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Vergißmeinnicht, und dann mehrereIahr-
gänge von Landerers „Loni veier'^,
d. i. Vaterländischer Führer, heraus; Ar-
beiten , die er des Lebensunterhaltes we-
gen unternahm. Zu dieser Zeit schrieb
er auch das Drama: „Sät/dm-iZT-nebet",
d. i. Elisabeth Bäthori. Sein im Jahre
1840 herausgegebenes Taschenbuch unga-
risch-deutfcb er Gespräche hat 2 Auflagen
erlebt. 1343 erschienen feine „^eT-ssi
AMemeTHe", d. i. Gedichtensammlung,
1845 seine Novellen unter dem Titel:
„^ollt-a/^ok", d. i. Federzeichnungen,
uno seine poetische Erzählung: „F>am-
gepan ^-iFto/'/ls^, d. i. Die Frau des
Christoph Frangepän; — 1847 und in
zweiter Auflage 1848 seine historischen
Legenden „^7))aclo/c^ d.i. DieArpaden,
und der histor. Valladen-Cyclus: „öaia-
toni /lcl^ lc>/c^^ d. i. Muscheln vom Pla-
tensee. Eine seiner letzten Arbeiten war
das Epos in 12 Gesängen: „Hz. I<i55lo",
d. i. Ladislautz der Heilige (Erlau 1850,
neue Aufl. Pesth 1853). Außerdem ent-
halten Taschenbücher und belletristische
Zeitschriften viele seiner vortrefflichen
lyrischen und epischen Gedichte. Novellen,
Reise-Skizzen, Biographien und ästheti-
schen und kritischen Abhandlungen. G a-
ray war Mitglied der Kisfaludy-Gefell-
schaft, deren Jahrbücher werthvolle Ar-
b? tcu seiner Feder enthalten. In den
le^icn Lebensjahren ernährte er
sich
küm-
merlich als Beamter der Uuiversitäts-
Bibliothek. Die letzten vier Jahre lag er
krank darnieder, war fast erblindet und
nur feine Stelle schützte ihn vor der äußer-
sten Noth. Endlich erlag er seinen Leiden
im Alter von 41 Jahren. Garay war
zweimal vermalt, das erste Mal 1836,
das zweite Mal 1837. Aus letzterer Ehe
leben noch zwei Kinder; für diese wie für
die Hinterbliebene Witwe hat die Nation
großmüthig gesorgt, nachdem
sie
den Vater
im Leben hatte darben lassen. Armuth
wird immer das dürre Reisig bleiben, an welchem die großen Geister der Nationen
ihre Fantasie erwärmen und in linder
Gluth erhalten. Eine Gesammtausgabe
seiner Dichtungen in prachtvoller Aus-
stattung in Lex. 8°., 40 Bogen stark, gab
Franz Ney, G.'s Freund, nach dessen
Tode in schöner Ausstattung und mit
dem Porträte des Verewigten heraus.
Dichtungen von Johann Garay. Aus dem Un-
garischen übersetzt durch Kertbäny. Zweite
Auflage (Wien 1857, C. Helf). Im Vorworte
S . I —XXVIII eine biographisch-kritische
Skizze üb« G. von dem Uebersetzer ftaselbft
S. IX: „Johann Garay — dessen altungri-
fcher Name merkwürdigerweise gleichlautend
mit dem des bekannten spanischen Premier-
ministers aus der Zeit des großen Napoleon
ist" (!); der Minister hieß aber Godoy). —
^Ijkbd knr-i igiusr^tok. tära, d. i. ungar.
Conversations-Lexikon der neueren Zeit (Pesth
1850, Heckenaft) III. Bd. S. 585. —
i vssstöl
d. i. Handbuch der ungar. Sprache u. Literatur .
feit der Schlacht bei Mohatfch bis auf die
neueste Ze,t (Pefth 1855 — 1857, Heckenaft,
2 Bde., gr. 8°.) I I . Bd. S. 676. — Vazärnaoi
UHSHF, d. i. Sonntagszeitung (Pesth, 4".)
18Z5, Nr. 34 (26. August) S. 268 ftaftlbft
seine Biographie nebst Porträt und Abbildung
seines Grabdenkmals). — Sonntagszeitung
(Pesth, 4".) 1856, Nr. 41, S. 325 lSiogra-
phie, Porträt und Abbildung des Grabdenk-
malsl. — Pesther Sonntagsblatl 1855, Nr. 48,
S. 705: „Ungarns Dichter und ihr Loos"
lentwirft ein rührendes Bild des armen Poeten
und Kinderfreundes Garay, worin es heißt:
„Er hatte eine nur sehr kleine Besoldung und
litt oft Noth, aber auf seine Kinder hatte er
immer große Acht und wußte für sie zu arbei«
ten"j. — (Brockhaus) Conversations-Lexilon
(10. Austage) VI. Bd. S. 506. —
irolc. Hletr2Hr>F)"ijjtem6u5
^akai> 03 Oanieilk ^6-««/, d. i. Ungarische
Schriftsteller. Sammlung von Lebensbeschreib.
Von Jakob Ferenczy u. Ios. Danie l i l
(Pesth 1856, Gust. Emich) S. 151. — Nouv.
Nioßrspdie xensi-alo . . . pndiise sou« 1a
6ir«<:t. <ls 2l. 1s Dr. Noefee (!»»«, 1853)
XIX. Ii<i. Lp. 447 snach dieser gest. 4. Nov.
185H. — Kertbeny (K.M.), Album hun-
dert ungrischerDichter (Dresden u. Pcsth 1854,
Geibel, 16".) S. 499 ldaselbst heißt es:
„Garay nennt sich mit Stolz einen Schüler
UhlandS und ist es wirtlich mit Glück und
was noch mehr, ohne Aufgeben seiner echt
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Füger-Gsellhofer, Volume 5
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Füger-Gsellhofer
- Volume
- 5
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1859
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 426
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon