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Häuser 80 Hauser
Schäfer, gr. 8«) Bd. I I , S. 349. - Schil-
ling (G. Dr.) . Das musikalische Europa
(Speyerl842, F. C. Neidhardt.gr. 6°.)S. 153.
— Schmidt (Ad. Dr.), Oesterreichische Blätter
für Literatur und Kunst (Wien. 4«.) 1847,
S. 304.
Hllllser, Franz (Sänger, geb. in
Wien 4798). Erhielt in seiner Vater<
ftadt Wien die musikalische Ausbildung.
Seine schöne Baritonstimme veranlaßte
ihn,
sich dem Gesänge zu widmen, und er
wurde als einer der besten deutschen Ba«
ritonisten bekannt. Er sang auf mehreren
deutschen Theatern; bedeutend als Opern»
sanger, war er aber auch Meister im
Kirchengesange, fĂĽr den er sich insbeson-
dere ausbildete. Nachdem er in Wien
längere Zeit gesungen, folgte er einem
Rufe an das Stadttheater in Leipzig, von
diesem aber an das kön. Operntheater in
Berlin. Bei seinem rein kĂĽnstlerischen
Streben mochten ihm die Erfolge des
BĂĽhnenlebens nicht genĂĽgen, und eine
ihm entsprechende Stellung fand er als
Director des neuen Konservatoriums in
MĂĽnchen, welche er noch bekleidet, und
wo ihm erst jĂĽngst (zuAnfang des Jahres
4864) die ehrende Auszeichnung wurde,
fĂĽr sein verdienstvolles Wirken mit dem
Michael'Orden belohnt zu werden. H.
sammelt auch mit Eifer und besitzt eine
reiche Sammlung werthvoller musikali-
scher Werke, darunter namentlich mehrere
seltene Handschriften von I . S. Bach.
Seinen hoffnungsvollen Sohn Moriz
Heinrich s^iehe in den Quellens verlor
er in der BlĂĽthe seines Lebens.
Universal'Lexikon der Tonkunst. Angefan-
gen von I)r. Julius Schladedach, fortge«
setzt von Eduard Bernsdorf (Dresden.
Schäfer, gr. 8".) Bd. I I , S. 349. — Gaß-
n er(F. S.), Universal-Lexikon der Tonkunst.
Neue Handausgabe in Einem Bande (Stutt-
gart 1849. Frz. Köhler, Lex. 8".) S. 413. —
Schilling (G.), Das musikalische Europa
(Speyer 1842. F. C. Neiohardt, gr.8».) S. 155. — Nach der Donau-Zeitung (Wien, Fol.)
186l, Nr. 10, wäre H. von Geburt ein Böhme,
alle vorbenannten Quellen geben ihn als in
Wien geboren an. — Sein Sohn Moriz
Heinrich (geb. in Wien 1827, gest. in Königs-
berg 30. Mai 1857), begabt mit dem Talente des
Vaters, war zuerst Capellmeifter am Theater
in Düsseldorf, dann am Stadttheater zu Kö-
nigsberg. In Königsberg lebt sein Andenken
insbesondere durch die gelungene AuffĂĽhrung
von Beethoven's 9. Symphonie, die es ihm
zuerst verdankt. H. hat mehrere Lieder compo»
nirt und die Zigeuner-Oper: „Der Erbe von
Hohenegk", wozu Eduard Devrient den
Tert geschrieben und die im Mai 1853 in Leip-
zig gegeben worden, ohne jedoch einen Erfolg
gehabt zu haben. Kellner, Blätter für
Musik (Wien, 4«.) 1857, Nr. 46.)
Hauser, Franz (Arzt und Profes,
so r der Chirurgie und Augenheilkunde in
OlmĂĽtz, geb. zu Wien 1800, gest. zu
OlmĂĽtz am 26. Juli 1887). Studirte in
Wien und wählte die Medicin als Fach'
studium, erwarb die DoktorwĂĽrde und
diente vier Jahre als Assistent an der
chirurgischen Klinik in Wien, wurdeHaus-
arzt der Irrenanstalt zu Hall und 1831
Professor an der kais. niedicinisch-chirur»
gischen Lehranstalt zu Olmütz, wo er zu»
gleich als praktischer Arzt und Operateur
bis an seinen Tod wirkte. H. war auch
Schriftsteller seines Faches, und auĂźer
zahlreichen medicinischen Abhandlungen
in Fachblättern (einer seiner Biographen
gibt deren Zahl mit 34 an) gab er fol-
gende selbstständige Werke heraus: „35er-
5uch einer plltlMlllgizch-tlirrllpentiSlhen AnrZtrl-
laug dr5 SchmammeZ her harten Hirnhaut und
der schäbllknllchen" (Olmütz 1843, gr. 8«..
mit 6 lith. Taf.)', — „NnZ freiwillige Hinken
ia), Leine GntZtrhnng, (5rkrnntni25 nnd
(Olmütz 1848, Höhel. gr.8<>.).
Als praktischer Arzt und Wohlthäter der
Armen hatte sich H. in OlmĂĽtz einen
ehrenvollen Ruf erworben. Seine gelehr»
ten Arbeiten erwarben ihm mannigfache
Auszeichnungen, so hatten ihm die gelehr«
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Hartmann-Heyser, Volume 8
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Hartmann-Heyser
- Volume
- 8
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1862
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 514
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon