Page - 350 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Hartmann-Heyser, Volume 8
Image of the Page - 350 -
Text of the Page - 350 -
Herbert 380 Herbert
zu Zainach und wurde Stammvater des
kärnthnerischen Hauses der Herberte,
von denen sein Sohn Franz Gdmund von
Kaiser Kar l VI . unterm 21. September 1713
in den erbländischen Ritter« und der Enkel
Michael unterm 28. Februar 1760 von der
Kaiserin Maria Theresia in den Frei'
hrrrnstand mit dem Beisatze: in RĂĽcksicht ihres
altadeligen „und ritterlichen Geschlechtes" er»
hoben wurde. sR ĂĽd en und dessen Geschichte,
von Professor Joseph Iender (bei Stein in
Arnsberg 1848). — C ar in thici. Jahrg. 1838,
Nr. 4 und 15; Jahrg. 1857, Nr. 9; Jahrg.
1858, Nr. 16. — Gothaisches genealogisches
Taschenbuch der freiherrlichen Häuser (Gotha,
Iustus Perthes, 32".) Jahrg. 1849, S- 193,
und Jahrg. 1862, S. 366.)
ll. Hervorragende Wlieder der Nitter und Frei-
Herren von Herbert, in alphabetischer Folge
ihrer Taufnamen. 1. Albin (geb. 1. März 1787,
gest. 31. October 1834), Sohn des Frei-
herrn Franz Paul (I.) s^- d. besonderen
Artikel, S. 34s). zeichnete sich durch seine Wirk-
samkeit fĂĽr gemeinnĂĽtzige Anstalten im Vater-
lande aus; er war der Hauptförderer der für
Inneröfterreich eingeführten wechselseitigen
Feuerassecuranz und ihr erster Inspector in
Kärnthen, der Errichter der Kleinkinderbewahr-
anstatt in Klagenfurt, Vicedirector der kärnth«
nerischen Iandwirthschaftsgesellschaft, ĂĽberall
mit edler Aufopferung und Selbstverläugnung
thätig. Viel zu früh für Kärnthen starb er im
Alter von 47 Jahren. Seine Witwe und Vor<
münderin der beiden damals noch minderjäh-
rigen Sohne Fr. Paul (II.) und Edmund,
Narie Eule von Grölkr, war im Sinne ihres
seligen Gatten bemĂĽht, die Fabriken noch
mehr zu heben, so daĂź sie nacheinander bei den
Monarchie« und Weltausstellungen die aus»
gezeichnetsten Anerkennungen erhielt und ebenso
die humanen Anstalten zu fördern, wie z. B.
die Errichtung einer zweiten unentgeltlichen
Kleinkinderbewahranstalt in der Hauptstadt
Klagenfurt. Es wurde eine ^dritte Fabrik Zu
Lavis in Tirol etablirt, welche in Verbindung
mit den beiden anderen die BleiweiĂźerzeugung
in dem Grade steigerte, daß sie für Kärnthen
durch Verwerthung dieses Montanproductcs.
Beschäftigung und Ernährung so vieler daran
Betheiligten von unschätzbarem Werthe ist und
bleibt. — 2. Gdmund, ist der jüngere Sohn
Albin's ^ und Bruder Franz Paul's (ll.)
l4); er ist der Herausgeber der „Kärnthnerischen
Volkslieder, 2 Hefte, 50 Nummern, mit Gesang»
und Claoierbegleitung" (Wien, in der k. k. Hoflithographie von A. Grobe, 2 Auflagen).
Mit dieser schätzbaren Sammlung der Volks«
lieber seines engern Heimatslandes beurkundet
Edmund vorzĂĽgliche musikalische Kenntnisse -
aber auch sonst, wenn es die Förderung Heimat«
licher Interessen galt. bewies Edmund warme
Theilnahme, z. B. bei EinfĂĽhrung der Dampf-
schissfahrt am Werdersee. Er wurde bereits den
11. November l834 dem Vaterlande und seiner
Familie durch den Tod entrissen. — 3. Franz
Paul (I.) ss. d. besond. Artikel S. 348). —
4. Franz Paul (II.) (geb. 16. August 1819).
Sohn des Freiherrn Albin j ^ , ist das gegen«
wärtige Haupt der Freiherrnfamilie Herbert;
Leiter der industriellen, von seinem Vorfahren
in's Leben gerufenen Anstalten in seiner Heimat
Kärnthen und im Nachbarlande Tirol, 1860
Neichsrath, hat er diesem seinem Berufe, sowie
den vielen AnsprĂĽchen des Vaterlandes zu
genĂĽgen, dessen Ehren und Vortheilen er sich
als Director seines Vereines fĂĽr Industrie und
Gewerbe, als MitgrĂĽnder des durch seine
Sammlungen, die an demselben statthabenden
Vorlesungen und sein Jahrbuch in Oesterreich
einen vorzüglichen Platz behauptenden natur«
historischen Museums widmet. Freiherr Franz
Paul (II.) ist seit 23. November 1831 vermalt
mit Anna von Wangenyeim (geb. 12. Juni l833),
aus welcher Ehe zur Zeit noch keine Nach»
kommenschaft vorhanden ist. — 5. Joseph
von Herbert ^s. d. besond. Artikel S. 351).
— 6. Michael, Enkel des ersten nach
Kärnthen eingewanderten Ioha nnHerbcrt.
War der GrĂĽnder der nun ĂĽber 100 Jahre
bestehenden BleiweiĂźfabrikzu Klagenfurt, welche
das erste und ausgezeichnetste Etablissement
dieser Art in Oesterreich, ja in seiner gegen«
wärtigen Ausdehnung eines der vorzüglichsten
des Continents ist.
III. Wappen. Ein gevierteter Schild mit Herz«
schild. 1 und 4: in der Mitte quer. und zwar
oben gold, unten roth abgetheilt, in 1 ein zur
Rechten hervorspringender schwarzer Adler mit
offenem Schnabel, roth ausgeschlagener Zunge
und ausgebreiteten Flügeln, und in 4 drei nach«
einander gesetzte silberne Rauten. 2 und 3:
in Silber ein zur Rechten aufrecht schreitender
rother Löwe mit offenem Rachen, roth aus«
geschlagener Zunge, ĂĽber sich geschlagenem
Schweife und weggestreckten Pranken. Im
Herzschilde prangt zwischen zweien an grĂĽnen
Schäften hängenden, aus grünem Grunde
hervorwachsenden Sonnenblumen eine goldene
Sonne. Die Freiherrnkrone bedeckt den Schild
und auf derselben erheben sich drei gekrönte
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Hartmann-Heyser, Volume 8
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Hartmann-Heyser
- Volume
- 8
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1862
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 514
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon