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Guldener 31 Gullia
herzog Karl. Es ist die diesem Helden-
prinzen zu Ehren geprägte Friedens«
medaille. Auf der Vorderseite steht Erz>
herzog Karl im römischen Costume; die
Rückseite stellt eine Landschaft vor mit
dem böhmischen Wappen im Vorder»
gründe. Eine Taube bringt den Oelzweig
vom Himmel herab. Auch davon gibt eS
Exemplare in Silber. Nagler gedenkt
ferner einer 1733 auf Maria Antoi-
nette gelegentlich ihrer Wahl zur Dau«
phine geprägten Medaille, die von einem
G uillemar d gearbeitet ist, und fragt,
ob diese und die obigen Medaillen nicht
von Einem und demselben Künstler her-
rühren? Auch gedenkt Nagler an ande-
rer Stelle eines Malers Guillemard,
der 4802 zu Prag arbeitete und dessen
Kunst Anerkennung fand; ist dieser Maler
der obige Medailleur, oder ein Sohn oder
Verwandter desselben?
Annalen der Literatur uud Kunst in den Oesterrei»
chischen Staaten (Wien. bei Anton Doll, 4".)
IV. Jahrg. 5805. Intelligenzblatt Monat Mai
Sp. 231 und August Sp,. 93. — Schwal-
dopler, Historisches Taschenbuch. Mit beson»
derer Hinsicht auf die österreichischen Staaten
(Wien, Doll, 8«.) Jahrg. I I (1802), S. 212.
— Nagler (G. K. Dr.), Neues allgemeines
Künstler-Lexikon (München 1833 u. f., Fleisch«
mann, gr. 8".) Bd. V, S. 446.
Güldener von Lobes, Vincenz Eduard
(Arzt, geb. zu Pilsen in Böhmen
1763, gest. zu Wien 30. März 1827).
Studirte zu Prag, widmete sich der
Arzneiwifsenschaft und erhielt an der
dortigen Hochschule die Doctorswürde.
Er lebte nun längere Zeit zu Prag als
praktischer Arzt, kam 4802 nach Wien,
wurde Regierungsrath und 1814 Proto»
medicus, als welcher er starb. Von ihm
erschienen, außer einigen Abhandlungen!
in Fach-Zeitschriften, folgende Werkes
„Nillbuchtungrn iidrr die Nrähr" (Prag 1793,!
zweite Aufl. ebd. 1793); — „ P l rnc i ! '2!
Krankengeschichten, an5 dem K'atrinischrn mit^ Anmerkungen" (ebd. 1793); — auch setzte
er die von Ferro begonnene „Sammlung
der Sllnit'äts-Vcrllrdnnngen lm da°l Orzherzag-
thnm Oesterreich unter der Gnns" vom I I I . —
V. Theile (Wien 1824/23, 8".) fort; sie
enthalten die Verordnungen der Jahre
1807 bis Ende 1824. Nach seinem Tode
setzten diese Sammlung Heinrich von
Böhme und Dr. Ioh. Ios. Knolz
fort.
Oesterreichische National-Encyklopädie, herausg.
von Czikann und Gräffer (Wien 1833 u. f.,
8°.) Bd. I I , S. 440. — Meyer (I.), Das
große Conversations'öerikon .. . (Hildburghau»
sen, Bibliogr. Institut gr. 8".) Bd. XIV, S.
345 Inach diesem und Kaiser's Bücher-Lexikon
heißt er Edmund und nicht Eduards.
Gullia, Mathias (berühmter Zwerg,
geb. bei Trieft 1814). Von wohlge-
formten Eltern geboren, erregte dieser
Zwerg im I . 4836 in Paris die allge«
meine Aufmerksamkeit, nicht allein durch
seine überraschende Kleinheit, als auch
durch die vollkommene Proportion aller
seiner Körpertheile. Als er, 22 Jahre
alt, von der königlichen Akademie der
Wissenschaften untersucht worden, maß er
2 Schuh 10 Zoll, welche Größe er mit
5 Jahren erreicht und seitdem nicht mehr
überschritten hatte. Sonst war er gut
unterrichtet, sprach mehrere Sprachen,
konnte lesen, schreiben, rechnen, spielte
Billard, ritt und schoß vortrefflich. Er
hatte sich in Italien, Deutschland und
Frankreich sehen lassen und wurde als
ein vollkommen normales Naturwesm,
das nur vergessen hatte zu wachsen, von
Alt und Jung bewundert. Die fran>
zöfische Akademie hatte beschlossen, ihn
malen zu lassen. 1836 war er daran,
sich zu verheirathen. Seine Braut hieß
Nosa Padovani, war aus Venedig
und nur um einen Zoll größer, als er.
Was aus diesem Zwergen-Paar gewor«
den, ist nicht bekannt.
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Guadagni-Habsburg, Volume 6
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Guadagni-Habsburg
- Volume
- 6
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1860
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 502
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon