Page - 157 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Habsburg-Hartlieb, Volume 7
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Hacke!
„Nie Huldigung", „An die Sonne"; einige
Militar-Märsche. 4824 eine große Messe
und eine komische Operette, wozu Dr.
Fleckles das Textbuch schrieb. Seine
eigentliche Stärke war aber die Lieder'
Compofition. Bis zum Schlüsse des Iah»
res 1843 brachte er in mehr als 90
Opuszahlen mehr als 300 Liedercompo»
sitionen, theils fĂĽr eine Singstimme mit
Begleitung des Piano, theils Duo's, Ter»
zetten, Quartetten, Chöre u.dgl.m. Unter
seinen Liedern wurden besonders beliebt:
„Das Melk des Klinkers", „Oetnonnen nnd
verloren", „DirDeserteur", „Der alte Matrose",
„Abschied vom M b " , „Her Heidegang", „Nie
Seelieder", „Nie Anine", „Nü3 Oebet", „Nie
Nllchtplillntllme", „Hbendlied der Waise", „Ner
Tranm", «,In die Feme", „Nie beiden Allch-
tigllllen", „Nie beiden NaZen", „Nerg und
Ghlll". Im Jahre vor seinem Tode voll-
endete er den Liedercyclus auS I . N.
Vogl's „Waldhorniften-Liedern", wel.
cher unter dem Titel: „Zager nnd Müllerin"
gedruckt erschien (Wien, O. Witzendorf).
In seinen letzten Leidenstagen componirte
er noch den Choralgesang: „Zes Barden
Orablied". DieĂź war Hackel's letztes
Werk und wurde seinem Wunsche gemäß,
am Grabe gesungen. Ohne auĂźerordent-
liche Erfindungsgabe und ĂĽberraschende
Ideen zu besitzen, ist ein gefälliger Ton
und GemĂĽthlichkeit seinen Compositionen
eigen. Sie reiĂźen nicht hin, aber man
hört ihnen gern zu. Sein Nachlaß kam
in die Hände seiner Schwester und Erbin
Maria, vermalten Frau Mayerhofer.
Weigl (Franz X.). Erinnerung an Anton Hackel
(Wien 1847, Anton Benko, 8"., mit Abbild, des
Grabmonumentes).— Schilling (G.), Das
musikalische Europa (Speyer 1842, F. C. Neid«
hard, gr. 8".) S. 439. — Wiener allge.
meine Musik» Zeitung, herausg. von Aug.
Schmidt. VI. Jahrg. (1d46). Nr. 91: „Anton
Hacket, biograph. Skizze von Ernst Rose"
snach dieser ist H. am l?. April 1799 geboren,
was irrig ist, denn der Grabstein, dann Weigl, Schi l l ing u.A. geben den !t. April an). —
Dieselbe 1846, S.532 — und 1847. S. 163. —
Schladebach (Julius), Unwersal-Ierikon der
Tonkunst, fortgesetzt von Eduard Bernsdorf
(Dresden l856, Schäfer, gr. 8".) Bd. I I , S.290
Z^ mit der irrigen Angabe des 17. April als
Hackel's Geburtstag, auch sonst mit sehr dürf»
tigen Daten; nicht einmal seines Tongemäldes
„Die nächtliche Heerschau" ist gedacht. Es ist
immer dieselbe Erscheinung in diesen deutschen
Compilationen: die Oesterreich er werden darin
. mit einer beispiellosen Oberflächlichkeit behan»
delt. Wie viele deutsche Musiker, welche lange
nicht Hacket's Talent besitzen und nicht halb so
viel componirt haben, wie er, werden seitenweise
besprochen, während H. mit 5 Zeilen und der
Charakteristik „ein sehr geschickter Dilettant" abge»
fertigt wird^.—Gaßner(F.S.Vr.),Universal-
Lerikon der Tonkunst. Neue Handausgabe in
Einem Bande (Stuttgart 1849, Franz Köhler,
schm. 4«.) S. 393. — Erscheint auch hie und
da als Hackl. — Porträt. Unterschrift: Anton
Hacket. Ioh. Bapt. Clarot 1833, gedr. bei
I . Höfelich (Wien, Fol.) ^Hacket ist am Kla-
vier, im Spielen begriffen, dargestellt^. —
Grabdenkmal. H., ist auf dem Friedhofe zu
Maria Enzersdorf begraben. Seine Freunde
haben ihm ein Denkmal gesetzt, welches der
Steinmehmeister H. Zwölfer aus Sandstein
gearbeitet. Es
stellt
eine auf einem würfelförmi-
gen Sockel stehende abgestutzte Pyramide vor.
Auf der Vorderseite des WĂĽrfels steht folgende
Inschrift.-
V6N
li 1846.
Ueber dieser Schriftvlatte befindet sich eine von
Lorbeeren bekränzte Lyra.
Hackel, Johann Christoph (Arzi,
geb. zu Klein »Pocken in Böhmen
. Jänner 4738, gest. 26. Mai 1814).
Sohn unbemittelter Eltern, kam er durch
einen Freund seines Vaters nach Laibach.
Dort besuchte er das Gymnasium, trieb
aber nebenbei Musik, wofĂĽr er ein
schönes Talent besaß und bald als Chor»
rcgent an der St. Iacobskirche in 3ai»
bach wirkte. In Wien studirle er die
36b. 11. H.M1 1799, 3S8t. 1.
Von