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Sabsburg — Wtto 111 Habsburg — Dtto
2 68. Mo der Fröhliche, Herzog von
Oesterreich (geb. 23. Juli 1301. gest
17. Februar 1339). Sohn des Kaisers
AlbrechtI. ^Bd.VI, Nr. 7^> aus dessen
Ehe mit Elisabeth von Kärnthen
jVd. VI, Nr. 37^. Gemalinen. Otto war
zweimal vermalt, zuerst, 1312, mit
Elisabeth von Bayern M .
Nr. 60^, zum andern Male, 1333, mit
Anna von Böhmen sBd. VI, Nr. 20),
welche ihren Gemal nur kurze Zeit über<
lebte, nach Fugger sogar vor ihm starb
(3. September 1338). Rinder. Aus erster
Ehe: Friedrich I I . (geb. 10. Februar
1327, nach Hübner erst 1333, gest.
4. December 1344) Md. VI, Nr. 101^
und Leopold H. (geb. 1324. gest.
10. August 1344) Md. VI, Nr. 166^.
Aus der zweiten Ehe gingen keine Kinder
hervor, wahlspruch. Um einen beflügelten
Greif die Devise: ^nZnidus 6t rostro
in kost^rn". hervor«
ragendeAbett5momente. Nach Albrecht'sl.
Ermordung durch Johann vonSchwa»
ben rächten dessen Söhne den Mord an
den Mitschuldigen und Allen, welche der
Mitschuld verdächtig gehalten wurden;
ferner zogen sie in den Kampf gegen alle
Jene, welche den Tod Albrecht's zur
Empörung benutzten. Herzog Otto sam-
melte nun ein Heer und zog mit demsel»
ben Anfangs 1311 vor Neuburg am Inn,
belagerte es, untergrub es durch Berg»
knappen und eroberte es in vier Mona»
ten. Der Schloßhauptmann von Lam-
berg zündete die Stadt vor seiner Flucht
noch an, welche auch ganz verbrannte. Im
folgenden Jahre fand die Vermalung
Otto's mit Elisabeth von Bayern
Statt; diese Vermalung war ein Unter»
pfand deö mit den bayerischen Herzogen
Otto und Stephan geschlossenen Frie-
dens, der durch diese Verbindung Oester»
reichs mit Bayern gleichsam besiedelt wurde. Gleich nach des Vaters Tode
war ihm als Erbtheil die Steiermark
zugefallen; als dann sein Bruder Fried«
rich der Schöne (1330) gestorben, über«
nahm er mit seinem andern Bruder,
Albrecht I I . dem Weisen, gemeinschaft«
lich die Regierung der österreichischen
Länder. Otto residirte abwechselnd zu
Wien und zu Neuberg an der öster-
reichisch'steirischm Grenze gegen Reichen.au
zu. An seinem Hofstaate war die frohe
Laune und Heiterkeit zu Hause, deßhalb
er auch der Fröhliche oder Heitere Huoun-
äuL) genannt wird, wenn gleich ihm
einige Geschichtschreiber den Beinamen
des Kühnen s^näax) ertheilen. An feinem
Hofe weilten mehrere der sogenannten
lustigen Räthe oder Hofnarren, von
denen zwei sich einer großen Berühmtheit
erfreuten, Nydhart (Neidhardt) Fuchs,
genannt der „Bauernfeind", und Wei«
gand (Wiegand) von Theben, genannt
der „Pfaff von Kahlenberg", beide in
dem landlichen Gedichte von Anasta«
sius Grün: „Der Pfaff von Kahlen«
berg", in des berühmten Dichters reizen«
der Weise verherrlicht. Otto liegt im
Cisterzienserkloster zu Neuberg, welches
er 1337 als Gelöbniß für die Geburt
seines Sohnes Friedrich gestiftet hatte,
beigesetzt; die Gruft war lange zerfallen
und blieb in diesem Zustande unbeachtet
bis zum Jahre 1820, in welchem Jahre
sie wieder aufgefunden, hergestellt und
die gesammelten Gebeine Otto's, seiner
beiden Gemalinen E l i sabeth und
Anna, und seiner beiden Söhne Leo«
pold und Friedrich, mit welch' letzte«
rem bereits diese Seitenlinie deS Hauses
Habsburg erlosch, im feierlichen Trauer«
gottesdienste am 13. März 1820 in die
erneuerte Gruft beigesetzt wurden.
Fug 8 er ( I . I.), Spiegel der Ehren des Erz»
auses Oesterreich (Nürnberg 1668, kl. Fol.)
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Habsburg-Hartlieb, Volume 7
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Habsburg-Hartlieb
- Volume
- 7
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1861
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 472
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon