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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Guadagni-Habsburg, Volume 6
Page - 217 -
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Page - 217 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Guadagni-Habsburg, Volume 6

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Hadsturg — 217 Habsburg — Fran) erhielt 1824 ihre Organisirung und im nĂ€mlichen Jahre erschien zur Regelung des Marinedienstes eine Instruktion. An die Stelle deS frĂŒheren lebenslĂ€nglichen Kriegsdienstes trat 1302 die Kapitulation, die Unterschiede, welche anfĂ€nglich in derselben stattfanden, wurden 1811 auf« gehoben, 1808 wurde die Errichtung einer Reserveanstalt angeordnet und die» selbe 1812 organisirt. Nach dem Pariser Frieden wurde durch die neuen LĂ€nder- erwerbungen und durch Beseitigung der bisher noch in Galizien bestandenen Aus» hilfsbezirke eine neue Werbbezirks-Ein» theilung in Absicht auf die ErgĂ€nzung der verschiedenen Truppenabtheilungen der Armee aus den conscribirten Provin- zen nothwendig, welche neue Eintheilung auch 4817 erfolgte. 1808 stiftete Kaiser Franz den Leopold «Orden, 1816 den Orden der eisernen Krone, beide sowohl fĂŒr MilitĂ€r als Civil; ferner 1801 das Verdienstkreuz fĂŒr Feldgeistliche, 1814 das metallene Armeekreuz fĂŒr alle seine Krieger ohne Unterschied des Standes, welche an den Kriegsereigniffen der Jahre 1813 und 1814 Theil genommen. Was des Kaisers persönlichen Charakter betrifft, so waren MĂ€ĂŸigung, Gerechtigkeitsliebe, schlichtes herablassendes Benehmen auch gegen den Geringsten seiner Unterthanen die Eigenschaften, die ihn als Herrscher auszeichneten. Seine innere und Ă€ußere Politik stĂŒtzte sich von allem Anbeginn auf den Grundsah der Erhaltung des Bestehenden und Unantastbarkeit aller wohlerworbenen Rechte und Herkomm» lichkeiten, und in seiner naiv jovialen Weise, welche den unumstĂ¶ĂŸlichen Be< schluß kaum ahnen ließ, beseitigte er AntrĂ€ge und Ideen, mit denen er sich, als noch nicht an der Zeit, nicht befreun« den mochte. Der Kaiser besaß ein bewun- derungswĂŒrdiges GedĂ€chtniß, eine scharfe Urtheilskraft, ein ungewöhnliches, durch Erfahrung gekrĂ€ftigteS Wissen in allen auf die Staatsverwaltung, die bĂŒrger- liche Gesellschaft und auf ihre Verbeffe- rung bezĂŒglichen Dingen. Vertraut mit den Sprachen deS Alterthums und mit den verschiedenen Sprachen seiner Monar« chie, liebte er dennoch die deutsche vor allen andern, sogar vor seiner Mutter- sprache, der italienischen. Er sprach sie mit Vorliebe, sogar im Dialecte der Haupt< stadt und in den eigenthĂŒmlichen Wen- dungen und Tönen, welche den Charakter des Oefterreichers bezeichnen. MĂ€chtig wurde Kaiser Franz durch seine mora» tische Macht; groß durch das Vermeiden ungerechter VergrĂ¶ĂŸerung; erhaben ĂŒber dem Gesetze durch eigene Achtung des« selben. Im Uebrigen lebte er schlicht und einfach wie ein BĂŒrgersmann und hatte in Bezug auf seine Tafel, seinen Anzug, seine ganze Lebensweise so wenig BedĂŒrf» niffe, wie kaum der Geringsten Einer von den 36 Millionen, deren FĂŒrst er war. Bei semer ersten gefĂ€hrlichen Erkrankung im Jahre 1826 sprach sich die Liebe und Treue des Volkes zu seinem Herrscher in rĂŒhrender Weise aus; nicht weniger, als er am 24. Februar 1833 an einem ent« zĂŒndlichen Fieber erkrankte. Die Krank» heit nahm einen so raschen und heftigen Verlauf, daß er schon am Abend des ersten MĂ€rz die h. letzte Oelung empfing und von seiner Familie rĂŒhrenden Abschied nahm. Am 2. MĂ€rz um drei Viertel auf Ein Uhr Morgens verschied er sanft. Er hatte 67 Jahre 17 Tage gelebt und 43 Jahre, also um drei Jahre lĂ€nger, als seine Großmutter Mar ia Theresia, regiert. Sein Ă€ltester Sohn Ferdinand folgte ihm in der Regierung ss. Nr. 88^. l. Biographien und Biographisches, n.) Selbst- stĂ€ndige Werke von genannten oder bekannten Autoren. BĂ€uerlc (Adolph), Was verdankt
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Guadagni-Habsburg, Volume 6
Title
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Subtitle
Guadagni-Habsburg
Volume
6
Author
Constant von Wurzbach
Publisher
Verlag der UniversitÀts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Location
Wien
Date
1860
Language
German
License
PD
Size
13.41 x 21.45 cm
Pages
502
Keywords
Biographien, Lebensskizzen
Categories
Lexika Wurzbach-Lexikon
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