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Saulik
bestehenden Fideicommiß zu Krappitz ein
zweites zu Namiest, welches durch sein Te-
stament an seine Nichte, die Gräfin von
Frankenberg, und ihren Gemal, den
General-Major Karl Wilhelm von
Haugwitz, den Vater des Grafen
Eugen Wilhelm ss. d. S. 66^ >. ge-
langte. Ein von dem Grafen 1763 bei dem
Schlöffe Namiest gestiftetes Kapuzinerklo-
ster, in welchem die Familiengruft sich be-
fand , wurde später aufgehoben; das
Klostergebäude 1793 in eine noch heute
berühmte Tuchfabrik umgestaltet, die
Gruft aber nach Ienischau verlegt. Der
Graf war zweimal vermalt, 1731 mit
Maria Eleonora Gräfinvon Noftitz
(gest. 27. October 1736); zum andern
Male seit 7. Jänner 1738 mit Hedwig
Theresia Gräsinvon Frankenberg,
welche ihren Gemal überlebte. Aus erster
Ehe hatte dn Graf einen Sohn, den
Grafen Otto Karl (geb. 31. October
1734), welcher, obwohl vermalt, ohne
Kinder in jungen Jahren als Gubernial-
rath in Mähren (30. Mai 1761) gestor-
ben ist.
Wißgr i l l (Franz Karl), Schauplatz des land-
saßigen Nieder» Oesterreichischen Adels vom
Herren- und Nitterstande (Wien 1800, Schuen-
der, 4".) Vd. IV, S. 208. sNach diesem ge-
storben am l i . September 1763; nach Verg«
mann'ö „Medaillen auf berühmte Männer
des österreichischen Kaiserstaatcü". I I , S. 337,
am 1. September d. I.^j — Ersch und
Grub er, allgemeine Encyklopädie der Wis-
senschaften und Künste, I I . Section, 3. Theil,
S. 447. — Zu gedenken ist noch eines A. von
. Haugwitz. der zu Naab in Ungarn so zu sagen
incognito lebte und sich im Jahre 4838 durch
einen Pistolenschuß das Leben nahm. Kert«
bcny in dem weiter unten bezeichneten
Werke berichtet Näheres über diese Begeben-
heit. Haugwih war Dichter, der aber uor
seinem gewaltsam herbeigeführten Lebensende
alle Manuskripte verbrannte. Nebrigens sind
mehrere Dichter dieses Namens bekannt; ein
Karl u. H., ein Otto Graf u. H., ein O. W.-
uon Haugwitz, ein Paul Graf v. H.' aber alle sind von obigem A. v. Haugwitz ver»
schiedene Personen. ^Kertb eny (K. M.), Sil.
hourtten und Reliquien (Wien und Prag
1861, Kober und Markgraf. 8°.) Bd. I,
S. 218.)
Hauk, siehe: tzaug, Ludwig, S. 64.
ßlllllik von Varallya, Georg (Cardi-
nal und erster Erzbisch of von Agram,
geb. 20. April 1788 zu Tyrnau).
Sohn eines Wirthschaftsbeamten, der«
lebte er die Jugend zu Gran im Hause
seiner Eltern; die Humanitäts« und phi«
losophischen Studien beendete er zu
Tyrnau, kehrte dann nach Gran zurück,
wo er ein Jahr als Prakticant auf den
erzbischöflichen Gütern zubrachte, dann
aber in's Graner Seminarium eintrat,
wo er bald einer der ausgezeichnetsten
Seminaristen war und 4806 nach Wien
geschickt wurde, um im Pazmaneum die
theologischen Studien zu beenden. Als
während der französischen Occupation die
Kleriker Wien verließen, setzte H. seine
Studien in Tyrnau fort und erhielt 4811
die Priesterweihe. Seinen Dienst, in der
Seelsorge begann er als HilfsPrediger in
Comorn. Bald wurde man seine seltenen
Geistesfähigkeiten gewahr und noch im
nämlichen Jahre folgte er einem Rufe
nach Ofen als Archivar des Graner Di«
stricts»Vicariatsamtes, worauf er 4814
Consistorialnotar. 1816 Secretär des
Vicariatsamtes wurde. 4819 erwarb er
die theologische Doctorwürde, wurde 1820
Secretär und Primatialnotar des Cardi»
nal-Primas von Ungarn Rudnay. Als
solcher 4822 bei der Primatialsynode zu
Preßburg anwesend, wurde er mit der
Redaction der kirchlichen Debatten betraut.
4824 wurde H. zum Gerichtstafelbeisitzer
des Graner Comitates. 1823 zum Dom«
Herrn des Graner Capitels und 4829
vom Erzherzog.Ueichspalatin zum Mit«
gliede der Landesdeputation ernannt, die
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Hartmann-Heyser, Volume 8
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Hartmann-Heyser
- Volume
- 8
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1862
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 514
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon