Page - 104 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Füger-Gsellhofer, Volume 5
Image of the Page - 104 -
Text of the Page - 104 -
204
an die Theilungslinie angeschlossener halber
schwarzer gekrönter Adlcr. 2 u. 3 von Silber
und Roth quergetheilt, oben mit zwei rothen,
unten mit einer silbernen Rose. Auf der
Grafentrone drei gekrönte Helme, der rechte
mit einem rothen, geschlossenen, die Sachsen
einwärtslehrenden Adlerflug, auf demselben
das Fallgatter des Herzschildes; der linke mit
einem von Silber und Roth quergetheilten
Adlerflug, belegt mit den Rosen des 2. u. 3.
Feldes; und der mittlere mit einem schwarzen,
golden gekrönten rechtssehenden Adler. Die
Schildhalter: Rechts ein goldener vor-
wärtssehender, gekrönter Löwe, links ein ein-
wärtssehender, goldener gekrönter Greif, beide
mit den Vorderprankcn den Schild haltend.
Glltti, Ludwig (Compositeur,
geb. zu Castro Lacizzi bei Maittua
11. Imn 1740, gest. zu Salzburg 28.
Februar 1817). Widmete sich dem geist-
lichen Stande, wurde ^.bats und trieb
fleißig Musik, insbesondere der dramati-
schen Musik huldigend. Noch während
seines Aufenthaltes in Mantua und
Piacenza brachte er die Opern „^Oiim-
Lia<is" (1784); — ^itetti" ,- — „2)s-
mon/onts-l (1788) zur Aufführung. Im
1.1789 nach Pil lwein, — 1782 nach
Bernsdorf-Schladebach, 1783 nach
der Musikzeitung — kam er als Capell-
meister der fürsterzbischöflichen Hof- und
Tomcapelle nach Salzburg. In dieser
Stellung blieb er bis an seinen Tod, der
im Alter von 77 Jahren erfolgte. G. hat
außer den obengenannten Opern viel.
u. z. Messen, Litaneien, Offertorien und
andere Kirchenmusik, ferner mehrere
Instrumental- und BocaLCompositionen
für die Kammer, und das Oratorium:
„I,a nw t^e cl^bels" (1788) componirt.
Pillwein (Benedict), Biographische Schilde-
rungen öder Lexiton salzburgischer, theils ver-
storbener theils lebender Künstler (Salzburg
1821, Mayer, kl. 3°) S. 62 lnach diesem geft.
28. Febr. 18171. — Gerber (Ernst Lubw.).
Neues hiftor.-biogr. Lexiion der Tonkünstler
(Leipzig 1812, gr. 8«.) II. Bd. S. 265. —
Neues llniversal-Lexilon
der Tonkunst (begon-
nen von Schladebach, fortgesetzt) von Ed.
Bernsdorf (Dresden 1857, Schäfer, gr. 8°.)
II. Bd. S. 113 lnach diesem und Ersch und Grub er gest. 1. März 1817). — Wiener
allg. Musilzeitung, herausg. von A. Schmidt
1842, Nr. 70, S. 238 lnach dieser geft. i.
Mai 1817). — Erfch (I . S.) und Grub er
(I. G.), Allg. Encyklopädie der Wissenfch.
u.Künste (Leipzig 1822, Gleditsch, 4".) I. Sect.
54. Thl. S. 393.
Gllltermann, Friedrich (Maler, geb.
zu Miesenbach nächst Gutenstein in
Niederösterreich 20. Sept. 1807). Sohn
des Kupferstechers I a ko b G. (s. d.Folg.).
Lebte in seiner Jugend auf der Besitzung
des Vaters zu Miesenbach und studirte
unter Leitung seines Großvaters Oekono-
mie. Als sein Großvater starb, weckte das
Leben seines Bruders (gest. 1829), der sich
der Kunst gewidmet hatte und mit Rauch,
Höger ein frisches Künstlerleben führte,
in ihm die Liebe zur Kunst und er kam
nun zur Erkenntniß seines eigentlichen
Talentes. Mit 14 Jahren vollendete G.,
ohne zeichnen gelernt zu haben, das erste
Bild nach der Natur. Der Vater, Land-
schafter in Aquarell, gab nun dem Sohne
Blätter von Ruysdael, de Potter, du
Iard in, H. Noos u. f. w., an denen
Friedrich sein Talent übte und seinen
Künstlerblick schärfte. Auf der kais. Hof-
bibliothek und in der Akademie der bil-
denden Künste — ohne jedoch ein Zög-
ling der Letzteren gewesen zu sein — ar-
beitete G. fieißig und erst nachdem er
sich nach diesen Mustern gründlich aus-
gebildet, ging er an's Studium der Na-
tur, immer aber alle Meister fleißig copi-
rend. Auch Autodidakt im Malen, län-
terte und stärkte er seine Technik durch
Copiren alter Meisterwerke. In den
Gebirgsgegenden Niederösterreichs auf-
gewachsen, prägte sich bald die Eigen-
thümlichkeit der ihn umgebenden Natur,
die er nun fieißig beobachtete und studirte,
in seinen Bildern ab. Er durchzog auch
die Alpengegenden Steiermarks, des
Salzkammergutes, Salzburgs, überall
die Menschen, ihr Leben, die großartige
Natur mit ihrem ganzen Beiwerk der
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Füger-Gsellhofer, Volume 5
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Füger-Gsellhofer
- Volume
- 5
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1859
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 426
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon