Page - 260 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Hartmann-Heyser, Volume 8

Hell 260 IW.Sch. 7 Z.Hoch. 1Sch.4Z. breit, ein Landschaftschnitzerei. welche Jeden, der si sieht, mit wahrer Bewunderung für das Genie des Künstlers erfüllt. Während sei- nes Aufenthaltes als Schloßwächter au! dem Schlöffe Tirol vollendete er für einen Ungenannten eine „Darstellung des Märtyrer- tades des h. Johann nun Nepllmnk", welche Schnitzerei von dem Besteller dem Bischof, Tschiderer verehrt wurde; eine „Tand schaff mit tirlllischcm Naucrnhünse" für die Erzherzogin Mar ia Louise, Herzogin von Parma; außerdem einzelne Figuren und kleinere Stücke. Das Bild: „Nrr Ginzng der Znngkran oan Grlranz" für das Ferdinandeum ist leider unvollendet geblieben, doch sind mehrere angefangene Stücke in dm Besitz des Ferdinandeums nach Hell 's Tode, wie es bedungen war, gelangt. Es sind: das für das Werk vorbereitete große Tableau von Birnbaumhoh, das aber, einige Zeich nungsstriche ausgenommen, noch unbear« bettet ist und nur die Größe des Bild- werkes andeutet; zwei ovale Medaillons, eines vorstellend den „Ränig GlMNig, wie er nur der Schlacht UM Aülln A93 gelabt, 5ich tanken zn lassen", das andere die „Ennle öe5 Königs tmrch ben h. Nemigi:i5 im Jahre A96, im Mlllliente als eine Gaube das Gel- Ääschchen 5m ZMnng dt5 Nönigz nam Himmel bringt"; ferner vier einzelne Figuren, die Jungfrau von Orleans mit der Fahne, König Kar l VII . und zwei jugendliche Personen, alle vier zu Pferde, dann neun Baustücke für den Dom zu Rheims und seine Thürme. Einzelne dieser Stücke, die zuletzt alle in einen perspektivisch geschnitzten Hintergrund gefügt worden waren, sind mehr oder weniger vollendet, die letzte Hand fehlt jedoch an allen; ein paar sind nur im Rohen zugeschnitten. Niemand bisher hat sich an die Vollen- dung dieser Arbeit gewagt, die als Torso einer zu früh verdorrten Künstlerhand im Ferdinandeum zu Innsbruck auf. bewahrt wird. Neue Zeitschrift des Ferdinandeums für Ti- rol und Vorarlberg (Innsbruck 1833, Wagner, 8".) S. 1—27: „Joseph Hell und seine Schnitz, werke." Von Heinrich v. Glausen. — Hor« m ay r's Archiv für Geschichte, Statistik, Lite» ratur und Kunst (Wien 1826,4«.) XVII. Jahrg. Nr. 74,75. —Tirolisches Künstler«Leri- kon (Innsbruck 1830, Felician Rauch, 8°.) S. 88 lnibt das I . 1792 als H.'s Geburtsjahr an). -- Staf f ier (Johann Jacob), Das deutsche Tirol und Vorarlberg topographisch mit geschichtlichen Bemerkungen (Innsbruck 1847, Felician Rauch. 8".) Vd. I , S. W4 l^nach diesem gestorben 22. März 1832). — Nagler (G. K. Dr.), Neues allgemeines Künstler-Lerikon (München 1839, E. A. Fleisch, mann, gr. 8".) Bd. VI, S. 74 »ach diesem geb. 1792). — Oesterreich. National-En« cyklopädic von Graff er und Czikann (Wien 183ö, 8".) Bo. I I , S. 643 ^nach dieser geb. im Jahre 1792). — Die Künstler aller Zeiten und Völker. Vcgonnen von Professor Fr. Müller, fortgesetzt von Dr. Karl Klun« zinger (Stuttgart 1887, Ebner u. Seubert, gr. 8<>.) Bd. I I , S. 36«. Mü l le r , Naglcr, die. österr. Nat i 0 nal« Cncykl 0 pädie und das Tirolische Künstler-Lexikon geben das Jahr 1792 irrig als Hell 's Geburtsjahr an.) — F ran kl (Ludwig August), Sonntags» blätter (Wien. 8°.) l347. im Kunstblatt Nr. 14. S. 80.- „Die Plastik unter den Bauern in Tirol", von Adolph Pichler. — Sein Bio» graph Glausen charakterisirt treffend H ell'6 Schnitzwerke: „Er ist in der Skulptur, was die Flammänder in der Malerei sind; er liebte die gemeine Natur, und Wahrheit in der Darstel» lung war sein höchster Zweck; bis zum Edlen und Erhabenen erhob er sich nie und er uer< suchte es auch nie sich dahin zu erschwingen, dabei ist seine Zeichnung vielfältig nicht richtig, die Figuren sind zu kurz und der Anatomiker wird in manchem Stücke unbefriedigt bleiben. Dagegen leben diese Geschöpfe, alles ist Bewegung und Feuer, der Ausdruck er« greifend wahr, die Arbeit im höchsten Grade reinlich und vollendet, bis in das Kleinste alles mit Liebe gemaM, Anordnung und Gruppi« rung für das Kenneraugc anziehend; man übersieht gerne einige Verstöße gegen die Negel, um die Aufmerksamkeit von dem vielen Vor» trefflichen nicht abzuleiten. Wie zart zeigt sich