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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Egervári-Füchs, Volume 4
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Page - 56 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Egervári-Füchs, Volume 4

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56 d. i. Unsere Aufgabe, und wurde alsbald als das Haupt der Opposition und der von ihr bezweckten Reform angesehen. Während dieser Thätigkeit als Publizist und seit 1840 als Mitglied des Land- tags im Oberhause, worin er besonders als Redner glänzte, Pflegte er auch mit Vorliebe das schöngeistige Gebiet und schrieb mehrere Romane und Lustspiele. 1846 erschien sein Tendenzroman: ^F'ai« /e^H'e", d. i. Dorfnotar, deutsch von Graf Mailath in 3 Bänden (Leipzig 1846, 2. Aufl. 1851, 8°.), woriu ähnlich wie in „Oncle Toms Hütte" die Greuel der Sclaverei, die im alten Municipal- leben wurzelnden Mißbrauche mit Treue und in echt dichterischer Weise geschildert werden; auch dieser Roman zog die Auf- merksamkeit des Auslandes, insbesondere Englands auf sich und machte in der Hei- mat großes Aufsehen, well er auf mittel- barem Wege die Unhaltbarkeit alter den Verhältnissen der Zeit längst nicht mehr entsprechender Uebelstände nachwies. I n dem darauf folgenden Roman: „ ^ 9 ^ - o^^äg ^6^4-ben", d. i. Ungarn im Jahre 1514, deutsch von Ad. Duxin3Bdn. (Pefth 1850, gr. 8°.), worin E. den Dozsa'schen Bauernaufstand sich zum Vorwurf nahm, betrat er das Gebiet des historischen Romans. So hatte E. in der Richtung des Romans nach zwei Seiten hin, der socialen im „Dorfnotar" und der historischen in „Ungarn im Jahre 1514" die Befreiung des Unter- thans und dessen Einreihung als sittli- ches Glied in den Staatsverband einge- leitet, sich selbst aber als Schriftsteller und Dichter bewährt, ebenso reich an neuen und zeitgemäßen Ideen, als an philoso- phischem Geiste und Scharfblicke. Unter seinen dramatischen Arbeiten geißelt das Lustspiel: „Msn a^ e^eniössg", d. i. Es lebe die Gleichheit, mit Humor die Schwächen der Zeit und zählt zu den be- sten Arbeiten dieser Art in der magyari- schen Literatur. Wie bereits bemerkt worden, betrat E. im Jahre 1840 die Reichstagstribune; seine öffentliche und schriftstellerische Thätigkeit liefen pa- rallel , eine ergänzt die andere. E. war Mitglied des Oberhauses; seine Versuche, im Unterhause aufgenommen zu werden, namentlich im Jahre 1847, blieben er- folglos. Das Jahr 1848 sah ihn als Kul- tusminister in Ungarn, als welcher er sich mit Männern wie Karl Szksz. Szönyi, Andreas Papp u. A. umgab. Auch führte er an die Stelle des bisherigen Classenunterrichtes den Fächerunterricht ein, erhob die Religion zum besondern Lehrgegenstande, beabsichtigte die Aufhe- bung der Convicte und brachte im August 1848 seinen die Reform des Unter- richtes in Ungarn betreffenden Gesetz« Vorschlag vor das Repräsentantenhaus. Nach der blutigen entsetzlichen Katastrophe des 28. Sept. (Ermordung des Grafen Lamberg/auf der Pesther Brücke) reiste er zuerst nach Wien, später mit der gan- zen Familie nach München. Daselbst lebte seine Schwester an einen Grafen von Viereck vermalt. Dort in Zurück- gezogenheit setzte er seine schriftstellerische Thätigkeit fort und gab zuerst anonym die Schrift: „Nie Gleichberechtigung der Nlltin- Mittäten in Oesterreich" (Pefth 1850, zweite Auftage mit des Verf. Namen, Ebenda 1851, gr. 8".) heraus, deren Ausgangs- punct die „Centralisation der Politik und die Decentralisation der Verwaltung in jedem Lande der Monarchie" bildet. Bald darauf folgte sein großes staatsphilosophi- sches Werk: „ ^ ^ / ^ ) 5kgpei- Hügel unä Ug.112 IV, 473 6., ^ . 8°.). Mergl. darüber ^tQ6Qänm kra,n93,ig 1856, Nr. 29 (vom 19. Juli) von Louis Enault^ wovon zu gleicher Zeit eine deutsche Bearbeitung unter dem Titel: „Ner GMns« drr Herr- «chenben Men bk« 49. Jahrhundert« anf den
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Egervári-Füchs, Volume 4
Title
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Subtitle
Egervári-Füchs
Volume
4
Author
Constant von Wurzbach
Publisher
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Location
Wien
Date
1858
Language
German
License
PD
Size
13.41 x 21.45 cm
Pages
422
Keywords
Biographien, Lebensskizzen
Categories
Lexika Wurzbach-Lexikon
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