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Herderstein 328 Zerbersten:
aus dessen Ehe mit Mar ia Dorothea
Gräfin Dietrich stein; er ist ein Sproß
des III- Astes der ältern Hauptlinie
und wurde 1738 im Alter von 23 Jah-
ren in den deutschen Orden aufgenommen,
dem bereits mehrere seiner Vorfahren mit
Ruhm angehört hatten. Dem Waffen-
handwerke sich widmend, war er im Alter
von 36 Jahren Oberst im Infanterie«
Regimente Nr. 86, und im österreichischen
Successionskriege zeichnete er sich durch
sein tapferes Verhalten bei vielen Gele-
genheiten aus. I n der Schlacht bei
Breslau (22. November 1787) unter-
stützte H. mit einem Bataillon den Angriff
des Obersten Brentano vom St. Geor-
ger Regimente auf den feindlichen Verhau
bei Pilsmtz und nahm diesen nach wie«
derholten Angriffen ein. Am 22. Iän»
ner 1738 zum Gemral.Feldwachtmeister
ernannt, zählte er in der Schlacht bei
Hochkirch (in der Nacht vom 13. auf den
14. October 1738), wo er auch verwun-
det wurde, zu den Helden des Tages. I n
Anerkennung seiner ausgezeichneten Ver-
dienste im März 1769 zum Feldmarschall»
Lieutenant ernannt, früher schon Comthur
des deutschen Ordens zu Friesach und
Sandhof, focht er noch im nämlichen
Jahre beiTorgau (3. November), und
wurde in der Schlacht so schwer verwun»
det, daß er schon nach wenigen Tagen
(9. November), erst 4!5 Jahre alt, seinen
Wunden erlag. Ueber die Genealogie
seiner Familie siehe die beiden Stamm-
tafeln ^,. der ä l tern und D. der
jung ern Haupt l in ie, und über ein»
zelne Glieder derselben Näheres S.328:
II I . Hervorragende Glieder des
Grafengeschlechtes der Herbor-
steine. -
Der Feldzug in Mahren oder die Belagerung
und der Entsatz von Olmütz von E, v. St.
(Frankfurt a. M. 1838, Sauerländer. 8".) S. 48 u. 229. — O esterreichisches M i l i t ä r < Kon«
versations - Lexikon von Hirtenfeld
(Wien 1850, gr. 8?.) Vd. I I I , S. 160. Nr. ö. —
Kumar ( I . A.), Geschichte der Burg und Fa-
milie Herberstein (Wien 1817, Gcrold, 8<>.)
Theil I I , S. 48 ^nach oiesem bereits am ü. No-
vember 1760 seinen Wunden erlegen^.
I. Hur Veuealogie des Hauses Hcrbersteiit. «,) Die
Haupt- und Nebeilliiiicll. Die erzähl te
genealogische Darstellung einer vieloerzwcig-
ten Melsfamilie, wie eine solche eben die der
Herberstcine ist, gibt bei aller Bemühung,
sich klar Zu fassen, kein deutliches Bild dersel-
ben. Die Darstellung wird ermüdend und
nöthigt zuletzt Denjenigen, der mit Erfolg sie
benutzen will, sich doch selbst eincn Stamm-
bäum Zu machen. Ich unterzog mich also gleich
der zwar mühevolleren, größeren, aber den
Benutzern meines Lerikons gewiß willkommenen
Arbeit.- die Genealogie der Hcrbersteine
statt mit Worten in zwei Tabellen, nach der
^. ältern nnd N. hungern Haupt l in ie
darzustellen, welchen ich, da sie ein klares Bild
der verschiedenen und vielfältigen Verzweigun»
gen dieses berühmten österreichischen Adelige»
schlechtes geben, nur folgende kurze Einleitung
voranschicke. Die Familie Herb er st
ein ist
ein sehr altes, ursprünglich steiermarkisches
Geschlecht, welches sich später über Kram,
Kärnthen, Niedcrösterreich, Böhmen, Mahren
und Schlesien ausgebreitet, aber seinen Stamm-
sitz in Steiermark beibehalten hat. Wir über<
gehen die unsichere Zeit und verweisen die
Liebhaber genealogischer Fabeln und Muth»
maßungen auf die weiter untrn angegebenen
Quellen, aus deren einigen sie reichen Stoff
auch nach dieser Richtung schöpfen können.
Der erste Herberstein, welcher urkundlich
vorkommt, ist Wolfram, 1190. Aber schon
unter Kaiser Otto I. haben im Jahre 95!i
sieben Brüder Herb er st ein an dem Niesen-
kämpfe gegen die Ungarn auf dein Lcchfelde
Theil genommen. Die ununterbrochene Stamm-
reihc beginnt erst mit Otto Herberstein,
der um das Jahr 1260 auf ftiner Stammveste
gestorben sein soll. Seine Enkel Georg und
Andreas sind aber die Stifter der zwei Haupt-
linicn, nämlich Ersterer ^V. der ältern und
Letzterer V. der jüngeru. Wißgr i l l und
in neuester Zeit Kn csch ke verkehren die zwei
Hauptliuien und nennen Georg den Stifter
der jüngern und Andreas jenen der ältern.
Wir halten uns nach genauer Prüfung an die
fleißige Arbeit Knmar's, der in seinem Werke
über die Herb er steine s^iehe unten die
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Hartmann-Heyser, Volume 8
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Hartmann-Heyser
- Volume
- 8
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1862
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 514
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon