Page - 121 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Guadagni-Habsburg, Volume 6
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Zabsburg Habsburg
Luitfrid V. nahm923 an dem Kampfi
Theil, in welchem das Land gegen den Ein»
fall der Nngarn vertheidigt wurde. Von
seinen zwei Söhnen: Auitfrid VI. und Gun-
tram^ folgte ihm der Erstere und erschein
noch im Jahre 977 in einer Urkunde. Mi
seinem Sohne Uuitfrid VII., Grafen im
Sundgau und Nordgau, verschwindet der
Name Luitfr id ganz, und Schöpf»
lin vermuthet, er sei der einzige mann
liche Nachkomme Luitfrid's VI. ge>
wesen. Der Umstand, daß Enkel seines
Oheims Guntr am als Besitzer der Güter
und wahrscheinlich auch der Grafschaft
nach dem Jahre 1000 erscheinen, bestärkt
Schöpflin in seiner Ansicht. Von dw
sem Guntr am, mit dem Beinamen der
Reiche, zweitem Sohne Luitfrid's V.
und Bruder Luitfrid's VI., läßt sich
nun das Habsburgische Geschlecht mit
Gewißheit ableiten. Die bisher dargb
stellte Periode macht nur auf Wahrfcheiw
lichkeit Anspruch. ^Vergleiche zur leich-
teren Uebersicht die Stammtafel ^ —
Mit Guntram beginnen die
I'uu.äa.tionis Nonkstsrii
welche eine Hauptquelle zur Geschichte
der Habsburger bilden, und in Verbin»
düng mit Urkunden helleres Licht über
dieselbe verbreiten. Guntram war ein
gewaltiger Herr; er hatte der Schlacht bei
Merseburg beigewohnt, und später, wahr-
scheinlich durch Theilnahme an der Auf-
lehnung des Herzogs Ludolph gegen
seinen Vater Kaiser O ttol. (933und984).
sich die Reichsacht und den Verlust seiner
Besitzungen im Breisgau und im Elsaß
zugezogen. Nur die Altenburg bei
Windisch, welche im burgundischen
Königreiche lag, blieb ihm, und durch die
Güter zu Wolen an der Reuß ver»
mehrte er sein Befitzthum. Dasselbe ver»
mehrte auch sein Sohn Kanzelmus nach
Anderen Uantoldus, gest. 990. Kan- zelinus hatte sechs Söhne: Wernher I.,
Bischof von Straßburg, gest.1028; Nade-
boto, Graf im Klekgau (Klettgau), gest.
1027; Nudolph 1., Janzelinus^ Birctilo
oder Berchtold, Graf im Breisgau und
Stammvater derZähringer, und Gebe-
hard.Andiese kamen auch die Stammgüter,
Lehen und Grafschaft Sundgau von Luit-
frid VII., dem letzten Grafen von Sund-
gau. Das Dunkel, welches über den Söh«
nen des Kanzelinus zum Theil noch
nicht aufgehellt ist, bezieht stch nicht auf
Radeboto und Rudolphl., die als
seine Söhne festgestellt find; ob aber
Wernher es auch ist, an dessen Seite noch
ein Bruder Lanzelinus genannt wird,
ist ungewiß. WernherI. ist Erbauer der
StiftskircheinStraßburg, und erscheint
mit Radeboto's Gemalin Ida auch als
Stifter des KlostersMuri, dessen Schirm-
Vögte seither die Habsburger geblieben
find. Radeboto und Rudolph aber
sind die Stifter des Klosters Othmars-
heim. Von Radeboto stammen drei
Söhne: Mo I., Adelbert I. und Wern-
her II., und eine Tochter Richenza, Ge-
malin Ulrich Grafen zu LanMrg. Wern-
her II., gest. 1096, pflanzt den Stamm
fort, denn Otto wurde 1046 von einem
Edelmanne ermordet, Adlbert I. fiel
bei Hüningen und nur Wernher H.
erscheint als Graf von Habsburg und
Schirmvogt des Klosters Muri in einer
Urkunde von wahrscheinlich 1094. W ern-
her II. ist im Kriege zwischen Kaiser
Heinrich IV. und dem Gegenkönig Ru-
olph eifriger Anhänger des Letztern.
1064 ließ er das Kloster Muri weihen,
und die Sorgfalt um das Gotteshaus er-
warb ihm den Beinamen des Frommen.
Er hatte zwei Söhne: Ma II., gest. 1111,
und Adclbert II., gest. 1140 wahrschein,
ich kinderlos, und eine Tochter Mda,
Gemalin eines Grafen zu
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Guadagni-Habsburg, Volume 6
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Guadagni-Habsburg
- Volume
- 6
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1860
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 502
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon