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Hell 262 Bell
Wasser gehoben werden; eine andere
Zuftmaschine, mittelst welcher durch Com
primirung der Luft mit 200 Gimer
Waffer 200 Stück pfundige Kugeln eben
so scharf als genau geschossen werden
können; eine Beschreibung der Luftma
schine enthalten die Londoner ^KiloLo
pkical triiNLaotions; — 4736 eine
Wetterführungsmaschine zur Führung
des Grubenwetters in den Stollen und
Grubengebäuden unter der Erde, die
das frische Wetter voraus auf Tausend
und mehrere Klafter treibt und das matte
und schlechte Wetter zurückzieht. Die
erste Probe wurde damit in Schemnitz
im Amalienscbachte gemacht. Im Jahre
1760 hat Hell beim Baue des Erb-
stollens Kaiser Franz statt der bis dahin
üblichen kostspieligen Wetterstollen, eine
ahnliche solche Grubenwetterführungs-
maschine angebracht, wodurch frisches
Wetter auf 300 Klafter geschafft wor-
den ist.
Ersch und Grub er, Allgemeine Encyklopädie
der Wissenschaften und Künste, I I . Section,
5. Theil. S. 552. — (De 3 uca) Das gelehrte
Oesterreich. Ein Versuch (Wien 177«, Ghelen.
80.) I. Bandes 2. Stück. S. 3! l. — 5l6mc>i.
1-63 60 I'H.c2ä.«mi6 ä6 scisuces 60 1760. —
Eben dieser Familie wie der Obige und der
berühmte Astronom Maximilian Hel l , ge«
hört der'ungarische Hofkaminerrath Johann
Nepomuk vonHell an. der 1806 in Staats-
dienste getreten, 1833 Oberinspector und Di<
strictual'Bergrichter zu Nagybanya war. In
diesem Jahre leitete er auch mit Muth und
Energie die Anstalten für die Löschung des Gru<
benbrandes; 4843 wurde er in Anerkennung
seiner ausgezeichneten Dienstleistung ungari«
scher Hofkammerrath und 1847 trat er in den
Ruhestand. IDergl.: Iahrbuch für den Berg'
und Hüttenmann des österreichischen Kaiser-
staates für das Jahr 1848. Herausgegeben von
Johann Bapt. Kraus (Wien, Ullrich, 8".)
S. 192.)
Hell, nach Einigen auch Hüll, Maxi-
milian (Hof-Astronom und Priester
der Gesellschaft Jesu, geb. zu Schemnih in Ungarn !3., nach Anderen 13. Mai
1720, gest. zu Wien 14. April 1792).
Sein Vater, Mathias Corviuus Hel l ,
war Oberkunstmeister über alle Wafser-
maschinen in den Schemniher Bergwer-
ken und ein geschickter und gründlicher
Mathematiker, wie es auch seine Söhne
Ignaz Cornel, Joseph Kar l ssehe
d. Vorigen^ und der obige Maximi l ian
waren. Zu Neusohl beendete Max die
Humanitatsclafsen und trat 1738. 18
Jahre alt, aus Neigung in den Orden
der Gesellschaft Jesu. Nun kam er nach
Wien, um die Philosophie zu studiren.
Zu jener Zeit schon sprach sich seine
Neigung für die Wissenschaft, in welcher
er in der Folge glänzte, deutlich aus,
denn in seinen Mußestunden beschäftigte
er sich mit Verfertigung künstlicher,
nach eigener Erfindung zusammengesetzter
Sonnen» und Wasseruhren, verbesserte
Erd- und Himmelsgloben und vollendete
andere mechanische Arbeiten. Nachdem
er noch die mathematischen Vorlesungen
des berühmten Jesuiten Erasmus Fröh-
lich I M . IV, S. 37^ gehört, wurde
er schon 174!) dem damaligen Director
der orientalischen Akademie P. Joseph
Franz M . IV, S. 342^. welcher auch
Astronom an der IesuiteN'Sternwarte in
Wien war. als Gehilfe bei den astrono-
mischen Beobachtungen beigegeben, in
welcher Eigenschaft er noch die Einrich.
tung eines großen Museums sür Erperi-
mentalphysik besorgte. Im nämlichen
Jahre hielt er auch Privatvorträge über
Mathematik und Markscheidekuust und
veranstaltete eine neue Auflage von I .
Crivell i 's „^ritkrnötioa.". Aber bald
nahm ihn der Orden in anderer Weise
in Anspruch; er mußte 1746 an das
Gymnasium in Leutschau abgehen, um
daselbst die Fächer der Humanitäts«
clafsen vorzutragen. Im Jahre 1748
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Hartmann-Heyser, Volume 8
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Hartmann-Heyser
- Volume
- 8
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1862
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 514
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon