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Zerbersten: 337 Herberjiein
blĂĽht. Aeltester Sohn des Grafen Johann
Ferdinand (I.) s32) aus dessen Ehe mit M.
Rosina Elisabeth Gräfin Herberstein;
auch ein ausgezeichneter Kriegsmann, der 4683
beider Vertheidigung Wiens gegen die TĂĽrken,
später in mehreren Schlachten, welche Ungarn
von dem Joche derselben befreiten, mitfocht.
Major im Schärfenberg'schen Negimente fand
er, erst 26 Jahre alt, nachdem er bei der
ErstĂĽrmung der Festung Ofen durch Prinz
Eugen eben eine Bresche erstĂĽrmt hatte, am
13. Juli 1686 den Tod fĂĽr's Vaterland. Aus
seiner Ehe (29. Jänner !686) mit Nn.nmilimu'
Christine Gräfin von Trautmanusdorf hinterließ
er nur einen Sohn, den Grafen Johann
Mar imi l ian, nachmaligen iunerösterreichi'
schen Hofkammerrath und Viceoom von Steter«
mark, der, obgleich er auch jung — 29 Jahre
alt — starb (8. März 1716), dennoch vier
Kinder hinterlieĂź, darunter denGrafen Johann
Georg (geb. 20. September 17l5). der 1756
bis 1763 im Kriege mit PreuĂźen rĂĽhmlich
gefochten und 1778 als General unverehelicht
gestorben ist, und den Grafen Johann
Gundaker. der das Geschlecht fortpflanzte.
Die Witwe des Grafen Johann Georg
schloĂź nach der Hand mit Franz Ehrenreich
Grafen von Traulmannsborf eine zweite Ehe.
— 39. Johann, gemeiniglich Hanns
Gregor genannt (gest. 1348). Von der Neu«
berg'schen Linie, vierter Sohn ihres berĂĽhmten
Stifters Hanns ^2?). Edelknabe der römischen
Königin Anna sBo. V I , S. 130. Nr. 24).
als Orator nach Constantinopcl gesendet, ver«
handelte er dort mit der Pforte in Sachen der
Christenheit; zog auch, nachdem die TĂĽrken
Gran und Stuhlweißenburg erobert und unauf»
haltsam vordrangen, mit einer Eigenen Schaar
den Kaiserlichen nach PreĂźburg zu Hilfe. In
der BlĂĽthe seiner Jahre wurde er bei einem in
Prag abgehaltenen Nitterspicle mit einem Lad'
stocke erschossen. Sein Tod wurde in dem C'hrew
und Traucrgedichte von Col in, welches 1ö!>9
zu Wien im Drucke erschienen und heut'schon
sehr selten ist, besungen. — 40. I . H(ein«
rich) Graf. Unter dieser Abkürzung des Tauf«
namens, mit welcher ein I . H. Graf zu H e r-
berst ein als Verfasser der Schrift: „Deutsch-
lands WĂĽnsche, bezĂĽglich auf seinen gesunkenen
Wohlstand" (Berlin 1830, Reimer, 8«.) er«
scheint, ist wahrscheinlich Johann Heinrich Graf
von Herb erstein (geb. 12. Juni 1804), das
Oberhaupt der einzigen jetzt noch blĂĽhenden
ältern Herberstein'schen Hauptlinie zu ver«
stehen; wenigstens trägt kein zweiter Herber-
v. Würzbach, biogr. Lexikon. VI I I . ^Ged stein dieses Jahrhunderts die obgenanntenAn»
fangsbuchstaben in seinem Taufnamen. Ist dieĂź
der Fall, dann war der Obige ein Sohn des fol«
gendenGrafenIoh.HieronymuS. —4t.Jo-
hann Hieronhmus Graf (geb. zu Salzburg
26. Nov. 1772, gest. zu Gratz 20. Jänner 1847).
Von der ältern noch blühenden Hauptlinie.
Sohn des Grafen Johann Gundaker aus
dessen erster Ehe mit Marie Auguste Gräfin
Schrattenbach; trat 1792 in den österreichi«
schen Staatsdienst, der ihm aber durch einen
Zwist mit dem Gouverneur von Steiermark, dem
Grafen Welsberg, alsbald so sehr verleidet
wurde, daĂź er schon 1796 aus demselben trat.
Theils UnglĂĽcksfalle, theils des Grafen leichtes
Vertrauen gegen schlechte Menschen zerrĂĽtteten
sein Vermögen. Mit Nana Helirielle Gräfin
von Zalm-Neuburg (geb. 12. Jänner 1774) im
Jahre 1795 vermalt, verlor er die wegen ihrer
Anmuth und Frauentugenden alloerehrte Gema»
lin nach 20jähriger Ehe (28. Jänner islS) und
sie selbst 32 Jahre ĂĽberlebend, hinterlieĂź er aus
dieser Ehe drei Söhne und drei Töchter, von
deren ersteren die zwei Grafen Johann Hein«
rich ^40) und Johann Friedrich das
Geschlecht fortpflanzten, und während letzterer
mit Hinterlassung nur eines, zur Zeit erst sechs»
jährigen Sohnes und vier unmündiger Töchter
erst kĂĽrzlich (6. April 1861) im Alter von
51 Jahren starb, ist ersterer, Graf Johann
Heinrich (geb. 12. Juni 1804), zur Zeit das
Oberhaupt der Herberstein'schen Familie
und ( M 16. Juni 1830) mit Abelaide Land«
gräfin von Fiirstmlm-g (geb. 21. Mai 1812),
Sternkreuz«Ordens« und Palastdame Ihrer
Majestät der Kaiserin Elisabeth, Vater von
vier Söhnen, deren drei in der kaiserlichen
Armee dienen und der älteste, Graf Johann
Siamund (geb. 14. Juni 1831), seit 30. April
1861 mit Julie Gräfin Fcstelll-s de Tolna (geb.
8. September 1833) vermalt ist. Des Grafen
Johann Hieronymus gedenkt oft Karl
von Holt ei in seinen unter dem Titel:
„Vierzig Jahre" herausgegebenen, durch Erleb'
nifse und ihre Darstellung interessanten Me<°
moircn, wie auch in den viel frĂĽher erschie-
nenen „Briefen aus und nach Grafenort"
(Mona l841. I . F. Hammerich, 8«.)
Der Graf erscheint darin als ein aristokrati«
sches Original voll Geist uud Laune, welches
durch die kĂĽstliche und unbefangene Schilde-
rung Holtei's nur an Bedeutung gewinnt.
l^Vergl. Holtei's „Vierzig Jahre", 2. Aufl.
Vd. V, S. 198, 322, 366; Bd. VI, S. 43.
283, 299.) — 42. Johann Joseph Graf
-. 17. Februar i«6ä.^ 22
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Hartmann-Heyser, Volume 8
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Hartmann-Heyser
- Volume
- 8
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1862
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 514
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon