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der Thaten und Begebenheiten der Lissov-
zer, zuerst in der „VidUotekg.
d. i. in der Zeitschrift des gräflich Osso-
linskischen Institutes (vom HI. Bande
1842 bis zum XI I . Bde. 1844 inolus.);
dann aber in einem Separatabdruck in
zwei Bdn. (Lemberg I. Bd. 1843; I I .
Bd. 1344, 8".) erschien. Die Lisowzer
oder Lisowczhker waren ein gefürchtetes
polnisches Freicorps, von Alex. Lisow-
ski 1612 gesammelt, welches ohne Sold,
blos auf Beute angewiesen, sich dem pol-
nischen Feldherrn Chodkiewicz im
Kriege gegen Rußland anschloß. Es
diente nachher im 30jährigen Kriege.
I n der Folge verbannte der polnische
Reichstag die entsittlichte Schaar aus
dem Lande und sie löste sich zuletzt
ganz auf. Einzelne Räuberbanden ver-
wüsteten noch mehrere Jahre das benach-
barte Schlesien. Die Geschichte dieses
Freicorps erzählt Dzieduszycki im
obgenannten Werke. — Der Verlust
zweier Männer, denen der Graf Mor iz
im Leben nahe gestanden und durch Dank
verpflichtet war, veranlaßte die zwei Auf-
sähe: „ I^Fpommenis Iiosnnsl'tns /oHe/a
k?-. Dnnina Foi-Kounkieglo" ^ d. i. Nekro-
log des Grafen Ios. Dunin-Borkowsky
(s. d. I I . Bd. d. Lex. S. 68 u. diesen Bd.
S.394 unter: Dunin-Borkowski) in der
vorbenannten Zeitschr. Vidlioteka. (VIII.
Bd. 1843) und „ U^omnism's ^o^nneT'tns
fs^ackz/^.^-. ^a?-noll)MeFo") d, i. Nekro-
log des Ladislaus Grafen Taruowski, in
den „Roxmgätosoi") d. i. Miscellen,
eine Beilage zur Lemberger Zeitung
(1844, Nr. 48). Beide Männer, insbe-
sondere aber GrafBorkowski, ein Neffe
des Grafen Mor iz, hatten wesentlich
auf feinen Bildungsgang eingewirkt. Die
freundliche Aufnahme, welche die Ge-
schichte der Lisfowzer gefunden, regte den
Grafen zu neuen. Forschungen an und
es erschien sein Werk: „ ^ ' ^ ^ d. i. Peter Skarga und sein
Zeitalter, 2 Bde. (Krakau 1850 und 51,
8".). Dieses uud das folgende gab er
unter dem Pseudonym Rychcicki, nach
seinemGeburtsorte Rychcice, heraus. Das
obige Werk gibt eine Darstellung des
Reformations-Zeitalters in Polen, es
umfaßt die Zeit vom I . 1536—1612.
Nun folgte das gleichfalls umfassende
Geschichtswerk: „Abi^ien Olennc/ci^
2 öäe. (Tr2k2.111853 nnä 54). Darin
schildert der Autor das Leben eines denk-
würdigen Kirchenfürsten, des Krakauer
Bischofs Zbigniew Olesnict i (1410
—1455), einer jener Persönlichkeiten, in
welchen sich die höchsten und wichtigsten
Momente der menschlichen Gesellschaft
aller Zeiten, d. i. die Ideen des Staates
uud der Kirche concentriren. Neben die-
sen größern Forschungen veröffentlichte
der Graf noch viele andere Arbeiten.
I n Lemberg besteht seit mehreren Iahr-
zehnden ein wissenschaftliches nach seinem
Gründer benanntes , das gräflich Oss 0-
l i 11 s kische Institut. Ueber Zweck, Auf-
gabe und Bedeutung desselben herrschte
eine durch die Zeitverhältnisse und den
Wechsel in den leitenden Personen ver-
anlaßte Verworrenheit der Ansichten,
so daß der Graf Mor iz , welcher seit
1. Juli 1851 als literarischer Curators-
Stellvertreter dieses Institutes fungirt,
in der Lemberger Zeitung (poln. Aus-
gabe) den Aufsatz veröffentlichte: „ S a k ^
Imienia 955oi«lMc/5" ^ d. i. Das Osso-
liüskische Institut (1851, Nr. 32), wo-
rin er den Standpunct und die Aufgabe
desselben feststellte uud in diesem Geiste
auch alljährlich Berichte über deu Zustand
und die Fortschritte der Anstalt erstattet,
welche in jüngster Zeit gesammelt im
Drucke erschienen unter dem Titel:
^952 clo ^2 ^a^is^Ha 2856",
d. i. Rechenschaftsberichte erstattet über
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Coremans-Eger, Volume 3
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Coremans-Eger
- Volume
- 3
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1858
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 456
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon