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Literatur. Sein Entwurf zu einer deut-
schen Sprachgesellschaft, den er bei Hofe
eingereicht, blieb leider unberĂĽcksichtigt.
Das elegische Sylbenmaß der Römer
wendete er in deutscher Sprache an, und
Rudolph Gotisch all's in der Gegen-
wart geglĂĽckter Versuch, antike Vers-
maĂźe zu reimen, hat H. bereits hundert-
fĂĽnfzig Jahre vor ihm ausgefĂĽhrt. Die
ihm zugeschriebene erste EinfĂĽhrung des
Hexameters in die deutsche Sprache hat
Lessing widerlegt (Briefe, die neueste
Literatur betreffend, I , 109). Seine
Poesien, zum größten Theile Gelegenheits-
dichtungen — Bergmann (in seinen
„Medaillen", I I , 414) zählt die wichti-
geren derselben auf — sind in dem Werke:
„Vermischte Nebenstunden Herrn Karl
Gustav Heräi" (Wien 1713, And. Heyin«
ger, gr.4".) enthalten, wovon eine neuere
Ausgabe unter dem Titel: „Gedichte und
lateinische Inschriften des kais. Rathes
u.s. w." (NĂĽrnberg 1721. P.P.Monath,
gr. 8o., mit K. K. und eingedr. Abbildgn.)
erschienen ist; — außerdem gab H. heraus:
1, 8".), worin
seine Inschriften auf Medaillen des kais.
Hofes zu Grundsteinlegungen, Trauer-
gerĂĽften u. s. w., welche
sich durch Einfach«
heit und reine Latinität auszeichnen, ent-
halten sind; von ihm sind auch die
Inschriften auf den in Schönbrunn ver-
wahrten Tapeten, welche Kaiser K arl VI.
nach groĂźartigen Cartons des Jan Cornel
Vermeym von Iodok deVos in BrĂĽssel
weben lieĂź. Mehrere historisch-numis-
matische und archäologische Abhandlun
gen, als: „
a^ z'a, anno
u. m. A. befinden sich in „
^oanis äori^t. Roruin Heraus
(^ranook. 1727,
—die naturwiff.Abhandlung „
steht in
den
ä68« (1722, Osilturia IX, x. 231); —
eine zweite „He?aiwn <5s es^ ^ ' ss ^o^vs
" in den
obgenannten ^Insori^tioneL 6t I^m-
" (?-343). Ein theologisches Manu-
script in lateinischer Sprache, Meditatio-
nen, welche H<, nachdem er Katholik
geworden, niedergeschrieben, enthält die
kais. Hofbibliothek zu Wien in zwei gleich,
lautenden Handschriften unter Nr. 11.811
und 11.820 (Näheres darüber in Berg-
mann's „Medaillen" u. s. w., Bd. I I ,
S. 419); — auch soll Heraus den Text
zu dem Werke: „Entwurf zu einer histo-
rischen Architektur in Ausbildung unter-
schiedener berühmter Gebäude des Alter-
thumes und fremder Völker... , heraus»
gegeben von Ioh. Bernhard Fischers-
(310) Er la" (Wien 1721. gr.Qu.Fol..
mit vielen Tafeln) geschrieben haben. Sein
Ebert, Bibliogr. Lexikon, Nr. 9439^,
wozu die Tafeln auf kaiserliche Unkosten
gestochen worden, und wovon man viele
Jahre hindurch 37 Kupferplatten vermiĂźte,
die aber nach der Hand bis auf zwei,
nämlich Tafel XI und I^XIV, aufgefun-
den wurden, ist erst später in einigen
Exemplaren abgedruckt worden. Mit
deutscher Vorrede und einem kurzen, die
Tafeln begleitenden Texte gab es Director
von SteinbĂĽchel unter dem Titel:
„Bildnisse der regierenden Fürsten und
berĂĽhmten Manner vom XIV. bis zum
XVIII . Jahrhunderte in einer Folgen-
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Hartmann-Heyser, Volume 8
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Hartmann-Heyser
- Volume
- 8
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1862
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 514
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon