Page - 21 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Füger-Gsellhofer, Volume 5
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fällt". Der Fürst mochte eine Ahnung
-seines Todes gehabt haben, denn vor
Tagesanbruch des Schlachttages beschied
er den Feldcaplan zu sich und empfing
das heil. Abendmal, dann ließ er
sich —
da Hände und Füße von den heftigsten
Gichtschmerzen gelähmt waren — auf's
Pferd heben und ritt in die heiße Schlacht.
Ein Fähnrich des Regimentes Gemmin-
gen zog den Trauring von der erstarr-
ten Hand und überbrachte ihn der Fürstin
Witwe Elisabeth gebornen Prinzessin
Thurn und Taxis. Die acht Mann,
welcbe seine Leiche zu Grabe trugen, er-
hielten von der Fürstin einen lebensläng-
lichen Iahrgehalt. Aus der Ehe des Für-
sten stammen ein Prinz und vier Prin-
zessinnen. Von Letzteren überlebte nur
eine den Vater, die Prinzessin Leopol-
dinL, nachmals untAl'örccht IV., Fürsten
von hohenlohe « Valdcnönrg » 5cs)illing5slnll
vermalt. Der Sohn ist Karl Egon (s. d.
Zweitfolg. S. 22), der, als die reichsfürstl.
Linie in Schwaben im I . 1804 mit dem
Fürsten Karl Joachim im Manns-
stamme erlosch, als regierender Fürst von
Fürstenberg, Landgraf zu Born uud
Stühlingen u. f. w. succedirte.
Grundsätze der Strategie, erläutert durch die Dar-
stellung des Feldzuges von 1796 in Deutsch-
land und Geschichte des Feldzuges von 1799
in Deutschland und in der Schweiz (Wien
1814, Schaumburg). — Nit tersberg (Jo-
hann Ritter von), Biographien der ausge-
zeichnetsten verstorbenen und lebenden Feld-
herrn der k. k. östcrr. Armee aus der Epoche
der Feldzüge 1738—1821 (Prag 1828, Endcrs,
8".) S. 747. — Ersch ( I . S.) u. Gruber
( I . G.), Allgem. Encyklopädie der Wissensch.
u. Künste (Leipzig 1822, Gleditsch, 4".) I. Sect.
51. Thl. S. 513 snach dieser geb. 26. Juni
1760). — Steg er (Fr. Dr.), Ergänzungs-
Conversations-Lerikon (Leipzig und Meißen,
Lex. 8°.) X. Vd. S. 522. — Oestr. Militär-
Konversations-Lexilon. Herausgeg. von Hir-
tenfeld und Dr. Meynert (Wien 1851)
II. Bd. S. 575. — Porträt. Unterschrift:
X^ri ^.Iciis ?ür3t ^u ?iirLtend6rF u. «. 'w.,
k. k. östei-r. 5e1äinil.i-5cb2i1 - I.isuten3.nl,
Fod. 176t), 3t,2,rd äen Ina kül-'z VHter1a.nä,
bsi I^iptiuzen 2.N 25. 2lär2 1799. I.it,k. v. s^. Vsitsn (Carlsruhe, 8°.). — Monumente.
Für den früh verblichenen Helden fanden zu
Donaueschingen und zu Prag Leichenfeierlich-
teiten Statt. Monumente wurden ihm zwei
errichtet. 1) Im Parke der ehemals F.'schen,
nachmals Thurn-Taxis'schen Herrschaften
Dobrawitz und Lautschin befindet sich das eine
mit der folgenden, von der fürstlichen Witwe
(gest. 21. Juni 1822) verfaßten Inschrift:
^u5 äer bluten liakn 6er I5kro j ^VI,r<I
äir, Oari, ein krüds« <3ra.d, > Du, äeu icil,
I^oi-Hd! I Obue öieil kinä ineiue la^L I Air
2ur nauienitti'eii I^nst; j I'urüuen iiad' icd,
nur nuti Xla^s, > Li5 2ucll mied clsr 1o<i.
um5288t! I k'reuäeuvoli -^'irci ä2,nn eu,t^ vt»i-
clion I Äleiuer Leeie I'i'aiisrllaclit, ^ Ilnä,
2.uotl inir clis ?a1inö reiodön > ^ener lln^ei,
äer äir laedt. j — 2) Das zweite erhebt
sich bei der, anläßlich der Belagerung des
Brückenkopfs von Hüningen erbauten, nach
der Fürstin benannten Elisabeth-Schanze.
Fürstenberg, Karl Egon Fürst, von
der ^in
Ritter des goldenen Vließes, geb. zu
Prag 7. Mai 1729, gest. 11. Juli 1786).
ZweitgebornerSohndeöFursten Johann
Wilhelm Ernst, kais. Prinzipal-Com-
missä'rs zn Regensburg. Vollendete seine
Studien auf der Universität in Leipzig,
wo er 1744—46 zubrachte, kam dann in
die Nitterakademie nach Turin und be-
reiste Italien, wo er sich
vorzüglich dem
Studium der Archäologie widmete und
sein Musik-Talent ausbildete. Nach sei-
ner Rückkehr 1747 versah er bei seinem
Vater die Stelle eines GeheimsecretärZ
und befriedigte mit den reichen Mitteln,
die ihm zu Gebote
stauden, seiue Samm-
lerlust. 1751 wurde er Rath bei der Lan-
desregierung in Prag, 1766 kais. Prin-
zipal-Commissär, als welcher er die Bist«
taiiou des Reichsgerichts zu Wetzlar aus-
führte. Nach Beendigung dieses Geschäf-
tes zeichnete ihn der Monarch durch Ver-
leihung des gold. Vließes aus. 20. Juli
1771 wurde er Oberstburggraf u. Gou-
verneur vou Böhmeu, auf welckcm Posten
er eine segensreiche Wirksamkeit entfal-
tete. Im I. 1772, als große Hungers«
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Füger-Gsellhofer, Volume 5
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Füger-Gsellhofer
- Volume
- 5
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1859
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 426
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon