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Habsburg — Albrecht 139 Habsöurg — Albrecht
Erbtochter Ulrich's, letzten Grafen zu
Pfyrt, geb. zu Basel 1300, gest. zu
Wien am 13. November 1331. Rinder-
Rudolph IV. der Sinnreiche; Fried«
rich l l l . der Freigebige; Leopold III.
der Gerechte; Albrecht III. mit dem
Zopfe;Agnes, GemalinHeinrich'sll.,
Herzog zu Iauer in Schlesien (gest.
1336), und Margaretha, Gemalin
Mainhard'sIV., Grafen von Tirol
(gest. 1363), und nach dessen Tode Jo-
hann Heinrich's, Markgrafen in Mäh»
ren. U)aM'N!»H: Nm das Sinnbild eines
Stelzfußes die Umschrift: „ot kio vii-urn
kFit" (wie Fugger sie treffend ĂĽbersetzt:
Auch dieser kann
Stehn als ein Mann).
Hewonagellde LeĂźensmommle: Kurze Zeit
nach seines Bruders Friedrich's
Tode (23. März 1330), brachten ihm
Meuchelmörder an der Tafel Gift bei,
wovon auch seines Bruders Otto
Gemalin, Elisabeth von Bayern,
genossen hatte. Letztere
starb daran, wäh«
rend Albrecht II. gerettet wurde, aber
zeitlebens an Händen und Füßen gelähmt
blieb, woher sein Beiname der Lahme.
Sein Scharfsinn und seine Gelehrsamkeit
gaben ihm den Beinamen des Weisen.
Ein Krieg wider Bayern, im Bunde mit
Böhmen unternommen, um Bayerns un-
rechtmäßige Ansprüche auf das Land ob
der Enns zurĂĽckzuweisen, schloĂź mit dem
Frieden zu Hagen au (August 1330);
eine Fehde mit Johann von Böhmen
endete im November 1332. Mit dem Lu-
zernerbunde schloĂź er einen Landfrieden.
Aber nicht lange wahrte derselbe. Zuerst
ward der Kern des Aargauischen Adels
von den Bernern unter Rudolph von
Erlach bei Laupen (2!. Juni 1339)
erschlagen; dann folgte die ZĂĽrcher
Mordnacht (23. Februar 1330), so
daĂźAlbrechtmit vielen FĂĽrsten, Grafen und Herren gegen ZĂĽrch zog, und es
dreimal, immer mit wechselndem GlĂĽcke,
belagerte. Walter von Stad ion, der
in Glarus Landvogt war, fiel im Kampfe
fĂĽr seinen Herrn auf dem RĂĽtifeld bei
Näfels. Der Ausgang dieses Kampfes
hatte die Verstärkung des eidgenössischen
Bundes durch Glarus und Zug zur
Folge. Erst im Jahre 1335 (am 23. Juli)
vermittelte Kaiser Karl IV. (von Böh-
men) zu Regensburg einen Stillstand der
unaufhörlichen blutigen Kämpfe. Segens-
voll waltete A. in den Erblanden. Die
Steiermärker haben von ihm d as noch heute
wichtige „Bergbuchel" und die Verdeut,
schung (1339) der Rudolphinischen
Landhandfeste von 1277; die Kärnth.
ner ihre Iandhandfeste und Nechte, den
steiermarkischen nachgebildet, erhalten. Die
blutig verfolgten Juden beschĂĽtzte er; als
das ihm feindlich gesinnte Basel (18. Oct.
1336) von einem Erdbeben gänzlich zerstört
ward, und es in Alb recht's Macht lag,
sich der Stadt zu bemächtigen, erwiederte
er Jenen, die es forderten: „Da sei Gott
für, daß ich die Betrübten noch mehr be«
trübe, und die ängstige, die Gottes Hand
schon schwer getroffen hat. Wir wollen
ihnen vielmehr helfen, die Stadt wieder
aufbauen, alsdann können wir mit Ehren
hinziehen, und mit ihnen rechten", und
Albrecht half ihnen. Von seiner Gema-
lin Johanna erhielt er nach vorange«
gangener 15jähriger Unfruchtbarkeit nach'
einander drei Söhne.
6. 372—383: „Oki-onioon ^ . I ko r t i äuois
n^ino Q3.rttiU8la.nc» OeranicouLi". — Kurz
(Fran; Ser.), Oesterreich unterHerzog Albrecht
dem Lahmen (Linz l8i9. 8".). — 6i6Z,e7-e?-
Vientiiz (I^iMas 1725, V'oi.). — Schmit
Ritter von Tavera (Carl Dr.), Bibliographie
zur Geschichte des österreichischen Kaiserstaates
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Guadagni-Habsburg, Volume 6
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Guadagni-Habsburg
- Volume
- 6
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1860
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 502
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon