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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Hartmann-Heyser, Volume 8
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Page - 111 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Hartmann-Heyser, Volume 8

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Haydn Joseph Zaydn Zoseph denen jedoch Haydn nichts, dafür um so mehr die Musikverleger hatten, bei denen sie, ihres gefälligen leichten Styles wegen — es waren meistens Claviersonaten, Trio's u. dgl. m. — gesucht waren. Unter solchen Verhältnissen zog sich sein Leben hin, als ihm das Schicksal mit einem Male dauernd zu lächeln schien, denn er erhielt 4739 eine Anstellung als Musikdirector der Capelle des Grafen Morz in , mit einem Gehalte jahrlicher 260 st., freier Wohnung und Kost an der Ofsicianten- tafel. Der Winter wurde in Wien, der Sommer in Böhmen in der Nähe von Pilsen zugebracht. Bei dem Grafen Morzin componirte H. seine erste Symphonie ssiehe: IV. Zur Geschichte -einzelner Compositionen, Nr. 2^. Aber auch dieses Glück hatte bald ein Ende, denn kaum ein Jahr dauerte diese An- stellung, und Graf Morz in mußte zerrütteter Vermögensverhältnisse halber seine Capelle entlassen. Haydn trat nun 'in die Dienste des kunstliebenden Fürsten Nikolaus Joseph Eßterhäzy ss. d. Bd. IV) S. 103^, der ein großer Freund und Kenner der Musik war,Violine und Bariton selbst trefflich spielte, ein gutes Orchester und ein eigenes Theater unterhielt, auf welchem Comödien, Opern u. dgl. gege» ben wurden. Am 19. März 1760 trat H. als Capellmeister mit 400 st. Gehalt, welcher spater auf 700 und dann auf 1000 st. erhöht wurde, dem Genusse freier Wohnung und anderer Emolumente, seinen Posten an und bekleidete ihn durch volle 30 Jahre bis zum Tode des Fürsten (28. September 1790). Im Testamente hatte der Fürst Nikolaus Joseph Haydn edel bedacht; für seinen 30jahri- gen Diensteifer schte er ihm eine Jahres» penston von 1000 st. aus, welche Fürst Paul Anton, des Verstorbenen Sohn, durch eine lebenslängliche Zulage von 400fl. vermehrte. Fürst P. Anton hatie anfänglich die Capelle seines Vaters auf« gelöst, einen Theil jedoch nach kurzer Zeit wieder in Dienst genommen. Haydn aber mußte den Titel fürstlich Eßterhäzy'scher Capellmeister führen, im Uebrigen ver< langte der Fürst keine Dienste von ihm. Nach des Fürsten P. Anton Tode be- nachrichtigte ihn dessen Sohn Nikolaus von Neapel aus nach London, wo H. eben sich befand, daß er seine Capelle wieder einrichten wolle und ihn zu seinem Capellmeister ernenne, wofür H. außer anderen Genüssen 2300 st. an Pension und Besoldung jährlich erhielt. Aber der Fürst ließ dem Künstler die größtmög» liche Freiheit und H. wurde nun in seinem künstlerischen Schaffen durch seinen neuen Dienst nicht im mindesten beirrt. Die Zeit von 1760—1730 ist es vornehmlich, in welcher H. den größten Theil jener Werke schuf, die seinen Namen in Europa so be» rühmt machten, ohne daß er es selbst ahnte. Leider liegt über diese 30jährige Epoche seines Künstlerlebens wenig, und dieses Wenige nur fragmentarisch vor. H. hatte unter Fürst Nikolaus Joseph als Director eines guten Orchesters, welches stark beschäftigt war, viel zu thun. Gerber gibt in seinem „Neuen Lexikon der Tonkünstler", Theil I I , Sft. ö40, die Namen der einzelnen Mitglieder der fürst« lichen Capelle an, welche ohneH. 30Maun stark war. H. mußte Alles componiren, Alles selbst emstudiren und dirigiren, ja sogar Unterricht geben und sein Clavier im Orchester stimmen. Seine Zeit war also strenge bemessen, und für die Erholung, die vornehmlich in Jagd und Fischerei bestand, blieb ihm nur wenig Zeit übrig. Aber in dieser Einsamkeit des Land» lebens, die freilich wieder durch glanzende Feste, welche der Fürst gab, von Zeit zu Zeit unterbrochen wurde, konnte sich
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Hartmann-Heyser, Volume 8
Title
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Subtitle
Hartmann-Heyser
Volume
8
Author
Constant von Wurzbach
Publisher
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Location
Wien
Date
1862
Language
German
License
PD
Size
13.41 x 21.45 cm
Pages
514
Keywords
Biographien, Lebensskizzen
Categories
Lexika Wurzbach-Lexikon
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