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Has)l.inger-Hasstngen
aufgeführt in Wien am t. März 1883
zum Besten des Wohlthätigkeitsvereines
der Frauen Wiens, dann am 16. Mai
1860 in London in einem der Abonne»
mentsconcerte von St. Martin'sHall; —
und dessen „Messe in v-llur tnr Sllli, Ghor
und Orchester", ausgefĂĽhrt bereits in ver-
schiedenen Kirchen. Außer diesen unge»
druckten aber öffentlich vorgetragenen
Werken besitzt der Künstler noch meh»
rere handschriftliche, welche nicht aufge-
fĂĽhrt wurden, darunter: Musik zu
Goethe's „Irrn, und Ncithrlq"; — eine
„Ziunphllnir"; — eine „grn55e Oper in uier
Irtrn", Tert von Mosenthal; — ein
„Nllnett iiir Vla3- nnü Streichinstrumente",
dasselbe vom Komponisten der Mann»
heimer Tonhalle eingesandt und von die»
ser als zweites PreisstĂĽck bezeichnet. Ueber
H. als Componisten fĂĽgen wir das Urtheil
in der (FĂĽrst Czartory ski'schen)
„Monatschrift" (1836. S. 62) bei. es
lautet: „Wir finden in H. einen Tonsetzer
von entschied end ster Begabung, ansge»
stattet mit dem, was man durch Studium
erwirbt, wie mit dem, was man als Him-
melsgeschenk im Dichter verehrt, berufen,
jenes durch Fortbildung zu erweitern,
dieses durch ruhigeVeharrlichkeitzu kräf-
tigen. Den AusdrĂĽcken zarter, sinniger,
keuscher GefĂĽhle wendet sein Talent sich
vorzugsweise zu, schwärmerische Wehmuth,
beseligende Ruhe. heitere Sorglosigkeit
versteht er getreu zu schildein, ebenso die
reinste Andachtstimmung in unserem Her»!
zen ;u erwecken; er hat Sinn fĂĽr Ein-
fachheit, Wahrheit und richtiges MaĂź,
auch freie Formen stehen ihm zu Gebote.
Ob er mit gleicher TĂĽchtigkeit einerseits
tragisch-heroische leidenschaftliche, ande»
rerseits das fein« oder derb'komische
Element zu bewältigen verstünde, .muß
vorläufig, bis uns weitere Werke
seiner Thätigkeit vorliegen, dahingestellt bleiben." H. ist auch ungarischer Indi-
gena.
Wiener allgemeine Musik-Zeitung, hei aus«
gegeben uon Aug. Schmidt. 1843, Nr. 32,
S. 127: „Johann von Haßlinger". sTaö in
diesem Aufsatze von Julius Becker ausgesvro«
chene, einem Leipziger Musikjournal nachge-
druckte Urtheil lautet an einer Stelle: „Die
Richtung, welche Hr. v. H. genommen ist eine
durch und durch solide, uon allem modernvir-
tuosen Elemente freie. In seinen Vorbildern,
Fr. Schubert und Mendelssohn, hat die
entschiedene, einer sinnigen, nirgend schwächlich
sentimentalen, sondern frischen Lyrik zugeneigte
musikalische Natur, den Componisten nicht
untergehen lassen. Was er producirt trägt daher
den Stempel einer abgeschlossenen Indioidua«
lität, welche nur das Aeußerliche, die gewandte
Technik jener Vorbilder, sich zu eigen gemacht
hat."1 — Presse 1539. Nr. 27l. im Feuille.
ton, uon Ed Hanslick. — Monatschrift
für Theater und Musik. Nedigirt von dem Per«
fasser der „Recensionen" (Kürst Vzartoryski)
(Wien, Klemm. 4°.) I I . Jahrgang (1836).
S. ü3—62: „Johannes Hager". — a^<?z,
c'/uu?i.>, ÜIü^ki-orssliS c^alääai o^imsre^Li
6« lL82äi'MÄ2äiii tädläkkal, d. i. Die Familien
Ungarns mit Wappen und Stammtafeln (Pesth
1839, Moriz Rilth, 8«.) Bd. V, S. 66. —
Noch gedenken wir eines I . Hajslinger, der
die Architectur-Adtheilung in derkais. Akademie
oor bildenden KĂĽnste in Wien besuchte und in
dm Iahron l836 und l837 als akademischer
Pensionär sich in Nom fortgebildet hatte. Der«
- selbe stellte im Jahre 184U aus: Den „Entwurf
einer Wallfahrtskirche", in 2 Blättern; —
„die Aufnahme ocs Pallastes Famese in Rom,
nach der Natur in 4 Blättern"; — den Hoch-
altar der Kirche 6. (Iiorxio m^xiore, einen
Zcitenaltar aus drr St. Marcuskirche, die
Fa^ade der griechischen und jcn,.' der Kirche 6.
^«.cLHi'ia, alle nach der Nawr gezeichnet; —
fcrmr die Ansicht dco einen Portales der Kirche
H. (.'lovkimi o ?u.olo, die Fa^ade der Kirche
cis! R.üd^ntoi'0 und jcnc der Äirche 6. ülai'^lc»
inag'^ioi-s, gleichfalls nach der Natur; —
und den Entwurf eines Baues in Perspektive.
j^Vergl. den Katalog der Kunstwerke in der
Ausstellung der Akademie der bildenden KĂĽnste
in Wien im Jahre 184(1. S. 34, Nr. 2; S. 33,
Nr. 30; S. 36, Nr. 32. 33,36.) — Cin Jacob
Hasslinger aus Brunn am Gebirge bei Wien
ist denkwürdig durch sein „Hand« und Wirth»
schaftsbĂĽchel", welches eine kleine Chronik von
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Hartmann-Heyser, Volume 8
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Hartmann-Heyser
- Volume
- 8
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1862
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 514
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon