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Von der schweren Verwundung geheilt,
stand F. 1812 mit seinem Regimente in
Polen, später in Böhmen und wohnte
der Schlacht von Dresden bei. Nach
der Schlacht von Kulm rückte F. zum
Generalmajor vor (2. Sept. 1812), nahm
am Kampfe bei Leipzig Theil, und
marschirte dann mit seiner Brigade durch
die Schweiz nach Frankreich, dessen Bo-
den er 4. Jänner 1814 betrat. Als die
österr. Truppen am 10. März Maxon
besetzten, erfolgte am 11. der Angriff der
Franzosen auf die Stadt. Obwohl mit
Uebermacht unternommen, scheiterte er
an der Tapferkeit der österr. Truppen,
und hatte F. an den
siegreichen Erfolgen
dieses Tages wesentlichen Antheil. Nach
geschlossenem Pariser Frieden kam F. als
Brigadier nach St. Polten und, als 1815
neuerdings der Krieg ausbrach, als Mi-
litärgouverneur nach Lyon, dann nach
Italien. Im I. 1825 erhielt er das Re-
giment Nr. 56, im Dec. 1827 wurde er
Feldmarschall-Lieutenant und Divisionär
zuerst in Mailand, dann iu Verona, 1836
Festungscommandant in Mantua, 1839
Unterlieutenant in der Arcieren - Leib-
garde, 1840 Oöerlieutenant, 1841 Ca-
pitan derselben, 1847 erhielt er die geb.
Rathswürde. Er blieb bis an seinen Tod
im Dienste, und starb, 87 Jahre alt,
uachdem er unter fünf Monarchen durch
67 Jahre mit Auszeichnung gedient und
alle Feldzüge der denkwürdigen Epochen
1792 — 1821 mitgekämpft hatte. Nach
der Schlacht von M 290 u trat F., jedoch
vergeblich, als Bewerber des Mar. The-
resien-Ordens auf.
Militärische Zeitung (ehemaliger „Oesterr. Sol-
datenfreund"), herausgeg. von Hirtenfeld
(Wien, 4".) 1856, Nr. 47, S. 378. — Oestr.
Militär-Kalender für 1857. Herausgeg. von
Dr. I . Hirten feld (Wien, 8".) VIII . Ihrg.
S. 187 u. f. — H 0 pf (Karl Dr.), Histor.-
genealogifcher Atlas seit Christi Geburt bis
auf unsere Zeit. Abtheilung I. Deutschland
(Gotha i853, Perthes,N.Fol) S.64,3ir.1i8.
— Die Familie Fürstenwärther. Tiefe frei- herrliche Familie stammt von dem Pfalzgrafen
Friedrich Ludwig, regierendem Herzog,:
von Zweibrücken, welcher nach dem Tode feiner
Gemalin mit der ihm zur Linken angetrauten
Nana Clila^lü ycl'p aus Meiß«.'nhei:n (f 1081)
mehrere eheliche Kinder gezeugt, welchen er den
Namen v .F ürstenwärther mit dem Adel und
den Gütern zu Mcdrart, Odenbach und Mei-
ßenhcim gab. Kurfürst Johann N i l Helm
von der Pfalz bestätigte als 3teichsvicar
1711 den Adelstand, welcher seither in Baiern
als freiherrlich anerkannt worden. ^Vergl.:
(Kneschte, Ernst Heinrich Prof. Dr.) Die
Wappen der deutschen freiherrl. und adeligen
Familien (Leipzig 1855, Neiget, 8".) I. Bd.
S. 159. — Ho Pf (Karl), Historisch-genealo-
gischer Atlas seit Christi Geburt bis auf
unsere Zeit (Gotha 1353, Perthes, Folio)
S. 64, Nr. 118 1 — Stand der Familie. Aus
des Freiherrn Friedrich Karl Ehe mit
Anlonic geb. <5alw v. Cappcnöurg (vermalt 1799,
gest. 4. Mär; 1817) stammen vier Söhne und
ein: Tochter: 1) Ludwig <geb. 30. Jänner
I800, gcst. 30. Sept. 1811) , kaiscrl. Major,
vermalt (seit 1831) mit Theresia geb. von
Wchenliein (geb. 1. Oct. 1805, gest. 1849).
Aus dieser Ehe stammen: Franz (geb. 1.
April 1833), taif. Lieutenant; — Karl (geb.
S. Mär; 1836); — und Paul ine (geb.
13. Nov. 1839). — 2) Joachim (geb. 8. Aebr.
1803), kais. Statthalterei-Secretär zu Graz,
vermalt (seit 7. Jänner 1834) mit Clemenline
Gräsin von HchärsM'erg (geb. 23. Febr. 1808).
Aus dieser Ehe stammen: Johann Nep.
(geb. 2. Juli 1835); — Clementine (geb.
19. Iänn. 1837); — und Leo (geb. 11. Iänn.
1840). — 3) Anton (geb. 7. Oct. 1810),
kais. Major). — 4) Karl (geb. 17. Novemb.
1811), tais. Hauptmann, vermalt zum zwei-
ten Male (seit 9. April 1844) mit CrezZenzia
geb. Gräsin 1.'odrcm. — 5) Leopold (geb. 9.
Oct. 1815), lais. Ma^or im Geniestabe und
General-Genie-Directions-Adjutant, vermalt
(seit 22. Sept. 1846) mit Nana Anna Gräfin
von pergcr (geb. 2. April 1826). Aus dieser
Ehe stammen: Gabriele (gcb. 30. Mai
1848); — Marie (geb. 11. Aug. 1851); —
und Erwin (geb. 19. Februar 1854). —
Karoline (geb. 6. Februar 1804), vermalt
(seit 1334) mit panl Freihcrrn von Garn. tais.
GM. u. Commandanten des Invalidenhauses
zu Padua. — Wappen. Ovaler Schild mit
schmaler verzierter Goldeinsassung, in demsel-
ben in Blau ein goldener schwarz ausgefug-
ter Thurm mit 4 Zinnen, geschlossenem run-
den Thor mit Schloß und Angeln, 4 schwar-
zen, 2 u. 2 untereinander stehenden
Fenstern,
4 Schießscharten unter den Zinnen und 2 an
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Füger-Gsellhofer, Volume 5
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Füger-Gsellhofer
- Volume
- 5
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1859
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 426
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon