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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Guadagni-Habsburg, Volume 6
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Page - 166 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Guadagni-Habsburg, Volume 6

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Habsburg — Elisabeth 16S Habsburg — Elisabeth 66- Elisabeth von Ungarn, Kaiserin (geb. 4396, gest. 27. September 1443). Einzige Tochter des Kaisers Sigis' mund vonBöhmenund Maria's,Toch' ter Ludwig's des Großen von Ungarn. Ward mit Albrecht V. von Oesterreich, nachmals als deutsch erKaiser AlbrechtH. ls.Nr.11^, im Jahre 1422 vermalt. Eli- sab eth gebar ihrem Gemal drei Kinder: Anna ls. Nr. 22); Elisabeth s^. d. Folg.^> und Ladislaus PostHumus, so genannt, weil er nach Albrecht's II. Tode (1439) das Licht der Welt erblickte. Als Albrecht I I . , der die Kaiserkrone kaum zwei Jahre getragen hatte, gestor« ben war und Elisabeth sich Mutter fühlte, erklärten die Magyaren, das Vaterland, von den Osmanen bedrängt, bedürfe eines mächtigen Regenten und verlangten, Elisabeth solle sich mit Wladislaw III., König von Polen, ver« malen. El isabeth widersetzte sich anfänglich diesem Ansinnen, endlich gebot ihr Klugheit, nachzugeben, nur behielt sie sich vor, daß alle auf ihre zweite Ver» bindung abzielenden Verhandlungen ab» gebrochen werden, wem: sie einen Sohn zur Welt brächte, Und sie gebar einen Sohn: Ladislaus, für welchen sie nun die Krone Ungarns in Anspruch nahm. Aber die Gegenpartei setzte die Wahl des Königs von Polen zum Könige von Ungarn durch. Elisabeth begab sich mit ihrem Säuglinge nach Stuhl« weißenburg, und ließ ihn dort in den Windeln feierlich zum Könige von Un» gam krönen. Dann wurden die Reichs- kleinodien nach der Burg Wißehrad ge« bracht, wobei jedoch Elisabeth, den Magnaten nicht trauend, für die wirk« liche Krone, die sie bei sich behielt, eine andere in der versiegelten Kapsel unter- schob. Mittlerweile kamWladislawIII. nach Ungarn und ließ sich in Erman« gelung der wirklichen Krone mit einer andern und zwar mit jener krönen, welche in Stuhlweißenburg das Reliquienbehält» niß des h. Stephan zierte. Um jedoch die darüber entstandenen Wirren zu beseitigen, trat Papst Eugen IV. als Vermittler auf und entsandte den Cardinal Cesa- rini zur Erzielung eines Vergleiches, Dieser kam folgendermaßen zu Stande: Wlad is law von Polen sollte dem Titel eines Königs von Ungarn entsagen, aber bis zu Ladislaus PostHumus' Volljährigkeit die Regentschaft führen; würde letzterer kinderlos sterben, so wäre Wladislaw von Polen sein Nachfolger, Zur Befestigung dieser Einigung werde sich Wladislaw von Polen mit Elisa- beth's ältester Tochter Anna und sein Bruder Kasimir mit ihrer Schwester Elisabeth vermalen. Zur mündlichen Besprechung dieser Angelegenheit begab sich Elisabeth nach Ofen, wo sie mit großen Ehren empfangen wurde. Als sie jedoch nach Raab zurückkehrte, starb sie plötzlich — nicht ohne nur zu gegründeten Verdacht — an Gift. Wlad is law nahm nun gegen alle Erwartung den Titel eines Königs von Ungarn wieder an, erklärte den gemachten Vertrag für ungiltig und behauptete tzch im Besitze Ungarns bis an seinen Tod, den er in der Schlacht bei Varna (November 1444), gegen die Türken kämpfend, fand. Hübner, Geneal. Tabellen (1719) Bd. I, Tab.125 und 107. — Fugger, Spiegel der Ehren des ErzHauses Oesterreich (Nürnberg 1668, Fol.) S. 436, 506, 515, 516, 518, 519, 52ft, 541, 542. — Ha^ölnus, VMoino rsF. IlokLin. — All- gemeines historisches Lexikon (Leipzig, Thomas Fritschens Erben, Fol.) S. 180. — Heinrich, deutsche Neichsgeschichte. — Feß ler , Geschichte der Ungarn und ihrer Landsaffen. — Austria. Oesterr. Unioersal-Kalender f. d. Jahr 1856, S. 299.- „Die Entführung der ungarischen Krone am 22. Februar 1440.
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Guadagni-Habsburg, Volume 6
Title
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Subtitle
Guadagni-Habsburg
Volume
6
Author
Constant von Wurzbach
Publisher
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Location
Wien
Date
1860
Language
German
License
PD
Size
13.41 x 21.45 cm
Pages
502
Keywords
Biographien, Lebensskizzen
Categories
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