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ersten Feldes und der linke einen geharnisch-
ten , nach linls gebogenen Arm, welcher in
der Hand eine nach der rechten Seite wehende
rothe Fahne hält. Die Tincturen der Wappen-
felder sind bei Bieten verschieden angegeben;
auch kommen andere Abweichungen von dem
obigen Wappen vor. Sch i ldhalter: Zwei ein-
wärtssehende Löwen. Devise: ^usts st »noei-s.
Erdy auch Erdi, vormals Luczenba-
cher,Johann (Archäolog, geb.zuSzob
im Honter Comitat 1796). Seine Fami-
lie wanderte aus Belgien nach Ungarn
ein. Die Schulen besuchte Johann zu
Waitzen, Gran, Tyrnau, 3 Jahre bei
den Benedictinern auf dem Pannons-
berge, und hörte die Philosophie in Raab.
Nach Beendigung seiner Studien wurde
er Doctor der Rechte und trat im
Hause des Ignazius V6gh die Praxis
an, wo er zugleich Erzieher war. In
dieser Zeit besuchte er oft Wien und
fand in den Schätzen der Hofbibliothek
reichen Stoff für seine wissenschaftlichen
Arbeiten. Durch mehrere Abhandlungen,
die er in verschiedenen periodischen Zeit-
schriften veröffentlichte, gewann er in
kurzer Zeit einen Namen. Durch 8 Jahre
nahm er an der Redaction des »^kaäo
miai i'uäorQän^ta.r", d.i. Akademisches
Wissenschaftsmagazin, Theil. Die ung.
Akademie ernannte ihn 1832 zu ihrem
ordentlichen Mitgliede für die historische
Abtheilung. Im Auftrage des Erzh. Pa-
latins Joseph machte er auf Staatskosten
Reisen in Deutschland im Interesse des
Antiken-Cabinetes des ungarischen Mu-
seums , bei welchem er angestellt wurde.
Als Beamter des Museums entwickelte E.
bisher eine große Thätigkeit, bereicherte
das Archiv mit vielen Documenten, ver-
faßte treffliche Kataloge über die Mün-
zensammlung der ungar. Akademie, be-
schrieb in gedruckten Abhandlungen meh-
rere interessante alte Münzen, Siegel,
Ringe und Documente, und hat deu An-
tiquitäteusaal vortrefflich geordnet. Auf
dem Gebiete der Alterthumskunde hat er sich durch seine Nachgrabungen am
Blocksberg und in Nrd verdient gemacht.
Im Drucke gab er heraus: ^ ^ei-b
d.i. Die Münzen der serbischen Zsupane,
Könige und Czare (Ofen 1843); — „Ua-
"^ d.i.
Geschichte, Stammtafel und Archiv der
Familie Crouy in Ungarn (Pesth 1848);
ti^ata^ d. i. Lebensbeschreibung Stephan
des Heiligen, ersten ung. Königs (Pesth
1855, 4".); diese nach einem im Pesther
National-Museum befindlichen Frankfur-
ter Codex des Regensburger Bischofs
Hartwig von Erdy ausgeführte Ueber-
setzung wurde vom St. Stephansvereine
herausgegeben. Die ungar. Abtheilung
in Jacob Rupps Numismatik hat E.
verfaßt. Bon seinen vorzüglicheren Ab-
handlungen sind zu nennen: „Fsn^ik
H)07-WZs<Mai g7-o/e?-eclete>oi", d. i. Ueber
die Abstammung des portugiesischen Gra-
fen Heinrich; — „Hs. I,a5slo kirah/ »na-
Z2/a^ lsgenHi/a", d. i. Ungarische Legende
Königs Ladislaus des Heiligen; — „Su>
7l.i/acli /ano5 »na^a?- e^kü/s^ d. i. Der
ungar. Schwur Johann Hunyadi's; —
d. i. Ueber den Münzmeister des Graner
Erzbisthums; — „^ 4 vs^sbi Hi^ o/c^ ol"^
d. i. Ueber die Gräber von Vereb; —
^ 6Hwato?-oKi bskskötsFs") d. i. Der
Friedensvertrag von Zsivatorok.
^akab ss Danisli/c ,
d. i. Ungar. Schriftsteller. Sammlung von
Lebensbeschreibungen. Von Jakob Ferenczy
und Joseph Daniel ik (Pefth 1856, Gustav
Emich) S. 123. — rljabb kori isNeretek
tika, d. i. Ungar. Conversations-Lexilon der
neueren Zeit (Pesth 1850, Heckenaft) I I I . Bd.
S. 112. — Porträt. Auf dem zweiten der
zwei in Groß-Folio erschienenen Blätter:
„Aa,ß?25 irülc Hiolcspegaiiiolc»." Barabas
lith. (In Medaillonform, im oberen linken
Theile des Ovals: vr. Nrä/
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Egervári-Füchs, Volume 4
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Egervári-Füchs
- Volume
- 4
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1858
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 422
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon