Page - 8 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Füger-Gsellhofer, Volume 5
Image of the Page - 8 -
Text of the Page - 8 -
Mll55lini ill AllN"; — „Glld chttll'H Ulln
Mttelöbllch" (1816); — „Giliöiedkr Znon
nnd Herzllg Vurzimaq" (1816, beide vom
Grafen Thun gekauft); — „Nie Fresken
des PreZbtchrillms" , in der Altlerchenfelder
Kirche in Wien (begonnen 1854); —
„Nu5 heilige Abendmahl", im Refectorium
der Kapuziner in Wien. — I n der
ersten Zeit seines künstlerischen Schaf-
fens , da sich F. noch dem Romantischen
zuwandte, vollendete er viele Zeichnun-
gen zu Meisterwerken deutscher Dichtung,
als: zu Waibl ingers „Märchen onn tier
binnen Grutte"; — zu Tiecks „Genumfa",
15 Blätter (Prag 1834, qu. Fol.), von
denen er später mehrere in Oel ausführte.
^Vcrgl. dar.: das Stuttgarter „Kunst-
blatt" 1826, Nr. ö vonPrimisser); —
zu dessen „PhllntasnZ" und „Glirnmülchen";
zu Goethe's „i5rlküliig",- — „Hermann und
Mrathrn", 12 Bl. von L. Grub er radirt
(Braunschweig 1827, qu. Fol.); — zu
Bürgers „Wildem Zager", 5 Blätter von
Gar eis radirt, mit Text von A. Mü l -
ler (1830); — ferner zu der von M a -
ch e k veranstalteten Ausgabe der böhmi-
schen Geschichte und sein ^ats?- noste?-^
9 Blätter von F. selbst radirt und mit
Text von A. Mül le r (Prag 1826), auch
französisch von De Mar teau, welches
früh seinen Namen allgemein bekannt
machte. Mergl. darüber das Stuttgarter
„Kunstblatt" 1827, Nr. 43). Außerdem
erschienen von ihm noch: „Nie klugen und
thörichten Jungfrauen dl5 OnangeliuNZ", in
Stahl gest. von I . Lendner; mit Text
von Seb. B runn er (Regensburg 1849,
Manz, Fol.); — „Nie Hochzeit zn Kanaan"
(1848); — „Nie geistige Nase. enthaltend die
25 Materien des AllZenkranzes in eben 5a uirl
Federzeichnungen", lithogr. von I . Binder,
mit Text von Job. Em. V eith (2. Aufl.
1848) und „Ner h. Areuzmeg in IH Statinnrn".
nach F.'s Fresken gest. von A. Petrak
mit Text von Mathäus Terk lau (Ne-
gensburg 1847 - 49, Manz, gr. Fcl.); — „Griumphzug Ohristi", in 11 Blättern
(München 1840, Widmayr, qu. Folio).
Merql. darüber „Kunstblatt", Beilage
zum Morgenblatte 1844, Nr. 54^. Unter
den Auszeichnungen, welche dem Künstler
zu Theil geworden, nennen wir die Ver-
leihung der goldenen Künstlermedaille
von Sr. Majestät dem Kaiser von Oester-
reich (1841) für seinen „Griumphzng Ghristi"
und die Ernennung zum ordentlichen aka-
demischen Rathe (1845), sowie von der
kön. Akademie in München die Ernennung
zum Mitgliede.
Libussa. Herausgeg. von Alois Klar in Prag.
Jahrg. 1844, S. 319—386 : „Joseph Führich.
Selbstbiographie." — Damen-Zeitung. Ein
Morgenblatt für die elegante Welt. Herausg.
von C. Spindler. l l. Jahrg. (1830) Nr.
13—22: „Auszüge aus den Briefen des Malers
Ios. Führich" fteich an künstlerischen Ideen,
von ästhetischem Werthe). — Histor.-politische
Blätter für das katholische Deutschland. XII I .
Jahrg. 1844, S. 654. — Nag ler (G. K.
Dr.), Neues allg. Künstler-Lexikon (München
1825 u. f., 8".) IV. Bd. S. 521 Erscheint
daselbst als Joseph Führ ig und heißt sein
Geburtsort Kr atz au irrig Krag au). —
Mül le r (Franz), Die Künstler aller Zeiten
und Völker (Stuttgart 1857, Ebner und
Säubert, Lex. 8°.) I I . Bd. S. 128 lcharal-
terisirt den Künstler folgendermaßen: „ In
F.'s Werken tritt uns ganz der Ticfsinn, die
Größe und Schönheit der religiös kirchlichen
Richtung der Malerei unserer Zeit entgegen.
Sie zeichnen sich durch deu Adel der Gedan-
ken, tiefes Eingehen in die Elemente der katho-
lischen Mystik, den sittlichen Ernst der Auf-
fassung , tüchtige Charakteristik, Reinheit der
Formen, die freien und ungezwungenen Be-
wegungen, die einfache Schönheit der Gewan-
dungen, die edlen und klaren Verhältnisse der
Massen und Linien aus. Allein sie theilen
auch die Schwächen, an denen diese Kunst-
richtung leidet. Die Gestalten haben meistens
zu wenig individuelle Beseelung, zu wenig
Kraft; es sind fast immer mehr resignirte
Dulder, als thatkräftige Personen. Daher jener
vorherrschende Ausdruck von Passivität, von
gutmüthiger und wohlwollender Mattigkeit;
obwohl F. an andern Stellen recht gut zeigt,
welch' reichlichen Fond für eine kräftigere
Darstellung, für naiue und schöne Auffassung
des natürlichen Lebens er in sich trägt. Jeden-
falls aber müssen wir F., wenn es richtig ist
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Füger-Gsellhofer, Volume 5
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Füger-Gsellhofer
- Volume
- 5
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1859
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 426
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon