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Bd. S. 317 lnach diesem gestorben 18291. —
Fr an kl (Dr. L. A.), Sonntagsblätter (Wien,
gr. 8«.) 1844, S. 491: „Literarisch-artiftische
Silhouetten mit kritischer Beleuchtung" von
Karl Aug. Schimmer. — Porträte. 1) Un-
terschrift: ^.dbe 6s1inek. Unter den Wollen,
welche die Brust des Bildes umfassen: Staki-
«tick von Oari 212.7er V>. 69. Am unteren
Rande der Platte: Vei-I^s von Lekudort
nnä ^iom^or in Nkiudure uuä Itibdoft.
Lex. 8". — 2) Ohne Unterschrift; unter dem
Medaillon: I^elroriue äol. ^obn 50. gr. 4°.
— 3) 0. 1. Nieäsi 8c. 1802. Leipzig, Breit«
topf und Härtel, 4«.
Dlabacz und Ersch und Gruber führen
außer dem Abbö Joseph Gelinel noch auf:
<H«rmann Anton G. genannt Eervetti (geb.
zuHorzeniowes in Böhmen 8. Aug. 1709,
gest. in Mailand 5. Dec. 1779). Dieser
war Organist bei den Prämonstratensern in
Seelau, hatte ein Paar Male Italien besucht
und mit seinen Compositionen überall großen
Beifall gefunden. Diese letzteren bewahrt
daS Stift Seelau. In Italien nannte er sich
Cervetti, gleichsam das italienische Dimi-
nutiv von Orvo (Hirsch), wie das böhmische
Gelinet oder ^eliuek das Diminutiv von
«^1oQ (Hirsch) ist. Ersch u. Grub er nennt
ihn irrig Cerretti und I . Meyers „Das
große Convers.-Lexilon" gar Corvetti. —
Sein Bruder Johann (gest. 1780), Organist
bei St. Wenzel auf der Kleinseite in Prag,
war ein vortrefflicher Lautenspieler. Doch
besteht, wie es den Anschein hat, zwischen
beiden und dem Abbö Joseph G. keine ver-
wandtschaftliche Verbindung. — Ferner gedenkt
die «Xouv. LiuFi-apdie 361161-212« (XIX. Lä.
8p. 829) eines Wilhelm G., französischen
Musikers von böhmischer Abstammung (1767
geb. und 1335 zu Par is gest.), der Musik-
director der Capelle Napoleons, Lud^
w i g XVIII . und Kar l X. gewesen. Er war
Virtuos auf der Harfe und erfand 1810 eine
Harfe mit einer mechanischen Vorrichtung für
die Halbtöne, die sich jedoch nicht als handsam
erwies. Auch hat er sich als Fachschriftsteller
versucht. — Schlüßlich führt Iar. Schaller
in seinen „Kurzen Lebensbeschreibungen jener
verstorbenen gelehrten Männer aus dem Orden
der frommen Schulen, die sich durch ihre
Talente und besondere Verdienste um die
Literatur. . .ausgezeichnethaben" (Prag 1799,
L°.) S. 4? einen Tobias Gelinek (geb. zu
Leutomischl 1K66, gest. zu Reichenau
8. Juli 1720) auf, der zu Ende des 17. und
zu Anfang des 18. Jahrhunderts als Nector
mehrerer Pillristen - Collegien und als philo-
sophischer Schriftsteller Verdienstliches geleistet. Gemmingen zu Hornberg u. Trelch-
kliugen, Nemhart Freiherr (Feldmar-
schall-Lieutenant, Ritter des Mar.
Theresien - Ordens, geb. zu Hornberg
1710, gest. 27. Nov. 1775). Entstammt
einem alten, berühmten und weitverbrei-
teten Geschlechte (siehe die Quellen). Trat
1728, 18 Jahre alt, als Hauptmann in
das Regiment, dessen Inhaber er später
war und rückte binnen 17 Jahren am
15. Oct. 1745 zum Obersten vor. Er
focht mit demRegimente 1734 inNeapel,
war im Türkenkriege bei der Belagerung
von Usiza (1737), dann in den Schlach-
ten bei Dettingen, Rocour und Lav-
feld. Im I . 1755 wurde er General-
Major und that sich im 7jährigen Kriege
bei mehrerenGelegenheiten hervor, u.z. im
Treffen am Holzberge (7. Sept.) und
in der Schlacht bei B r es lau (22. Nov.),
in letzterer wurde er verwundet und mit
der Besatzung der Festung gefangen. Bei
Hochkirch erhielt er den Auftrag mit
vier Bataillons eine auf der Anhöhe lie-
gende stark besetzte Redoute zu nehmen.
G. vollführte den Auftrag, trieb den Feind
aus der Schanze und erbeutete alle Kano-
nen. G. wurde dafür in der dritten Pro-
motion (4. Dec. 1758) mit dem Ritter-
kreuze des Mar. Theresien-Ordens be-
lohnt. Im Jänner 1759 rückte er zum
Feldmarschall-Lieutenant vor. Bei der
Affaire von Pretschen (29. Oct. 1759)
befehligte G. als Feldmarschall-Lieuteuant
die Arrieregarde, konnte aber der über-
legenen Macht des Feindes nicht die Spitze
bieten uud wurde wieder gefangen.
Erfch (I . S.) und Gruber (I . G.),. Allgem.
Encyklopädie der Wissenschaften und Künste
(Leipzig 1822, Gleditsch, 4°.) I.Sect. öl.Thl.
S. 299.—Hirtenfeld ( I . Dr.), DerMilitär-
Mar. Theresien-Orden und seine Mitglieder
(Wien I8ö7, Staatsdruckerei, 4°.) S. 78 und
1731. — Oeftr. Militiir-Konversat.-Ler.iton.
Herausgeg. von Hirtenfeld u. Dr. M ey-
nert (Wien I8öi) H. Bd. S. 670. — Neber
die Familie G«mmingen. Die G. sind eine
alte in Schwaden, Franten und am Rhein
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Füger-Gsellhofer, Volume 5
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Füger-Gsellhofer
- Volume
- 5
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1859
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 426
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon