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Sabsdurg — Ferdinand 189 >urg — Ferdinand
des deutschen Kaisers stärker, als viel«
verlorene Schlachten, dazu kam noch die
Niederlage der Kaiserlichen bei Iankowitz
(24. Februar 1646); alles dieĂź bestimmte
den Kaiser zum Abschlüsse des westphäli-
schen Friedens, der endlich am 24. Oct.
1648 zu Stande kam, und das von
Hjppolyt a Lapide theoretisch be>
gonnene Vernichtungssystem der deutschen
Einheit, durch die Paragravhe des Ver-
trages förderte. Auf einem 4632 nach
Regensburg berufenen FĂĽrstentage er>
wirkte Ferdinand wohl die Wahl seines
Sohnes Ferdinand zum römischen
Könige, aber schon zwei Jahre später,
1634, raffte der Tod den König im Alter
von 21 Jahren dahin. Durch Mäßigung
und Festigkeit verstand Ferdinand den
so schwer errungenen Frieden in Deutsch,
land zu erhalten; den lange noch nach-
wogenden leidenschaftlichen Aufregungen
setzte er Ruhe und Energie entgegen;
durch biedere Offenheit gewann er alle
Parteien, er war duldsam in Religions-
fachen, und ließ, seinem Wahlspruche ge»
treu, strenge Gerechtigkeitsliebe vorwalten,
Stand er auch an Geist und politischem
Scharfblick seinem Vater nach, so feierte
er durch redliches Wollen und weises
Fördern des Guten nicht minder glän»
zende Siege. Ferdinand sprach mehrere
Sprachen, bewährte sich als Feldherr, und
war ein Freund und Förderer der Wissen-
schaften und KĂĽnste. Von letzteren liebte
er vorzugsweise die Musik, und besaĂź
nicht nur Fertigkeit im Spiele, sondern
war auch Compositeur. Sein Hoforganist
Wolfgang Ebner, ein Augsburger, lieĂź
eine Arie mit 36 Variationen, die Fer-
dinand geschrieben, 1648 prachtvoll in
Prag drucken. Kircherin seiner „Htusur-
Fia," Seite 683—689, theilt einen vier.
stimmigen Gesang mit beziffertem BaĂź
von Ferdinand's Composilion mit, und fĂĽgt Seite 690 hinzu:
6t Oatliolioum R.6A6M 8UINIQ0 82.N6 in-
^ortunitats ea,8 vei in»
vituL omitters ooaotug lui". Die „Allge-
meine Leipziger musikalische Zeitung,"
theilt in ihrem 28. Jahrgange, S. 303
und 304, einen Psalm Msei-sre von
Ferdinand's Composition mit, die in
einem einfachen vierstimmigen Chorge-
sange besteht. Diese Liebe zur Musik, ver»
bunden mit einem schönen Talente, offen«
barte sich noch reicher in seinem Sohne
Leopold I., und datirt aus jenen Tagen
die GrĂĽndung der reichen Musikalim-
bibliothek, welche gegenwärtig einen Be»
standtheil der kais. Hofbibliothek in Wien
bildet, und die unter den späteren Kaisern
und einzelnen musikliebenden Oberstkam«
merern — als Vorstehern dieser Anstalt —
beträchtlich vermehrt wurde.
konLNLiuru «su äisgniLitio politicn. 62 mi-
xsra slsotions li'sräinkuöi I I I . in rSFein
Roiuauoi-uui (llanov. 5637, 4<>.) j^siehe weiter
unten: Osis?'?»«)!? .^ — ^vann'Nl ^iaooiö^)
sa^ioiitia. töi-rarum coeUgus xoteuL, Lbn
I'oräiu^Qäi I I I . (^isn 1657,1'ol.). —
3imi Imporatoris I'sräiQaQÜi. I I I .
1657, 4«.). — 6tta?<?o>^>lO7ato ^<?H.
^ea^o^^ Historik äi k'eräiUHQäo I I I . iiu^L-
lktoi-s. 2 L'äuäs (Visnna 1672, ?ol., mit
Portr.). — 6>ste?'VliMN ^eieT^
coron», Il,oman2 I'sräinanclo I I I .
8. anHer/Lis sxkNiiniL oomitioi-uin
vbU5ium «lusti H.Zrsi'ii (Ha.nov. 1610, 4".)
fliehe oben: ^ste^l'uH). — Heie^sTlbe^e?'
^Hla^l'mMa«^, ?oräinN.näU5 I I I . piU5 et,
Hu5tu8 stc. oi-atiauo lunodri 1a.uäHwL (kra-ß
1637, 4".). — i^u<Hali>s^ ^au/'enilNH «7o-
7i,a7!?!), I^u^udriä ^a.nLF)'ricuL in 50i6nui1)ll3
exe^uiis Il'oi'äinavlii I I I . eto. (Visnnao 1657,
ornm dsUoruui o
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Guadagni-Habsburg, Volume 6
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Guadagni-Habsburg
- Volume
- 6
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1860
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 502
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon