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Habsburg — Franz Joseph ' 227 Habsburg — Fran) Assesh
in die Hauptstadt zurĂĽck. Seither gewann
die Ordnung wieder Oberhand im Lande
und blieb ungetrĂĽbt bis zum Ausbruche
des italienischen Krieges im FrĂĽhjahre
4839, in welchem die zu Maffa und
Carrara ausgebrochenen Bewegungen den
Einmarsch österreichischer Truppen in Mo
dena zur Folge hatten. Nach der Schlacht
von Magenta war der Herzog neuerdings
genöthigt, sein Land zu verlassen, und be<
gab sich vorerst nach Brescella, später nach
Mantua. Die revolutionären Machthaber
fanden Briefe von ihm, in welchen sich
die stärkste Verachtung gegen Napo>
leon III. ausspricht und beeilten sich
dieselben zu veröffentlichen. In Villa
franca war zwar die Wiedereinsetzung
des Herzogs verabredet worden, aber der
standhafte Protest der von der Revo
lutionspartei geleiteten Bewohner machte
diese Maßregel unausführbar; später half
das von Napoleon erfundene allge<
meine Stimmrecht einen Ausweg finden
und Modena wurde Piemont einverleibt.
Fc^iNl, 8toria, äsilo stato romauo. — (?««?-
iei'io, vsi i-ivoizunsuti äsU'ItaUa. — ^a
Fkn'na, stari». d'ItaUa äal 1815 ai l830. —
Männer der Zeit. Biographisches Lexikon der
Gegenwart. Erste Serie (Leipzig 1860, Carl B.
Lorck, 4".) S. 47!. — HlonianeNl, KIsNoris
Loxra Ita.Ua. — Porträt. Graues 5 oo V.,
Nach Göbel lithogr. von Göbel und Bauer
(Wien. Ios. Bermann, gr. Fol>, mit Goldreif).
9 8. Iranz Joseph I., Kaiser von
Oesterreich (geb. in Wien am 43. August
4830). Sohn Ihrer kais. Hoheiten des
Erzherzogs Franz Karl ssiehe d. Folg.^ j
und der Frau Erzherzogin Sophie.
Gmalin: Seit 24. April 1834 Slisa-
beth Amalie Eugenie, kön. Prinzessin
in Bayern ss. Nr. 73). Rinder: Sophie
(geb. zu Wien am 3. März 4833, gest.
29. Mai 1837); - Gisela (geb. zu Laxenburg am 12. Juli 1836); — Ru.
dolph (geb. zu Laxenburg am 2t. August
1838). Wahlspruch: »ViribuL unitis«.
Wichtigere Lebensmommte. Die Leitung und
Oberaufsicht der Erziehung fĂĽhrte als
Ajo des kais. Prinzen Graf von Vom«
bell es. Im Jahre 1848 begab sich der
junge Erzherzog als Oberst und Inhaber
des Dragoner-Regiments Nr. 3 auf den
italienischen Kriegsschauplatz, wo er unter
den Augen des Feldmarschalls Radetzky
seltene Beweise von Thatmmuth und
persönlicher Tapferkeit ablegte. Da brach
das Jahr 1848 und mit ihm eine Zeit
herein, in welcher in Oesterreich in weni»
gen Monaten mehr Geschichte gemacht
wurde, als vordem in Iahrzehenden. Es
War, als wollte man das Versäumte um
jeden Preis nachholen. In solcher Zeit war
ein starker Arm und ein junger thaten»
kraftiger Geist an der Spitze des Staates
Vonnöthen. Da des Kaisers Ferdi-
nand Ehe kinderlos geblieben, so war
schon auf den jungen Erzherzog seit vielen
Jahren die Hoffnung der Völker Oester«
reichs gerichtet, und ehe man es erwartet,
war der Augenblick erschienen, in welchem
der junge Prinz die Last der Krone auf
sein Haupt drĂĽcken sollte. Seit den Tagen
der groĂźen Maria Theresia hatte
wohl kein Monarch unter drohenderen
Verhältnissen der äußeren Politik und
größerer Gährung im eigenen Staate die
ZĂĽgel der Regierung ĂĽbernommen. Nach-
dem Kaiser Ferdinand nach Resig»
nation seines Bruders. Erzherzogs Franz
Karl, am 2. December 1848 zu Gunsten
seines erlauchten Neffen Franz Joseph
in Olmütz die österreichische Kaiserkrone
niedergelegt, ĂĽbernahm dieser, ,18 Jahre
alt, die Regierung. „Lebewohl Jugend'"
soll damals der junge FĂĽrst ausgerufen
haben, und getragen von der Begeisterung
und Liebe seiner Völker, welche auf ihn
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Guadagni-Habsburg, Volume 6
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Guadagni-Habsburg
- Volume
- 6
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1860
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 502
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon