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sich wohl von selbst"). - In der Be-
sprechung der Ausstellung des Jahres 1346
sagt derselbe in denselben Blättern S. 595:
„Die Gemälde von Fr. Petter und I .
End er haben mit der Gegenwart keinen
lebendigen Zusammenhang. Sie mögen in
ihrer Zeit eine gewisse Bedeutung gehabt
haben, jetzt hat man für diese Richtungen
weder Sympathie noch Antipathie, Niemand
wird sich ernstlich die Mühe nehmen, sie zu
vertheidigen oder anzugreifen; es sind Nach-
tlänge einer — und das ist Alles, was man
zu ihrer Entschuldigung sagen kann — für
die Kunst nicht günstigen Zeit. Fleiß in der
Ausführung kann man ihnen allerdings nicht
absprechen." — Ein noch härteres Urtheil
enthalten dieselben Blätter in der Besprechung
der Kunstausstellung des Jahres 1845. Kunst-
blatt Nr. 21, S. 503 von Dr. E. Melly.
Ender, Thomas (Landschaft-
maler, geb. zu Wien 4. Nov. 1793).
Zwillingsbruder des Vorigen. Besuchte
1805 im Alter von 12 Jahren die Aka-
demie der bildenden Künste und bildete
sich unter der Leiwng von Mößner und
Steinfeld, ging aber bald seinen eigenen
Weg, auf welchem ihm Claude Lorr ain
und Ruysdael zu Vorbildern dienten.
Die auserlesenen Sammlungen des Gra-
fen Fries und Großhändlers Grün-
ling boten feinen Studien reiche Nah-
rung, und 1810 erhielt er den ersten
kleinen Preis mit einer Sepiazeichnung
nach einem Oelgemälde von Duvi vier.
1810 unternahm er den ersten Kunst-
ausflug nach dem Schneeberg, 1811 nach
Salzburg, 1812 nach Steiermark und
1816 zeichnete er 5 Monate die herrli-
chen Gebirgsparthien von Salzburg und
Tyrol, die ganz geeignet waren, sein
schönes Talent für Landschaftsmalerei
auszubilden. Nach seiner Rückkehr fand
er in dem Fürsten Meitern ich einen
kunstsinnigen Mäcen, bald darauf erhielt
er den großen Malerpreis, und im Jahre
1817 (nicht wieGräffer berichtet 1818)
gelang es ihm durch seinen hohen Gönner,
die nach Brasilien bestimmte Expedition
als Maler begleiten zu können. Am 28. März des genannten Jahres verließ
er Wien und am 9. April schiffte er sich
in Trieft auf der Fregatte Austria zur
denkwürdigen Fahrt ein. Diese ging
über Malta, Gibraltar, nach Rio Ja-
neiro. Das Clima in dem fremden Welt^
theile sagte ihm aber so wenig zu, daß
er schon nach Jahresfrist um die Erlaub-
niß zur Rückkehr bat, welche ihm auch
ward. Doch trotz der abgekürzten Frist
war das Ergebniß der Reise ein glänzen-
des. Ueber 700 Zeichnungen von Gegen-
den, Figuren, Gebäuden, alle in Wasser-
farben ausgeführt, brachte er in der
Mappe und übergab sie dem kais. Hofe.
Sie werden im brasilianischen Cabinette
in Wien aufbewahrt. Nach seiner Rück-
kehr begleitete er den Fürsten Metter-
nich nach Italien 1819, wo er als aka-
demischer Pensionär vier Jahre verblieb
und sich in der Oelmalerei ausbildete.
1822 kehrte er nach Wien zurück. Im
folgenden Jahre malte er im Auftrage
des Fürsten viele Gegenden des Salz-
kammergutes und zu den im I . 1812
radirten 6 Blättern gesellten sich nun
noch 12, Ansichten aus Wiens Umgebung
vorstellend, von denen mehrere öffentlich
erschienen. 1826 besuchte er Paris, 1829
malte er im h. Auftrage mehrere Ansichten
von Persenbeug und begleitete im näm-
lichen Jahre Se. kaiserl. Hoheit Erzh.
Johann nach Gastein, für diesen kunst-
liebenden Prinzen mehrere jeuer reizen«
den Gegenden ausnehmend. Seit 1834
wiederholte er regelmäßig seiue Ausflüge
zu Studien nach der Natur, von denen
dann manche auf den Kunstausstellungen
den Beifall der Kenner ernteten. Auch
malte er im Auftrage des Kaisers Franz
6 Ansichten von Münchengrätz, welche
als Geschenk für den Kaiser von Rußland
bestimmt waren. In den I . 1835 und
1836 vollendete er im Auftrage Sr. k. k.
Hoheit Erzh. Johann eine Reihe von
Landschaften aus den Gebirgsgegenden
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Egervári-Füchs, Volume 4
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Egervári-Füchs
- Volume
- 4
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1858
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 422
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon