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uischen Poeten des 16. Jahrhunderts,
schickte F. dessen Biographie voraus; —
,Ds m«Hir«" (Mm 1752, 4°., mit 8
L. X.). lVergl. Ebert Nr. 3019); in
diesem Werke gibt F. eine Geschichte des
Ursprunges und Fortschrittes der Mosaik-
malerei und beschreibt darin das von ihm
1737 entdeckte berühmte Mosaikbild: vier
Tauben am Rande einer mit Wasser ge-
füllten Vase. Dieses Mosaikbild und die
beiden Centauren wurden nach seinem
Tode, der im Alter von 7l» Jahren er-
folgte, von Papst Clemens XIII. um
10.000 römische Thaler für das Museum
auf dem Capito! gekauft. I n seinem Nach-
lasse fanden sich ucden mehreren archäo-
logischen und anderen wissenschaftlichen
Arbeiten, die Lebensbeschreibungen der
Cardinale Longo und Alboni, beide von
Bergamo, und ein interessanter Brief-
wechsel mit den ersten Gelehrten Europa's.
6alli2ioli (6iam,batt. eonte), Ältiiuorio xsr «si-.
vii-s 2il2,8t0li2.ä6ll2vit^ tiexii stuäii s äsxii
»oritti äel 02räw2,1s^es8. ?urietti (1790). —
61 VeQ62i2 sä i «uai ultimi oiu^uaut' auui.
Ltuäii «to^iei (Vsueäi^ 1856 , ^«».i-atovieli,
8°.) ^ppenäies 8. 192 snach diesem gest. 14.
Iänn. 17641. — 2sou .^ Liossi^pliis ßsusrais
. . . pndUös 8OU8 1a äireetion äs 2l. 1s vr.
Noeksr (karis 1853) XIX. Lä. 8p. 66 lnach
dieser gest. 17611.
Furlanetto, Bonaventura, genannt
Musin(Compositeur, geb. zu Vene-
dig 27. Mai 1738, gest. 6. April 1817).
Woher er den Beinamen Musin erhielt,
ist nicht bekannt. Zeigte früh große An-
lage zur Musik, worin er seinen Oheim
Nikolaus Froment i , einen guten Or-
gelspieler, und im Generalbaß den Geist-
lichen G. Volla zum Lehrer hatte, im
Uebrigen aber sich zum größeren Theile
selbst ausbildete. Zugleich besuchte er das
Collegium der Jesuiten in Venedig und
nach vollendeten philosophischen Studien
begauu er die Theologie. Da er unter
Einem Unterricht in Muiik ertheilte und selbst als Musikus einen Namen sich ge-
macht hatte, verweigerte ihm der Patriarch
von Venedig Ioh. Bragadino beharr-
lich die heiligen Weihen, bis er eines
Tages bei einer kirchlichen Feier von der
Weihe der Musik ergriffen nach dem
Compositeur fragte und ihmF urla netto
als solcher genannt wurde. Der strenge
Prälat nahm nun keinen Anstand mehr,
dem Alumnen, der so erhabene Musik
schrieb, die heil. Weihe zu ertheilen. Im
Alter von 30 Iahreu erhielt er die Ca-
pellmeifterstelle am Conservatorium äi
6. Nai-ia. äelia kiytö. und bald darauf,
als Bertoui nach London reiste, provi-
sorisch die Stelle des Organisten an der
herzoglichen Capelle von San Markus.
Später (1797) wurde er Vice-Capell-
meister derselben, und alsBertoni starb,
Capellmeister. welchen Posten er bis an
seiueu Tod — der im Alcer von 79 Iah-
ren erfolgte — bekleidete. Groß ist die
Zahl der Arbeiten, welche F. im Zeit-
räume beinahe eines halben Jahrhunderts
componirt hat. Sein erstes Oratorium
aus dem Jahre 1768 ist: „«/05s/?/» ,^7-01762?
^egAiti") dann schrieb er noch mehrere,
darunter die berühmtesten sind:
ferner das »^e Oe«m" für die Markus-
kirche ; — die Cantate von Metastasio
« (1767). Zwei Miserere
— ein „I,au<Hats ^)«si-i"^ 3 stimmig, mit
einer für Dragonetti geschriebenen
obligaten Contrebaßpartie, viele Psalmen
u. a. Auch als Lehrer entwickelte F.. eine
segensreiche Wirksamkeit, schrieb den
^2>attato cli contl-apmito", der nur in
Abschriften verbreitet ist, bildete eine
namhafte Anzahl Schüler, darunter den
OperN'Tompositeur Ioh. Pacciui, den
Tenor und Componisten Hermagoras
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Füger-Gsellhofer, Volume 5
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Füger-Gsellhofer
- Volume
- 5
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1859
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 426
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon