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nach Paris, wo sein Bruder Franz sein
Vorbild Horace Vernet kennen lernte.
Im Jahre 1858 besuchte G. nach einem
Ausfluge nach Prag, wo er den berühm-
ten Meister der Töne Spohr malte, zu
künstlerischen Zwecken Dresden, Nürn-
berg und München. Gustav hat bereits
eine große Menge Porträte geliefert, die
sich durch treffende Aehnlichkeit auszeich-
nen und den begabten Schüler des gro-
ßen Meisters Rahl beurkunden. Außer
Porträten und mehreren Studienköpfen
waren von feinen Arbeiten in öffentlichen
Ausstellungen zu sehen: „Vier Mädchen ant
riner Lrranl" (1858), Porträte und das
Gegenstück dazu: fünf Männer-Porträte,
darunter des Künstlers eigenes und Por-
träte seiner Freunde;—„Ner Lantenspieler",
im mittelalterlichen Costüme (Eigenthum
des Grafen Pejacevich in Ofen); —
„San! nut> Nlluiü" (1354); — „M5 liederliche
Kleeblatt" (1855); — „sir Zahn Fall5taff und
die Nekruten" (1857, 3<I0 fl.) und der
„Sauger Nager nls KuonI in den Hugenotten".
Sein Atelier ist reich an Copien berühm-
ter Gemälde der älteren italienischen und
niederländischen Schulen, die theils in
Aquarellen, theils in Oel ausgeführt
sind.
Ueber Franz G., den Vater: Franll (Dr.
Ludw. A.), Sonntagsblätter (Wien, gr. 8°.)
1842, S. 776: „Zu Ehren der Dem. Fanny
EIßler." — S. 934: „Auszeichnung." — Ueber
Gustav, den Sohn: Die Ausstellungs-Kata-
loge des (neuen) öftcrr. Kunstvereins 1853
März (Nr. 17), Mai (Nr. 31); 1854 März
lNr. 64), April (Nr. 61), Mai (Nr. 41),
Juli (Nr. 23), Nov. (Nr. 49), Dec. (Nr. 36);
1855 April (Nr. 64), Mai (Nr. 5), Juni
(Nr. 18, 47), Nov. (Nr. 27), Dec. (Nr. 9,
73, 74); 1856 Febr. (Nr. 3), März (Nr. 36),
April (Nr. 18), Nov. (Nr. 90), Dec. (Nr.
32, 34, 40); 1857 Febr. (Nr. 2, 51), März
(Nr. 13), Juni (Nr. 20), Juli (Nr. 23),
December (Nr. 31, 33); 1858 Juni (Nr.
37, 54).
Gautieri, Joseph (Arzt und Natur-
forsch er, geb. zu Novara 5. Juli 1769,
gest. ebenda 23. Febr. 1833). Entstammt einer wohlhabenden Familie, besuchte die
Schulen in Nonza und studirte Medicin
auf der Universität in Pavia, wo er 1791
die Doctorwürde der Medicin und Phi-
losophie erhielt. Auf Ioh. Peter Franks
(s.d. IV. Bd. S. 320) Rath, dessen Schüler
er war, unternahm G. eine Reise nach
Deutschland, studirte die endemischen
Krankheiten in Tyrol, Steiermark, Kärn-
ten, namentlich den Kröpf und Cretinis-
mus, und gab seine Beobachtungen in
Wien heraus, wo er bis 1794 verweilte.
DerUmgangmitIacquin,Fichtelu.A.
lenkte G.'s Aufmerksamkeit auf das mine-
ralogische Studium, er legte eine mine-
ralogische Sammlung an, setzte seine
Reisen durch Sachsen, Süddeutschland,
Elsaß und Schweiz und nach beiden Rich-
tungen, der medicinischen und mineralo-
gischen, auch seine Studien und Beobach-
tungen fort. Als 1795 in Slavonien
eine ansteckende verheerende Seuche auf-
trat, schloß
sich G. dem als Commissär mit
ausgedehnten Vollmachten dahiu abge-
schickten Grafen De Lo waz freiwillig als
Begleiter an, leistete 1796, als die ungar.
Insurrection zum Schutze Oesterreichs
sich erhob, ärztliche Dienste, so daß ihn
Graf Lowaz zum Oberärzte jener Co-
mitate ernannte, in welchen die Iusur-
rection sich erhob. Daselbst blieb G. bis
1798 und leistete unentgeltliche Dienste.
Im 1.1799 setzte er seine Reisen durch
Deutschland fort und knüpfte Verbindun-
gen mit Blumenbach, Creuzer,
Spr eng el,Schelling,Goethe, Wer-
ner u. A. an. Schon hatte er mit seinen
mineralogischen Studien auch jene der
Forstwirtschaft verbunden, womit er sei-
nem Vaterlande, nach der Rückkehr in
dasselbe 1800, wesentliche Dienste leistete.
Unter der cisalpinischeu Republik wurde
G. Gesundheitsrath im Departement
Agogna und war ein muthiger Kämpe
für die Vaccination. Als die Republik
znm Königreich umgewandelt wurde, trat
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Füger-Gsellhofer, Volume 5
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Füger-Gsellhofer
- Volume
- 5
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1859
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 426
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon