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Habsburg — Elisabeth 173 Habsburg — Elisabeth
hörte er theils öffentlich, theils privatim, die nakw
historischen, geschichtlichen und staatswissenschaft-
lichen Vorträge der ausgezeichnetsten Lehrer an
der nach München verlegten Universität, und
nahm im Winter 1827/28, als volljährig, in
der Kammer der Reichsräthe an der damaligen
Ständeversammlung Theil. Am 9. September
1828 vermalte sich Herzog Max mit derPrin»
gessin LouiseWilhelmine, jĂĽngsten Tochter
des Königs Max imi l ian I., einer Schwester
Ihrer kaiserl. Hoheit der Frau Erzherzogin
Sophie, Gemalin Sr. kais. Hoheit des Erz«
Herzogs Franz Kar l . Da die MĂĽtter Ihrer
Majestäten des Kaisers Franz Joseph und
der Kaiserin Elisabeth Geschwister sind, so ist
Ihre kaiserliche Hoheit die Frau Erzherzogin
Sophie zu Ihrer Majestät der Kaiserin Elis a«
beth Schwiegermutter und Tante zugleich. Im
1.4831 wurde Herzog Max Zum Commandanten
der Landwehr des Isarkreises (Oberbayern) er-
nannt und 1837 zum General-Major befördert.
Seinem seit früher Jugend erwachten Dränge, den
Orient zu besuchen, der mit der Zeit zu einem fest
ausgebildeten Plane gediehen war, konnte er nun-
mehr nachkommen, und im I . 1838 unternahm
er diese Reise. Seine dabei gesammelten Erfah-
rungen .hat er in einem Werke niedergelegt,
welches unter dem Titel erschien: „Wanderung
nach dem Orient ini Jahre 1838, unternommen
und skizzirt von dem Herzog Max imi l ian in
Bayern" (München 1839. 2. Aufl. 1840, 8°.).
FrĂĽher schon huldigte der FĂĽrst den Musen und
gab Novellen und andere schöngeistige Arbeiten
unter dem Pseudonym Phantasus ^aber nicht,
wie das Beiblatt der Leipziger Modezeitung 1884,
Nr.35, schreibt: „seine Novellen unter dem Titel
Phantasus"^ heraus. Sie sind unter folgenden
Titeln erschienen: „Novellen", 2 Bde. (München
1831); — „Lucrezia Borgia. Drama, dem Fran«
zösischen des Victor Hugo frei nachgebildet"
(ebd. 1833); — „Skizzenbuch für 1834" (ebd.
1834, mit Lith.), welches folgende Skizzen ent«
hält: „Giuletta und Bernardo." Nachtstück; —
„Klai Oookio." Nachtstück; — „Der gefangene
Falke." Historische Scene aus dem 12. Jahrh.; —
„Pfarrers Roschen." Schattenriß; —„Iakobina",
Novelle (ebd. 1833, mit Portr.) — und „Der
Stiefbruder", Novelle (ebd. 1838). Auch das
Taschenbuch „Charitas" in den Jahrgängen
1841—1848 enthält von dem Herzoge die Ge<
dichte: „Das Kloster zu Camaldoli" — und
„Der Prinzessin Marie von Preußen an meinem
Verlobungstage in Berlin". Der Herzog lebt
den Wissenschaften auf seinem reizenden Besitz,
thume Possenhofen am Stahrenberger See, welches noch des Herzogs Vater nebst anderen
Besitzungen in Deutschland gekauft, nachdem er
die ansehnlichen, der Prinzessin von Arenberg
gehörigen, in Frankreich gelegenen Güter ver»
kauft hatte. Als Bergjäger ist, wie weiland
Erzherzog Johann, Herzog Max im Volke
beliebt und verehrt, wo man ihn kennt und
nennt.
* . *
?4. Elisabeth Franzisca Maria, Toch-
ter weiland Sr. k. k. Hoheit des Erz«
Herzogs Joseph, Palatin, aus defsm
dritter Ehe mit Maria Dorothea,
kön. Prinzessin von Württemberg, geb.
den 17. Jänner 1831, vermalt zum ersten
Male am 4. October 1847 mit Erzherzog
Ferdinand Karl Victor d'Este (gest.
13. December 1849) ftergl. ĂĽber diesen
des Lexikons Band IV, S. 87^, zum
andern Male am 18. April 1834 mit
Erzherzog Karl Ferdinand, zweitem
Sohne des Erzherzogs Karl. Aus der
ersten Ehe stammt eine Tochter, Erzher-
zogin Maria Therese (Dorothea)
(geb. 2. Juli 1849). Ein Sohn aus der
zweiten Ehe, Erzherzog Franz Joseph
(geb. 8. März 1833), ist wenige Tage nach
seiner Geburt (13. März 1833) gestorben.
Wurzbach (Constantin), Das ElisabethewBuch.
Fest-Album denkwĂĽrdiger FĂĽrstinen (Wien 1834
Pfautsch und Voß, 8°.) S. l06.
* . *
75. Elisabeth Christine von Dräun-
schweig^ Kaiserin (geb. 28. August 1691,
gest. 21. December 1730). Ist die Toch.
ter Ludwig Rudolph's von Braun«
schweig, Herzogs in Blankmburg, und
der Prinzessin Christine Louise von
Oettingen. In der protestantischen Reli-
gion, jener ihres Hauses, erzogen, nahm
sie 1. Mai 1707 den katholischen Glauben
an, weil sie als Gattin fĂĽr Erzherzog
Karl, nachmaligen Kaiser Karl VI.,
bestimmt war. Am 18. October 1707
wurde sie dem Erzherzog verlobt, am
23. April des folgenden Jahres ihm per
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Guadagni-Habsburg, Volume 6
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Guadagni-Habsburg
- Volume
- 6
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1860
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 502
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon