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Habsburg — Ernst Hakstmrg — Ernst
— Schmit Ritter von Tavera (Carl Dr.),
Bibliographie zur Geschichte des österr. Kaiser-
staates (Wien 1838, gr. 3«.) Nr. 528-531.
7 9. Ernsti Erzherzog von Oesterreich
(geb. 18. Juni 1333, gest. 20. Februar
1393). Sohn des Kaisers Maximilian
II. und Maria's, Tochter des Kaisers
Karl V. Einen Theil seiner Jugend
verlebte er in Spanien am Hofe Phi-
lipp's II., der ihm eine Infantin zur
Ehe zugedacht hatte; aber Philipp
änderte sein Vorhaben und Ernst kehrte
1371 nach Deutschland zurück. Als sein
Bruder Rudolph II. Kaiser wurde,
ernannte er Ernst zum Statthalter in
Ober- und Niederösterreich, und nach
Erzherzog Karl's Tode in Steiermark
erbte er die innerösterreichischen Provin»
zen. 1392 schlug Philipp den Liguisten
in Frankreich vor, Ernst zu ihrem Könige
zu wählen, in welchem Falle er ihm seine
Tochter Isabella Clara Eugenia
j^s. Nr. 76) zur Gemalin gäbe. Aber die
Verhandlungen blieben erfolglos. Phi«
lipp II., von der Meinung geleitet, ein
deutscher Prinz würde den Flammändern
als Gouverneur willkommener sein, als
die bisherigen italienischen und spanischen
Gouverneure, welche das Land aus»
saugten, ernannte 1892 Ernst zum
Statthalter in den Niederlanden. Am
30. Jänner 1394 hielt Ernst seinen Ein-
zug in Brüssel. Man empfing ihn mit
Jubel, den die Einnahme von 3a Före
(19. Mai 1394), das den Franzosen
genommen worden, nur noch steigerte.
Jedoch ungeachtet der Umsicht und huma«
nen Mäßigung, mit welcher Ernst die
Zügel des Regiments führte, wollten die
künstlich genährten Unruhen nicht endi»
gen. Der spanische Adel hatte zu großes
Interesse am Kriege; er bekleidete im
Lande die höchsten Aemter, hatte die Verwaltung der Finanzen, und bereicherte
sich in einem Kriege, welcher die Schätze
zweier reichen Länder, Spaniens und der
Niederlande, erschöpft hatte. Alle Bemü>
hungen Ernst's scheiterten demnach am
Widerstände des spanischen Adels. Die
Wirren und Umtriebe steigerten sich.
Groningen öffnete am 24. Juli 1394
seine Thore der vaterländischen Partei,
unter den schlecht geführten und schlecht
bezahlten spanischen Soldaten brach offene
Meuterei los. Louis Velasco erhielt
nun den Oberbefehl der Armee, mußte
aber den Rückzug antreten. Der Erz-
herzog Ernst blockirte indessen Cambrai,
woBalagny, der bis dahin die strengste
Neutralität bewahrt hatte, befehligte.
Nun trat Balagny aus der Neutralität
heraus, schlug sich zur Partei der Pro»
testanten und verwüstete die Besitzungen
der Spanier mit Feuer und Schwerdt.
Dazu gesellten sich noch die Intriguen
französischer Seits, welche sich in eine
Kriegserklärung Heinrich's IV. gegen
Spanien auflösten, der seine Truppen
in Flandern einrücken lieh. Wahrend
die Verwirrung in den Niederlanden den
Höhenpunct erreichte, starb Ernst im
Alter von 41 Jahren, nachdem er die
ganze Zeit seines Aufenthaltes in den
Niederlanden leidend gewesen. Bei
Oeffnung seiner Leiche will man einen
Stein und ein Stück Glas in den Einge-
weiden gefunden haben, welch' letzteres
die anliegenden Körpertheile verletzt hatte.
Ernst besaß eine seinem Namen ent-
sprechende tiefernste Miene, man will ihn
niemals lachen gesehen haben.
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Heuriges coniits lontono (^uontss); aoos-
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161!, 4«.). Dieses Werk hat D elrio unter dem
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Guadagni-Habsburg, Volume 6
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Guadagni-Habsburg
- Volume
- 6
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1860
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 502
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon