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Hermann 379 Hermann
werker vorrückte. Als solcher machte er
die Feldzüge der Jahre 1813 und 1814
mit, nahm an der Schlacht bei Leipzig
(13. und 19. October 1813), an den Ge-
fechten bei Chalendrey undLangres,
an der Schlacht bei Brienne (1. und
2. Februar 1814), bei Bar«sur«Aube
(26. und 27. Februar d. I.), am Sturme
aufLesmont, an dem Gefechte bei L a»
Fertö ' sur «Aube, am Sturme bei
Bar'sur-Seine, an den Gefechten bei
Arcis«sur «Aube und Mery, und
endlich an den Schlachten bei Troyes
und Paris (29. und 30. März d. I.)
Theil. Bei allen diesen Anlässen bewährte
er persönlichen Muth, Umsicht und Eifer;
in der Relation über die Schlacht bei
Brienne
steht
sein Name unter den Braven
des Tages. Am 1. April 1813 wurde H.
Oberfeuerwerker, am 1. August 1816
Unterlieutenant im 2. Artillerie-Regi-
mente, kam im April 1817 in's Bombar»
diercorps und von da im August 1820
als Oberlieutenant in'g 3. Artillerie-Re»
giment. Einige treffliche Aufsatze H.'s
in der „Oesterreichischen Militär «Zeit»
schrift", die unter Feldmarschall-Lieute-
nant Grafen Rotykirch einen bemerk»
baren Aufschwung genommen hatte, rich-
teten dessen Aufmerksamkeit auf den
talentvollen Offizier; Rothkirch ver-
anlaßte H.'s Uebersetzung in den General»
stab, welche am 1. April 1822 erfolgte,
und in dieser Stellung war H. neben
seinem dienstlichen Berufe ein steißiger
Mitarbeiter der genannten Zeitschrift, in
welcher seine zahlreichen kriegsgeschichtli»
chen, militärisch'philosophischen und didak»
tischen Aufsätze, meist mit H. unterzeichnet
sind. Im Generalstabe arbeitete er in der
kriegsgeschichtlichen Abtheilung; 1827
wurde er Hauptmann im Corps, 1828
und 1829 war er bei derMilitär-Zandes.
beschreibung in Oberösterreich, 1830 bei der Zager-Baucommisfion in Linz in Ver»
Wendung; am 11. April 1833 zum Major
im Corps befördert, wurde er am 1. Juli
1841 zur Dienstleistung nach Wien beru-
fen und mit der Reorganifirung der
Grenzschulen betraut. 1842 erfolgte
seine Ernennung zum Director der kriegs-
geschichtlichen Abtheilung, bald darauf
jene zum Director des statistischen und
noch zu Ende des Jahres zum Vorstände
des kriegsgeschichtlichen Bureau's. Sein
leidender Zustand nöthigte ihn um Ver>
setzung in den Ruhestand zu bitten, welche
am 27. Juli 1846 mit gleichzeitiger,Vei-
leihung des Obersten-Charakters und der
mit dieser Charge verbundenen Pension
erfolgte. Im Jahre 1848 wurde H.
mit Armee-Obercommando-Befehl ääo.
Schönbrunn 12. November zur Ueber»
nähme des Commando's in dem befestig-
ten Posten Neugebäude bei Wien beordert,
den er bis um die Mitte 1880 bekleidete.
Dann nach Wien berufen, erhielt er den
Allerhöchsten Auftrag die Feldzüge der
Jahre 1813, 1814 und 1813 zu bearbei-
ten, und übernahm in Folge dessen die
Direction des k. k. Kriegsarchids, welche
er auch interimistisch einige Zeit führte.
Außer den bereits erwähnten Arbeiten in
der „österreichischen Militär-Zeitschrift",
von denen er leider keine Sammlung
veranstaltet hat, erschienen noch in den
Sitzungsberichten der mathematischmatur»
wissenschaftlichen Classe der kaiserlichen
Akademie der , Wissenschaften folgende
Aufsätze: „Verbesserung der Callet'schen
Tafel der gemeinen Logarithmen mit
20 Decimalen nebst Vorschlägen für die
weitere Förderung dieses Zweckes" (Bd.I,
S.113) und „Bestimmung der trigono«
metrischen Functionen aus den Winkeln
und der Winkel aus den Functionen bis
zu einer beliebigen Grenze der Genauig.
keit" (Bd. I, S. 463 u. f.)' auch dürfte
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Hartmann-Heyser, Volume 8
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Hartmann-Heyser
- Volume
- 8
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1862
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 514
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon