben auf die genannten Werke.
Der größte Theil seiner kirchlichen Com-
positionen befindet sich handschriftlich in
der St. Barbarakirche zu Kuttenberg,
und in der Decanatskirche zu öaslau. —
Seine Frau (Säugerin und Compo-
siteurin, geb. um das Jahr 1770) ist
eine Tochter des englischen Mnsikverle-
gers und Compositeurs Corri und
hatte sich mit ihm 1792 vermalt. Sie
war eine ausgezeichnete Sängerin, Har- fen-und Clavierspielerin. Als ihr Oemal
in das Musik-Verlagsgeschäft ihres Vaters
als Gesellschafter eintrat, erschienen auch
von ihr inehrere Compositionen fĂĽr die
Instrumente, welche
sie spielte, im Ver-
lage der Genannten u. z.: „ I I I 6onat.
/o^ tke ^/.^ (ox. 1); — „ I I I Fonat./o?-
op. 2); - „
o^ t/ls!>/.",-
/o^ tke HaTI"/ — „
/<)?-tks 1^. < u. M. a.
Dlabacz (G. I.), Allg. hift. KĂĽnstler-Lexikon
für Böhmen .. . (Prag 1815, Haase, 4°.)
I. Bd. Sp. 348 Mhrt ihn und die ganze
Familie unter dem Namen Dussik auf).
— Gerber (Ernst Ludwig), Historisch-bio-
graphisches Lexikon der TonkĂĽnstler (Leipzig
1790, Breittopf, 8".) I. Bd. Sp. 366 Mhrt
ihn als Johann Ludwig und im I. 1748
geb. auf). — Desselben: Neues hiftor.-biogr.
Lexikon der TonkĂĽnstler (Ebenda 1812, KĂĽhnel,
gr. 8°.) I. Bd. Sp. 966 lführt ihn auch als
Johann Ludwig (oder Ladislaw) auf,
setzt aber sein Geburtsdatum —dasselbe in der
ersten Ausgabe des Lexikons berichtigend — auf
das Jahr 1762 an Sein Urtheil ĂĽber ihn klingt
nicht zu schmeichelhaft. Er schreibt ĂĽber seine
Compositionen: „In einem Zeitraume von
noch nicht 11 Jahren hat er damit so vielerlei
Pressen beschäftigt, daß das Ordnen seiner
Werke zu einem Verzeichnisse beinahe ebenso
viel Aufmerksamkeit und ungleich mehr Geduld
erfordert, als er bei der Komposition selbst
scheint angewendet zu haben: denn ein groĂźer
Theil derselben scheint zu einer gewissen Art
Fabrikwaaren zu gehören, welche gewöhnlich
dutzendweise verkauft werden"). — Oestr.
National-Encyklopädie (von Graff er und
Czikann). lWien 1837, 6 Bde.) I. Bd.
S.766. — Ersch (I. S.) und Gruber
(I. G.), Allgemeine Encyklopädie der Wis-
senschaften und KĂĽnste (Leipzig 1822 u. f.,
Gleditsch, 4°.) I. Sect. 25. Bd. S. 28 lG. W.
Fink fĂĽhrt ihn daselbst als Johann Lud-
wig auf). — Nouvsiio Viosraxtiio söner^is
... pndl. sous 1a. äir. äs Nlr. 1o Dr. Hoskor
(?3.ri5 1853) XV. 2ä. 8x. 494 Mhrt ihn
als Dussik. auf, nach dieser geb. zu Czaslau
9. Febr. 1761, gest. zu Laint Qeruakin- on-
I.27V im März 1812). — ^Ms, LiosraMs
universelle cles UusicienL. — (Brockhaus)
Conversations-Lexilon (10. Auflage) V. Bd.
S. 319 Mhrt ihn als Johann Ludwig
auf). — Porträt. 1) Unterschrift: ^. I..
Dussel. Darunter das Motto: NusioN »
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Coremans-Eger, Volume 3
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Coremans-Eger
- Volume
- 3
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1858
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 456
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon