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Herberftein 334 Herberftein
er ihn spater als Schloßhauptmann nach Gräz
und ernannte ihn dann zum Feldhauptmann
von Steiermark, Istrien und Krain. In der
Schlacht bei Radkersburg. 1413. befehligte
GĂĽnther einen Theil des Heeres und half
daselbst mit seinem Oheim Eckhard l ^ den
Sieg erkämpfen. Ernst der Eiserne verlieh
GĂĽnth er'n das Wappen der im Jahre 1409
ausgestorbenen Familie Haag, zu welcher
Günth er's Mutter gehörte; seitber führen die
Herbersteine das goldene Pferdekumet im
rothen Felde. GĂĽnther war auch fĂĽr das
Emporbringen seines Stammes besorgt; von
seiner Gemalin erwarb erMährenfels inIsirien,
Eberstein in Kärnthen und die Feste Brunn, auch
ordnete GĂĽnther sonst die wirthschaftlichen
Verhältnisse seines Hauses. Von seiner vor ihm
verstorbenen Gemalin Anna besaĂź er nur zwei
Töchter, deren eine die berühmte D orothe a
ist, deren schon s8^ gedacht worden. ^E r sch und
Grub er, Allgemeine Encyklopädie der Wis-
senschaften und KĂĽnste, I I . Section, 6. Theil,
S. 103. — Kumar, Geschichte der Burg und
Familie Herberstein, Bd. I, S. 77—88 u. Bei«
lagen 26, 27. 29. 32—46, 48, 49, 51, 56—58
und 61. — H o rm a yr's Taschenbuch für vater-
ländische Geschichte, Jahrgang VI I (1826).
S. 340—344.) — 24. Günther (geb. um
1504, gest. 1533). Von der jĂĽngeren Hauptlinie.
Dritter Sohn Geo rg's (III.) ^7) und Mar-
garethens von Rottal , begleitete den Gra-
fen Nogarol i , Kaiser Ka rl'6 V. Gesandten,
auf seiner Botschaftsreise nach Moskau und zu
König Sigmund von Polen nach Danzig.
Bei der Belagerung Wiens durch die TĂĽrken,
1529, führte er ein Fähnlein Fußvolk und zeich-
nete bei einem Ausfalle sich aus. BeiTokaj,
1535, fand er im Kampfe gegen die TĂĽrken in
der BlĂĽthe seines Alters den Tod fĂĽr's Vater-
land. — 25. Jacob Franz (geb. 1354, gest.
um 1629). Der Stifter der jüngern österreichi-
schen, auch schon erloschenen Linie. Der dritt«
geborne Sohn G eorg Sigmuno's ^21) aus
dessen Ehe mit Margarethe von Poet-
schach. Jacob Franz hat sich durch Bekäm'
pfung des Bauernaufstandes im Viertel ober
und unter dem Manhartsberge im Jahre 1597
einen Namen erworben. I n zwei Schlachten
hatte er die 30.000 Mann starken und von ge-
schulten Häuptern angeführten Bauernmassen
völlig aufgerieben. Ueber seine zahlreiche Nach-
kommenschaft, in welcher vornehmlich Wolf-
gang Jacob ^ bemerkenswerth ist. und
mehrere auch zum lutherischen Glauben sich
bekannten. vergleiche auf Stammtafel L., die jüngere österreichische Linie. — 26. Jo-
hann , gemeiniglich H a n n s , der älteste
Sohn Georg's (II.), des Stifters der ältern
Hauptlinie s16); er eilte 1452 dem Kaiser
Friedrich I I I . (IV.) nach Neustadt zu Hilfe,
aber Friedrich hatte, ehe Herberstein ein«
getroffen war. schon einen nachtheiligen Frieden
eingegangen; auch später stand er dem Kaiser
in den ungarischen Kriegen oft bei. Man rĂĽhmt
besonders H annse nS Körperstärke, die so groß
gewesen sein soll, daĂź er auf einem Pferde sitzend
im Zorne demselben den Nucken eingedrĂĽckt
habe. Zu sein e m Gedächtnisse — weil er
mehr auf das Wohl seiner Nachkommen, als
auf sein eigenes bedacht gewesen — setztendie
späteren Herbersteine d.en in der Fa-
milie so häufig vorkomm end enN amen
Johann den ĂĽbrigen Taufnamen vor.
Sein Todesjahr ist nicht bekannt, aus Urkun»
den erhellt, daß er 1462 noch gelebt habe. —
27. Johann, gemeiniglich Hanns (geb.
1472, gest. 18. Juni 1535; Kneschke. Bd. I,
S. 350, setzt sein Todesjahr bereits auf 1532
zurĂĽck). Stifter der Neuberg'schen Linie, einer
Nebenlinie der jĂĽngern Hauptlinie. Sohn
Leonhard's ^56) aus dessen Ehe mit Bar«
bara von Lueg. Edelknabe am Hofe des Kai-
sers Friedrich I I I . (IV.). zeichnete er
sich, erst
19 Jahre alt, in der Schlacht im Birnbau-
mer Walde 1491 wider die TĂĽrken so sehr
aus. daĂź er zum Ritter geschlagen wurde; eben
so tapfer focht er in den Feldzügen 1509—1514
gegen die Venetianer, TĂĽrken und Ungarn.
Später kämpfte er in Diensten des Kaisers
Mar. Aus seiner Ehe mit Margarellja von
Aacknltz hinterlieĂź er mehrere Kinder, unter denen
die Söhne Achaz ^ 1 , Chr is tophs. Io .
hann (Hanns) Gregor l^ 39) vornehmlich den
Ruhm des Herberstein'schrn Hauses mehrten. —
2s. Johann 3t. Franz. Priester derGesellschaft
Jesu (geb. zu BrĂĽnn 16. Oct. l?23. gest. 4. Juli
1?66). Von der ältern österreichischen Linie, einer
Nebenlinie der jĂĽngern Hauptlinie. Sohn des
Grafen Augustin Ferdinand aus dessen
Ehe mit Maria Anna Grafin Kolowrat.
Trat 21. October 1741 in den Orden der Ge-
sellschaft Jesu und versah 14 Jahre das Lehr»
amt aus der Grammatik, Weltgeschichte und
geistlichen Beredsamkeit; auch an der Theresia»
Nischen Ritterakademie zu Wien war H. Lehrer.
Von ihm erschien im Drucke: „^.niiQ2,ä.v2r5io»
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Hartmann-Heyser, Volume 8
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Hartmann-Heyser
- Volume
- 8
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1862
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 514
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon