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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Hartmann-Heyser, Volume 8
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Page - 246 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Hartmann-Heyser, Volume 8

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Held 246 dieser geboren l?73). — Schmidt (A. Dr.), Oesterreichische Blätter für Literatur, Kunst u. s. w. (Nim, 4".) 1847. Nr. 233. S. 928. 1850, KI. 8v.) 8. 022 snach diesem geboren im Jahre 1773). — Gerb er (Grnst Ludw.). Neues historisch.biographisches Lerikon der Tonkünstlcr (Leipzig 1812. Kühnel). Bd. I I , Sp. s>27. — Porträt. Ohne Unterschrift. Unter dem Bildesrand die bekränzte L '^ier. gekreuzt uon dem schlangenumwundencn Äskulapstäbe. Lith. u. gedr. bei F. S i r in Prag, 8". — Zur Charakteristik Scld's. Gleich uom Be- ginne seiner ärztlichen Praxis an hatte H. reichliche Gelegenheit die verschiedensten Na« tionalitäten kmncn zu lernen, weil das Spital der darmherzigen Brüder in Prag alle männ- lichen Kranken ohne Rücksicht auf Nationali« tät und Glaubensbekenntnis aufnimmt. Hier- bei erlangte H., den die Natur mit einem eminenten Gehörsinn beschenkt hatte, bald die besondere Fertigkeit, den größten Theil der deutschen Dialecte auf der Stelle, nach weni» gen gewechselten Worten zu unterscheiden, so daß er binnen einigen Jahren beinahe mit Bestimmtheit zu errathen vermochte, aus welchem Winkel Deutschlands oder Oester» reichs der kranke Ankömmling gebürtig war. Auch kam ihm sein angebornes Nachahmüngs- talent zu statten, dem Zufolge er nicht selten seine Conversation in demselben Jargon führte und dem dadurch vertraulicher gewordenen Kranken auf diese Weise gar manches Ge- ständniß über die veranlassenden Krankhrits» ursachen, subjective Symptome u. dgl. m. zu entlocken wußte. Einen cclatanten Beweis dafür, in welch' hohem Grade Held's Ge- hörsinn durch musikalische Bildung gesteigert war, kann unter anderen folgende verbürgte Thatsache liefern. Held behandelte (es war im Jahre 182U) gemeinschaftlich mit dem eben- falls gefeierten Prager Praktiker Professor Kr ombholz einen Nervenfirberkranken. Wah- rend bei der gemeinschaftlichen Consultation Krombholz den aufgetriebenen Unterleib des Patienten forschend precutirte, bemerkte der noch 6—8 Schritte vom Krankenbette entfernt stehende Held: „Heute ist der Meteo- rismus besser!" — Krombholz versetzte schmunzelnd: „Wie weiß er denn das?" — worauf Held ebenso kurz erwiderte: „Herr Musikus! nach dem Tone." Der selbst musi- kalisch geübte Krombholz, abermals zwei- felnd schmunzelnd, wiederholte in seiner lako- nischen Weise.- „Nach dem Tone?" und Held antwortete mit Bestimmtheit: „ohne Zweifel nach dem Tone; denn gestern resonnirte der gespannte Bauch D, heute (^; daher heute weniger Spannung". Das glänzendste Zeugniß aber, was H. als Mensch und Arzt gewesen, ist die auf Held den Todtgeglaubtm entwor- fene Grabschrift. Im September 1799 verfiel H. in eine lebensgefährliche Krankheit und mit einem Male verbreitete sich die Nachricht von seinem Tode in Prag und von da nach Wim. Es wurden in Neupaka (am 7. October 1799) und auf Veranstalten seines freundes Prof. Joh. Christian Mikan zu Wien in der Karls» kirche Seelenmessen sür den Todtgeglaubten gelesen und Mikan entwarf folgende Grab« schrist auf Di-> Held: „Ohne Leitung > fand er den Weg zu Wissenschaften, > ohne Glücks- güter I war er über sie erhaben; > Vertraut > mit der Muse des Saitenspirls I und Ge- sangs I Kannte er den Werth reinen Vergnü- gens, j Seinem edlen und kraftvollen Geiste j machte des Herzrns Güte dcn Nang streitig; I Tausenden war er Schutz wider verzehrende Krankheit. > Ihn selbst raffte frühzeitig ihre Wuth i>ahin." Wenigen Sterblichen dürfte es widerfahren, ihr Epitaphium, die Ankün- digung der für sie abzuhaltenden Ercquien und die eigene schriftliche Danksagung — denn als H. gesund geworden, bedankte er sich für diese Theilnahme — für diese, nach einem vermeintlichen Tode erwiesene Theilnahme und letzte Ehrenbezeigung zu einer Zeit zu erle- ben, welcher noch ein halbes Jahrhundert ge- meinnützigen und rastlosen Wirkens folgte, um so zu sagen, den ihn Ueberll'benden sein Epitaph urkundlich hinterlassen zu können. — Noch ist zweier Personen des NamensH eld zu gedenken: eines Matthäus Held, oder wie er lateinisch gewöhnlich genannt wird, Held ius, berühmter Arzt, welcher in Ungarn um die Mitte des 17. Iahrhunderö lebte und Leibarzt des Fürsten Sigismund Nilkorzi war. Er schrieb: „vo ^.i-tln-iticlo" (6tuttin 1L43, 8°.). — „Da ^uri V03«.ttadili8 Iiun^arici oxistoutia." in den „MseElIan. ^ktur. (.'uria- 5or. Oell.I, au. 1, obäervat. l3l, p. 2ö3, über welch' letzteren Gegenstand seiner Zeit und später viel dafür und dagegen geschrieben wurde. ^Vergl. darüber und über Held: l'es^iT'enll,' ^/3t6^/i.^), succiura inLclieoi'um HuuFkrig.6 ot. i'i'ü.QZilva.iiikL Dlo3i'2pnia (I^xLias 1774, 8oiQMQi', 8".) l^onmi-ia. a.Itüi-2, I'a.i'L VOätoi'ioi', p. 138—170.^ — Der Zweite aber, der freilich nichts für die Weltgeschichte, nichts für den Lorber, ja kaum für einen so»
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Hartmann-Heyser, Volume 8
Title
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Subtitle
Hartmann-Heyser
Volume
8
Author
Constant von Wurzbach
Publisher
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Location
Wien
Date
1862
Language
German
License
PD
Size
13.41 x 21.45 cm
Pages
514
Keywords
Biographien, Lebensskizzen
Categories
Lexika Wurzbach-Lexikon
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