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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Hartmann-Heyser, Volume 8
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Page - 261 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Hartmann-Heyser, Volume 8

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Bell 261 Bell nicht des Künstlers Gefühl für die Landschaft! In dem widerstrebenden Stoff des Birnbaum Holzes sind einige Stellen, besonders die ent fernten Hochgebirge, wo die Iuftperspective in der Natur einen leichten Schleier über die Gegenstände webt, so zart behandelt, daß ein Zeichner sie nicht milder tuschen könnte. Seine Ruinen scheinen wirklich vom Zahne der Zeit angenagt zu sein und durch Feuchtigkeit, Mo- der und das Peitschen tausendjähriger Stürme sind diese Gebäude verwittert. Im Baum schlage ift die Wahrheit erschöpft; diese Rinde ist jcne des Zirbelnußbaumes; dieso Aeste ver- rathen den Schwung der Buche; so greift die Eiche wuchernd um sich; alle diese Verwrbun« gen und Auswüchse beweisen die violjährige, mit Fleiß und Eifer fortgesetzte Beobachtung. Die Kühnheit, mit der er in seinen Baumpar« tien wühlt, die Massen durchgräbt und alles durchsichtig macht, die Nettigkeit der üppigen Vegetation seines Bodens, worauf eine Menge Pflanzen und Gewachst wuchern, wird immer die Bewunderung aller Kenner und Nichtken« ner bleiben, die sich noch durch die Bemerkung steigern muß, daß er Zu dem Allen bloß einen sehr dürftigen Apparat, einPacu kleine Messer, gleich Federmessern, und wenige kleine Grab« eisen seiner Meisterhand dienstbar machte." — Bemerkenswerth sind auch die Worte eines großen Künstlers, des berühmten Historienma- lers Heß aus München, als er Hell'ö Schnitz- werke im Fkrdinandeum zu Innsbruck betrach- tete. „Ich stehe." rief Heß auö, „wie aus den Wolken gefallen; alle meine bisher gesammelte Mrnschenkenntniß wird bei diesem Anblicke irre; so was unter solchen Umständen, hatte ich nie für möalich gehalten; da darf der erste Professor, der geschickteste Plastiker herkommen, und fich versuchen; vergebens tritt er mit die» sem Künstler in die Schranken; in dieser Sphäre des Wirkungskreises bleibt jeder zu» rück." — Noch eines Künstlers, den sein Beruf der Kunst entzogen hat, müssen wir an dieser Stelle gedenken; es ist Franz Hel l (geb. um 1820), derzeit Polizeidirector in Trieft, ein treff- licher Aquarellmaler, von dessen Talente zwei in oen Monats-Ausstellungcn des (neuen) öster- reichischen Kunstvereins December 1850 aus» gestellte Aquarell'Landschaften.- „ Im Hollen, gebirge" und „Bräuhaus in Lausten" Zeugniß geben. Die späteren Ausstellungen brachten leider keine Aquarelle dieses Künstlers mehr. Hell, Joseph Karl (Oberkunst. Meister in den kon. ungar. Bergstädten, geb. zu Schemnitz in Ungarn 4713, Todesjahr unbekannt). Ein Bruder des berühmten Astronomen Maximi l ian Hel l ss. d. Folgenden^. Nach beendeten Humanitätsclaffen betrieb er ausschließ« lich das Studium der mechanischen, hydraulischen, geometrischen und physika« tischen Wissenschaften; trat dann. sich dem Bergbaue widmend, in die Fuß» tapsen seines Vaters und wurde k, k< Oberkunstmeister in den königlichen Berg« städten. In dieser Stellung entfaltete H. eine Thätigkeit und einen Erfmdungs» geist, die seinem Namen in der Geschichte des Bergwesens eine bleibende Stelle sichern. Unter seinen Erfindungen sind namentlich anzuführen: 1734 eine Was« serhebmaschine, mit der das Wasser auf 52 Klafter Perpendicularhöhe getrieben werden konnte und deren Kraft sich bei hohem oder niedrigemWafferstande gleich« blieb' — -1736 eme zweite Wafferheb- maschine ohne Wasserrad. womit das Wasser 80 Klafter hoch getrieben werden konnte; — 1744 drei hydraulische Ma« schinen, die 1731 zu Schemnitz im Pieber« stoll und im Leopoldschacht aufgestellt wurden, und nach ihm den Namen der Hell'schen Maschinen erhalten haben. Drei ähnliche Maschinen hat er auch im Sigismundschacht erbaut; — zwei Was» sermaschinen im Schichtrißberge, durch welche das Grubengebäude, welches fünf Jahre im Wasser stand, davon befreit wurde und die großen Grubengewäfser mit einer einzigen solchen Maschine geho» ben werden; — 1744 eine Schuß« Maschine aus 240 Musketenröhren be- stehend, mittelst welcher von zwei Per« 'onen in einer Stunde 1600 Schüsse abgefeuert werden können; — 1744 eine Luftmaschine, welche erst 1733 in Anwendung kam; mit derselben konnten innerhalb 24 Stunden 8—10.000 Eimer
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Hartmann-Heyser, Volume 8
Title
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Subtitle
Hartmann-Heyser
Volume
8
Author
Constant von Wurzbach
Publisher
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Location
Wien
Date
1862
Language
German
License
PD
Size
13.41 x 21.45 cm
Pages
514
Keywords
Biographien, Lebensskizzen
Categories
Lexika Wurzbach-Lexikon
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