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Haner Hauer
vonHauer, S. 37, Nr. H. Er erhielt die
erste Erziehung im Elternhause und wurde
durch das Vorbild seines Vaters, der
eine der bedeutendsten paläontologischen
Sammlungen in Wien angelegt hatte
und mit den hervorragendsten Celebri-
täten dieses Faches im In- und Auslande
in Verbindung stand, schon in jungen
Jahren auf das Studium der Natur-
kunde, namentlich der Geologie und Pa-
läontologie, geleitet. Die Gymnasial-
studien vollendete er an dem k. k. Gymna-
sium bei den Schotten, den philosophischen
Lehrcurs an der Universität in Wien, und
bezog darauf die k. k. Bergakademie zu
Schemnitz, wo er vom Herbste 4839 bis
zum FrĂĽhjahre 1843 die montanistischen
Studien absolvirte. Zunächst wurde er
dann der k.k< Bergverwaltung in Eisenerz
zugetheilt, schon im Herbste 1843 aber zu
den Vorlesungen des damaligen k. k. Berg«
rathes W. Haidinger nach Wien einbe»
rufen, und nach Vollendung des Lehrcurses
noch fĂĽr ein weiteres Jahr zur Dienst-
leistung am k. k. montanistischen Museum
zugetheilt. Nach Ablauf dieses Jahres
wurde ihm von dem damaligen Präsiden»
ten der k. k. Hofkammer, Freiherrn von
KĂĽbeck,- die Wahl gestellt: entweder auf
sein bis dahin bezogenes Taggeld zu
verzichten, oder seine Stellung am k. k.
montanistischen Museum aufzugeben und
wieder in den praktischen Montandienst
zurĂĽckzutreten. Er entschloĂź sich unbedenk-
lich zu Ersterem und wurde nach Ablauf
eines weiteren Jahres im Sommer 1846
zum Assistenten am k. k. montanistischen
Museum ernannt. Im Februar 1848
erwählte ihn die kais. Akademie der Wis-
senschaften zum correspondirenden, im
Jahre 1861 zum wirklichen Mitgliede.
Den Sommer 1848 brachte er im Auftrage
und auf Kosten der kais. Akademie auf
Reisen in Deutschland, Frankreich und England, den Sommer 1849 ebenso
auf solchen in einigen Kronländern der
österreichischen Monarchie zu. Im De-
cember 1849 wurde er zum Bergrathe
und ersten Geologen der k. k. geologischen
Reichsanstalt ernannt. Die relativ be»
deutendsten seiner Arbeiten sind die ĂĽber
die Gliederung der Schichtgebirge in
den Alpen, die paläontologischen Un-
tersuchungen ĂĽber neue Cephalopoden
in den Alpen, und die geologischen
Landesaufnahmen, namentlich in Tirol,
in der Lombardie, im nordöstlichen
Ungarn und in SiebenbĂĽrgen. Seine
Schriften sind mit Uebergehung der Vor-
lagen , Anzeigen und Berichre ĂĽber
verschiedene Werke anderer Autoren
u. dgl. m., betreffs welcher auf das von
Haidinger in den Quellen angegebene
„Sendschreiben" gewiesen wird, folgende
und zwar selbstständige: „Nie Aephlllllpllden
des Balzkammergntes ans der Sammlung Seiner
Nmchlnncht des FĂĽrsten iwn Metternich" (Wien
1846, mit 11 Tafeln, 4".); — „Genlagische
Uebersicht der Nergbane der 'österreichischen
Mimmchie" (Wien 1833, 4".), in Gemein«
schaft mit Fr. v. Foetterle; — „Neitrage
zur ^llliiantllgrapliie unn Oesterreich". 2 Hefte
(Wien und OlmĂĽh 1838 und 1839,
4".); — in Sammelwerken abgedruckte,
und zwar in den Berichten ĂĽber
die Mi t thei lungen von Freunden
der Naturwissenschaften in Wien,
unter Anderen: „Petretarten des Aninger-
bergeZ bei MiAing" (Bd. I, 1846, S. 34);
— „Gephülllpllden unn Mlstadt" (S. 39);
— „Gebirgsschichten unn Gnttllring nnd
(S. 132); — .Faprinen der
in Oesterreich" (S. 142);
— „Mllimtis in den österreichischen Mucn"
(S. 160); — „Oephlilllplldeu uns dem
Nleiberger Mnschelmllrmllr" (S. 174); —
„VerZteinernnFen unn Dienten in Halchurg"
(S. 187); — „Nener Fundort tertiärer Fisch-
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Hartmann-Heyser, Volume 8
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Hartmann-Heyser
- Volume
- 8
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1862
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 514
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon