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Herderftein 330 Herberftein
S. 130. — 7. Christoph, vonderN eu b erg'.
schen Linie. Ein Sohn H ann s e n's. des Stif«
ters der Neuberg'schen Linie ^27^ aus dessen Ehe
mitMarg arethe von Nacknitz.Zogin König
Ferdinand's I. Diensten wider die TĂĽrken
und blieb 4341 bei Ofen, als er den RĂĽckzug des
christlichen Heeres decken half, auf dem Schlacht«
ftlde. — 8. Dorothea (gest. 1463). Eine
Tochter des berĂĽhmten GĂĽnther H. ^
aus dessen Ehe mit Anna von Eber st ein.
Dorothea zählt zu den gelehrten Frauen
ihrer Zeit; bis an ihren Tod beschäftigte sie
sich mit Mechanik. Mit Georg Gaes von Ra-
bensiein vermalt, wurde ste 1430 Witwe, lebte
seither meist im Städtchen Wolfsbcrg, in dessen
Pfarrkirche auf einer Säule sie die Kunstuhr
aufrichten ließ, welche einen vollständigen Ka-
lender, den Lauf des Mondes und den Gang
der Planeten anzeigte. — 9. Eckhard, nach
Anderen E rhard (gest. um 1420). Gcorg's (I.)
^15^ jĂĽngster Sohn aus dessen zweiter Ehe
mit Adelheid von Freiend crg; begleitete
den Herzog Ernst den Eisernen 1418 auf dem
Zuge gegen die TĂĽrken und hatte an dem
groĂźen Siege ĂĽber dieselben bei Radkersburg
wesentlichen Antheil. Eckhard trug das Hee-
resbanner und nachdem Gottfried Baron
Rauber, Dietrich von Tannhausen und
Wilhelm Kheven hüller an seiner Seite er»
schlagen wurden, drang er unaufgehalten, den
Muth der Seinen entstammend, vor. Die Nie»
derlage der TĂĽrken war groĂź, das Schlacht-
feld bedeckten 18.000 der ihrigen und die
Leiche des Vezirs. I n einem der späteren
Kämpfe fand Eckhard selbst den Opfertod
für's Vaterland. — 10. Ernst Joseph
(Oberst, geb. 1771, gest. in Wien 14. Mai
1814). Ein Sproße der ältern österrei«
chischen Linie, Sohn des Grafen Joseph
Johann Ncpomuk s^iehe in Nr. 13). War
Soldat. 1809 Major und Commandant eines
steirischcn Landwehr-Bataillons, als welcher
er sich bei Raab auszeichnete, wo er auch
verwundet wurde. Zuletzt war er Oberst des
InfanterwNegiments Neisky. Er starb un-
verehelicht, erst 43 Jahre alt. — 1i. Ferdi-
nand Ernst (gest. im März 1691). Ein
Sproße der ältern österreichischen Linie und
Sohn des Grafen Karl Euseb; trat in kai-
serliche Kriegsdienste, in welchen er General-
Feldwachtmeister, Hofkriegsrath und Inhaber
des 1810 aufgelösten Infanterie'Regiments
Rcisky wurde. Auch hatte er mit seinem Vru<
der Adam Qu i r in mit Diplom vom 1. Juli
1636 den Grnfrnstand crhaltm. Veiüc sämmt- ! lichen Besitzungen in Böhmen, Mähren und
Oesterreich: Triesch, Ottenschlag. Grafenschlag,
Brunn, Lichtenau, Altengschwandt, Dobers-
perg, Illmau und Iandstein bestimmte er mit-
telst Testament vom 13. Februar 1691 zum
Majorat für seine männlichen Nachkommen.
DarĂĽber entstand aber zwischen seinem Sohne
erster Ehe Kar l Sigmund Adain und den
zwei anderen zweiter Ehe WenzelEberhard
und M a i Heinrich ein langer verderblicher
ProceĂź, der damit endete, daĂź ein kaiserlicher
Machtspruch vom 12. Mai 1700 das Ma-
jorat auf die GĂĽter Tricsch und Illmau be-
schränkte und die übrigen zu Allooialien er»
klarte. — 12. Ferdinand Ernst Kar l
Graf von (Mathematiker, geb. um die Mitte
des 17. Jahrhunderts, gest. zu Prag 6. März
1720). Von der ältern österreichischen Linie.
Sohn dr5 Grafen Kar l S igmund, lebte in
Böhmen und war daselbst Beisitzer des größern
königlichen Landrechtes. Er beschäftigte
sich mit
Mathematik und veröffentlichte folgende Werke:
„55oruig. tzt reFuis. Ltatiea, intsräootiovo oir-
ouIoruiQ äs8umta" (Prag 1686, 4v.); —
I>oirsti imxstUZ yropUFnata« (ebenda
1709, 30.), — „viktonio oii-onwiuni äeu
Lpseiinsn Fsoiustrieuin" (ebenda 1710, 8".);
— „VrotLiua, i>oUtioo-VüUoIo3iouiQ au stu-
äinm <56oui6tria6 rsN^uolillHin aätniui-
Ltrauti 0ostaeulo git a,u käuiinioulo?" (ebenda
17l2, 8".); — .,O?doäiatoiuia gua. pro rsi
torniLutariae iuoreniouto motuni ao tem-
ML Vro^otorura. inonLiirat 6t äsmonLti'ü.t"
(ebenda 1716, 8".); — „Do inaokwi3 xro
rsi tormentarias inorsNento sto. ti-aown-
äis"; — „^.rtis tscknioao via xiHua ot la-
eMs" (Stettin 1736); bie beiden letztgenann-
ten Schriften veröffentlichte er unter dem
Namen ^.mari äs I^iäo. ^Poggendorff
( I . C.), Biographisch'litcrarisches Handwör-
terbuch zur Geschichte der eracten Wissenschaf'
ten (Leipzig 1859, I . Ambr. Barch, 3er. 8".)
Bd. I, Sp. 1074. — Nau.v6i1o LioFi-k.
pliio FänsralO . .. xuoliyO xar I'iriniQ
Di äot tröroL, saus la. äireotion. <1o 21. 16
Dr. Hostsr (I>ari3 1830 ot Log., 80.)
1?0in. XXIV, 89. 287.) — 13. Ferdinand
Leopold (1.) (Staatsmann, geb.169d', gest. zu
Karlsbad 1744). Von der ältern österreichi'
schcnLinie, ein Sohn Wenzel Ebcrhard's,
welch' letzterer das von seinem Vater Fer-
dinand Ernst ^11) gestiftete und durch Pro-
cesse ganz zerstĂĽckte Majorat theils durch Erb-
schaft, theils durch Einlösung wieder an sich
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Hartmann-Heyser, Volume 8
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Hartmann-Heyser
- Volume
- 8
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1862
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 514
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon