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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Guadagni-Habsburg, Volume 6
Page - 210 -
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Page - 210 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Guadagni-Habsburg, Volume 6

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Absburg — Fraw 210 Habsburg — Fraiy 1796 an die Spitze der von allem Nöthi» gen entblößten französischen Armee tritt und in Italien eine Ruhmeslaufbahn beginnt, die nur in der Geschichte des Alterthums an jener Alexander's und Hannibal's, mit welchen Beiden er auch von Schmeichlern und Rednern ver- glichen wurde, ihres Gleichen hat. Am 14. Mai 1796 hält Napoleon seinen Einzug in Mailand und proclamirt die cisalpinische Republik. Die Belagerung Mantua's beginnt, des österreichischen Heeres Trümmer werden nach Tirol hineingeworfen. Glücklicher focht Erzher' zog Karl am Ober» und Niederrhein, als wollte er da einbringen, was man in Ita- lien verloren; Wurmser kann mit dem Kern der Rheinarmee zum Entsatze Man« tua's herbeieilen, es auch wirklich ent- setzen, aber nur bis 2. März 1797 behaup- ten, da ihn alsbald Hunger zur Ueber» gäbe zwingt. Um nun den Krieg von den Grblanden fern zu halten, rüstet der Kaiser ein Heer unter Quosdano- vich aus, entsendet zwei andere unter Alvinczy zu den Schlachten von Villa» nova, Caldiero, Arcole. Mangel an Ein» heit und insbesondere an Gleichzeitigkeit der aus Friaul und Tirol durch Davi» dovich und Alvinczy ergriffenen Offen« sive macht Alles scheitern; aber die Auf« stellung so ungeheurer Streitkräfte in der kurzen Periode vom Mai 1796 bis Ende März 1797 erfüllt Europa mit Staunen über Oesterreichs unermeßliche Wehrkraft, und bisher waren der erste Feldzug ganz ohne außerordentliche Auflage, der zweite durch freiwillige Kriegsbeiträge geführt worden und erst für den dritten wurde ein allgemeines Kriegsdarlehen ausge« schrieben. Erzherzog K a r l setzte nun die schon früher begonnene Heldenlauf- bahn fort und verrichtete Wunder der Tapferkeit, bis er darin durch die dreifache Uebermacht Napoleon'S aufgehalten wurde. Am 3. April 1797 schloffen Merveldt und Bellegarde Waffen- ruhe zuIudenburg, und am 18. April kamen im adeligen Nonnenkloster Goes bei Leoben die Friedenspräliminarien zu Stande. Oesterreich erkannte demzu- folge die französische Republik an, wil- ligte in die Unabhängigkeit des neuge- schaffenen cisalpinischen Freistaates in seiner bisherigen Lombardei, trat Belgien ab und behielt sich gebührende Entschädi- gung vor; nach einem halben Jahre, am 17. October 1797, wurde der endgiltige Friede auf dem Schlöffe Paffarione zu Campoformio geschlossen. Oesterreich erhielt Venedig bis an die Etsch und den Gardasee, die Stadt Venedig, die adria- tischen Inseln, Istrien, Dalmatien, die Mündungen des Cattaro, Salzburg und Bayern bis an den Inn mit Wasser- burg und einem ansehnlichen Gebiete als Brückenkopf, und so stand Oesterreich vom Frieden von Campoformio bis zu jenem von Preßburg, 1797 bis 1806, in einer Größe, Abrundung und Macht da, wie früher nur einmal unter Kaiser Karl V. Mailand besaß zwar Oesterreich nicht mehr, aber Ost- und Westgalizien ge- horchten dafür seinem Scepter und es trug noch die deutsche Kaiserkrone, dieses in neuester Zeit von seinem steten Neben- buhler hervorgesuchte Diadem, das es wenige Jahre später vorzeitig abgelegt hatte. Im Friedensjahre 1797 begannen die bitteren Zerwürfnisse und Reibungen zwischen den Höfen von Wien und Berlin, an denen nachher Deutschland schwer zu leiden hatte. Frankreichs treulose Politik suchte Oesterreich zum Genoffen derselben zu machen. Der Friede, der nun einem welterschütternden fünfjährigen Kriege gefolgt war, konnte unter solchen Umstän- den wenig gedeihlich sein, weil er das
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Guadagni-Habsburg, Volume 6
Title
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Subtitle
Guadagni-Habsburg
Volume
6
Author
Constant von Wurzbach
Publisher
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Location
Wien
Date
1860
Language
German
License
PD
Size
13.41 x 21.45 cm
Pages
502
Keywords
Biographien, Lebensskizzen
Categories
Lexika Wurzbach-Lexikon
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