Page - 112 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Füger-Gsellhofer, Volume 5

112 rich Pol i t i bald ein ungewöhnliches Ta- lent beurkundete. An den großen Mei- stern der alten venetianischen Schule bil- dete er sich sorgfältig heran und aus der Verbindung des aufmerksamen Studiums der großen Vorbilder, an deren Grund- sätzen er festhielt, mit der eigenen schöpfe- rischen Kraft, ging eine Reihe von Wer- ken hervor, die seinen Namen bald unter die hervorragenden Meister der'Gegen- wart stellten. Seit vielen Jahren schon bekleidet G. die Stelle eines Professors der Zeichnenkuust und Malerei im arme- nischen Collegium Naphael zu Venedig, liefert aber außerdem mehrere Arbeiten, vorzugsweise Kirchen- und historische Bil- der; von ersteren nennen wir: „Nie Or- sHeillung des Herrn nor Abraham^', in der Me- chitaristenkirche zu Venedig; — „Ver heil. Jakob". Altarbild für eineKircheinDeutjch- Tyrol; — „Nie Ku5enkrllnz.Mlldllnlla", Altar- bild ; — „NieHH.Vinrenz, Anton undTndmig", Altarbild in 6an Dona. äi ?i2.v6; -— „2er heil. Äntaa nun PM2", Altarbild in der zweiten Capclle der St. Iakobsklrche am Rialto; — „3er heil. Johann der Gällfrr" und „Nrr heil. Franz von Izzisi", beide Altar- bilder in der Silvesterkirche in Venedig; — „<sine heil. Familie", im Auftrage der Gesellschaft der schönen Künste in Vene- dig; — „(5ine schmerzhafte Mutter Maria", im Auftrage des Herrn Jak. Sälerno; — „Ohri5tu5 im Garten", im Besitz eines Privaten in Udine; — „Gine heil. Anna", nach Trieft; — „N« heil. Herz Jesu", für die Kirche von Castelfranco; — „Ner heil. sligwz", für die griechische Kirche in Ve- nedig; — „Nie HH. Gheodor vnü Nntthänz". für eine andere Kirche in Venedig; — Von seineu historischen Gemälden sind bemerkenswerth: „Nie Nünigin uan Gqpern". für Herrn von Treves; — „Girulamu Clultarini", für die Akademie der bilden- den Künste in Venedig; — „Nie Flächt- lillge llün Pllrgha segnrnll die Gebeine ihrer Diiter, beuor sie scheiden", für den Grafen Sugana inTreviso, und wiederholt für Cav. Reali; „Marca Poln im Kerker van Genua" / für den Grafen Nambaldo in Vicenza; — „Marco Pola kehrt van Heiner Fahrt in den Grient in den Schall« 5einer Familie zurück" für Herrn Dominik Zopett i ; — Epi- sode »II Hac^sZl/io") don Patras, für Herrn Brambil la in Mailand; -> „Ali Paöchll uan Janina", für Herrn Natalis Schiavoni. Außerdem malte er viele Porträte, mehrere Gemächer des Palastes des Fürsten Giovanel l i , zwei Saal- decken , die eine vorstellend die Nacht, die andere eine allegor. Darstellung Oester- reichs im Dogenpalast zu Venedig, die Saaldecke im Theater Fenice, die Wände der Balköne und die Decke des kaiserl. Balkons, alles in Oel. G.'s Arbeiten zeichnen sich durch frisches Colorit, cor- recte Zeichnung und glückliche Gruppi- rung aus. N2252 (Vousäi'3 1856, Lrl26Fks1, kl. 8".) 8. 375, 379, 39ö, 516. Gavllsittt, Alois Graf (General- Major und Ritter des Mar. Theresien- Ordeps, geb. zu Bonn 1762, gest. zu Klagenfurt 28. Nov. 1834:). Trat, 16 Jahre alt, als Fähnrich in's Inf.-Reg. Graf Pelcgrini Nr. 49, wurde 1. Mai 1784 Unterlieutenaut, kam bald nachher als Oberlieutenant zu dem im Nov. 1784 errichteten Freibataillon Stein, welches während der holländischen Schelde-Strei- tigkeit in den Niederlanden lag, und nach der im Nov. 1785 erfolgten Auflösung dieses Freibataillons wieder iu das frü- here Regiment zurück, wo er am 1. Au- gust 1788 zum Kapitän und 1789 zum Hauptmann vorrückte. Im Türkeukriege zeichnete er sich bei der Berennung der Festung Gyurgievo(2. Juni 1790) aus. Durch einen gelungenen Ausfall hatte der Feind einen nicht unbedeutenden Vor« theil errungen. Da entschloß sich G. mit seiner Abtheilung von 100 Mann den