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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Hartmann-Heyser, Volume 8
Page - 318 -
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Page - 318 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Hartmann-Heyser, Volume 8

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KenHi 318 1849 in Freiheit gesetzt wmde. Gleich nach seiner Befreiung ließ H. die Festungs- werke von Ofen in gehörigen Stand setzen, als Fachmann alle Anordnungen treffend, um dem Feinde geraume Zeit Widerstand leisten zu können. Als am 21. April 1849 die österreichische Armee die Gegend von Ofen und Pesth räumte, um bei Preßburg eine feste Stellung zu nehmen, blieb Hentzi in Ofen als Com- "mandant zurück; 4 Bataillon Erzherzog Wilhelm, 1 Bataillon Ceocopieri, 1 Ba« taillon des Warasdiner Creuzer Grenz- Infanterie-Regiments, 4 Compagnien Banalisten, 1/2 Compagnie Pionniere, 4 Escadron Erzherzog Johann-Dra- goner und 110 Mann Artillerie bildeten die Besatzung Ofens. Proviant auf zwei Monate befand sich in der Festung, denn in dieser Zeit hoffte man Ofen zu ent> setzen. Schon am 4. Mai 1849 cernirten die Magyaren die Festung Ofen. Von diesem Augenblicke war Hentzi die Seele der Besatzung. Gleichsam sich vervielfäl- tigend war er überall; sprach seinen Leu« ten Muth zu und belebte durch sein Er- scheinen auf den gefährlichsten Puncten die Mannschaft. Bei dem am 11. Mai auf seinen Befehl gemachten Ausfall gegen Pesth wurden 400 Mann aus den dorti» gen Spitälern aus feindlicher Gewalt befreit. Am 12., 14. und in der Nacht vom 17. auf den 18. Mai hatte er die Stürme der Magyaren, welche diese auf beide BrückeN'Retranchements, auf die Rondellen Nr. 4 und 6 und die Escarpe beim Wienerthore gemacht, wie auch meh- rere Angriffe in den folgenden Nachten blutig zurückgeschlagen. Unter Einem ließ er alle Beschädigungen, welche die Werke durch diese Stürme erlitten hatten, so gut es ging, wieder herstellen, und belebte den Muth der Garnison durch die Hoffnung auf baldigen Entsatz, an den er jedoch wohl selbst kaum glauben mochte. Endlich in der Nacht vom 20. auf den 21. M i unternahm der Feind einen Sturm von allen Seiten und mit seiner ganzen auf 30.000 Mann geschätzten Macht. Schon hatte er die Bresche neben der Rondelle Nr. 1 erstiegen. Hentzi trieb eben im BrückeN'Retranchement den stürmenden Feind zurück und eilte nun rnit seinen Grenzern selbst in die Festung, nahm noch die nächst der Hauptwache sich sammeln« den Truppen vom Infanterieregimente Nr. 12 unter Kommando des Haupt- manns Schröder mit und führte sie dem Feinde entgegen, um ihn in seinem Vordringen aufzuhalten und zuletzt zu» rückzudrängen. Das Geschütz vor der Hauptwache, von dem HauptmanneB ur- ger und einem einzigen Kanonier bedient, gab an 20 Kartätschenschüffe; mörderisch wüthete der Straßenkampf, schon war der Ingenieur-Hauptmann Gorini gefallen. Da stellte sich Hentzi von seinen Officie- ren umgeben an die Spitze einer Com» pagnie „Warasdiner", um mit ihr ein Haus zu erstürmen, in welchem sich der Feind sammelte. „Soldaten!" riefer, „dort jenes Haus müssen wir nehmen, und die andringenden Rebellen von der Mauer zurückschlagen! Mir nach!" Dieß waren seine letzten Worte, da wurde er von einer Kugel tödtlich getroffen, sank in die Arme des Oberlieutenants Kr ist in und an seiner Seite fiel auch der Hauptmann Schröder. I n sein Quartier gebracht, hauchte er nach 13 Stunden seine Helden« seele aus. Der Fall des Commandanten erschütterte die Besatzung; noch sprengte sich der heldenmüthige Alnoch vom In- fanterie-Regimente Nr. 23 in die Lust. Nm 9 Uhr war die Erstürmung zu Ende und aus der Festung, die einem aufge- brochenen Sarge glich, dampfte das Blut der vielen Leichen, und das Pulver aus
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Hartmann-Heyser, Volume 8
Title
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Subtitle
Hartmann-Heyser
Volume
8
Author
Constant von Wurzbach
Publisher
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Location
Wien
Date
1862
Language
German
License
PD
Size
13.41 x 21.45 cm
Pages
514
Keywords
Biographien, Lebensskizzen
Categories
Lexika Wurzbach-Lexikon
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