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Oyannathy Gyarmathy
über die ursprüngliche Sünde, welche in
der Sammelschrift: „Arbeiten deS Pesther
Seminars" (III. Band), abgedruckt ist.
1837 wurde er zum Priester geweiht'
nun trat er in die Seelsorge zuerst in der
Pfarre Merny und bald darauf in Atala;
in dieser Zeit unterzog er sich den stren«
gen Prüfungen und erhielt am 30. Sep>
tember 4834 die theologische Doctors»
würde. Nachdem er 14 Monate lang
Caplan gewesen, wurde er zum Inspe»
ctor und Assistenten für das Pesther Cew
tral'Seminar ernannt; seit 1836 Biblio-
thekar des Seminariums, organisirte er
diese von theologischem Standpuncte aus
wichtige Bibliothek nach wiffenschastlichen
Fächern. 1333 übernahm G. in Pesth
die Herausgabe des ungarischen Kirchen
blatteS: „Ug^ar äioii", d. i. Ungar.
Sion, und führte es zwei Jahre; auch
übersetzte er aus dem Italienischen das
Leben der Heiligen und gab es unter
dem Titel: ^a^s-öa?-^«, d. i. Reli-
gionsfreund (Pefth1844), heraus. Bevor
er 1843 als Pfarrer nach SomlyH.Msir.
hely übersiedelte, veröffentlichte er noch
fein Werk: „Z^ös^assnn muss^a?' s
öl'ss/e 2>cks?w6H", d. i. Gemeinnütziges
Kunstwörterbuch und Amtsstyliftik. Als
Pfarrer schrieb er außer einigen kleineren
Abhandlungen auch das Werk:
DaS Reich Gottes oder kirchliche Staats»
lehre, 2 Bände (Pesth 1838). Gedruckt
wurden serner mehrere seiner Predigten,
") d. I.
Altar der Verehrung, der Mutter der
Ungarn errichtet .. . (Pesth 1836); "-
d. i. Kirchlicher Aufruf in der
Angelegenheit der barmherzigen Schwe»
stern (Pesth 1842); — „^'eles /ia2tt/
s/^"^ d. i. Der vor» treffliche Patriot zur Zeit des Friedens
und des Krieges (I>äri2. 1846). Viele
seiner Abhandlungen stehen
in den reli»
giösen Zeitschriften seines Vaterlandes
gedruckt, unter diesen ist anzuführen:
„Z^HHNkö>tAisi2' n.7/om.osa5ok", d. i.
kirchengeschichtliche Forschungen, in der
Zeitschrift: „K^IiFo" (1834,1. Semester).
irok. H
d. i. Ungarische Schriftsteller. Sammlung von
Lebensbeschreibungen. Von Jakob Ferenczy
und Joseph Danielik (Pesth 1856, Gustav
Emich) S. i74.
Gyarmathy, Michael von (Major,
geb. zu Debreczin 13. Jänner 1718,
gest. in Hannover 13. Jänner 1771).
Entstammt einem ungarischen Adelsge«
schlechte. Früh zeigte er große Neigung
zu den Waffen und trat 1730, 13 Jahre
alt, in ein kais. Huszaren-Regiment. Als
dieses Regiment den Holländern überlas»
sen wurde, nahm er holländische Dienste,
wurde aber, da Frieden geschloffen ward,
alsbald als Lieutenant pensionirt. Sein
kriegerisches Wesen fand aber an dieser
Ruhe kein Gefallen; mit mehreren sei«
ner Cameraden, 3uckner, Ostales,
Brinky, trat er in ein Hannover'sches
HuszarM'Regiment und wurde 17. Dec,
1787 Rittmeister im nämlichen Corps,
welches Luckner als Major befehligte.
Nun führte G. eine Reihe von Thaten
aus, welche seinen Namen bald gefürchtet
machten. In der Nacht vom 11. auf den
12. Juli überfiel er mit Luckner zugleich
m Dorfe Holzhausen bei Minden ein
französisches Carabiniers-Regiment, das
er Oberst Graf Dessalles anführte,
und nahm den Oberst sammt 168 Mann
gefangen. Am 20. Juli hieb er bei dem
Dorfe Lade mit einer Abtheilung von
300 Huszaren in ein französisches Corps
3000 Mann ein, zerstreute es und
machte einen Ofsicier nebst 30 Mann zu
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Guadagni-Habsburg, Volume 6
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Guadagni-Habsburg
- Volume
- 6
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1860
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 502
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon