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Hermann 384 Hermann
Hermann, Georg, s.: Hermann, Mich
Caj. sin den Quellen S. 390. Nr. 3).
Hermann, Heinrich (Geschicht-
schreiber und Domherr zu Klagenfurt,
geb. daselbst am 1.November1793). Sein
Vater war ständischer Zeichnenmeister
zu Klagenfurt; der Sohn besuchte das
Lyceum daselbst, und begann darauf das
theologische Studium, erhielt 1814 die
Priesterweihe und trat in die Seelsorge.
In derselben zu St. Veit beginnend, kam
er alsbald als Prediger an die Stadt»
Pfarre zu Klagenfurt, wo ihm seine
homiletischen Vortrage und seine wissen-
schaftliche Bildung die Gunst des FĂĽrst,
bischofs von Gurk, des Cardinals Grafen
Salm erwarben, der ihn zum Secretär
des Gurker Konsistoriums ernannte. Auch
erhielt er später den ledig gewordenen
Posten deS Consistorialkanzlers, wurde
dann Domherr, Dechant zu GmĂĽnd,
Professor der Pastoraltheologie und ist
gegenwärtig Vorstand der Diöcesenbuch«
Haltung. Seit 4820 arbeitet H. an der
Geschichte seines Vaterlandes Karnthen.
fĂĽr die er unermĂĽdet nach Quellen
forschte und solche emsig sammelte. Die
Ergebnisse seiner Forschungen veröffent»
lichte er von dortan, außer in den Jahr»
gangen der „Carinthia" —bis 1834 die
wissenschaftliche und unterhaltende Bei»
läge der „Klagenfurter Zeitung", nach
der Hand aber ein von letzterer unab»
hängiges, vornehmlich der Geschichte,
Topo- und Ethnographie Kärnthens
gewidmetes Blatt, — in den acht Band'
chen der von S. M.Mayer herausgege«
benen „Kärnthnerischen Zeitschrift", u. z.
in den Monographien der Pfalzburgen
Karnburg und Moosburg, der alten
Hauptstadt Kärnthens, St. Veit, dann
der jetzigen, Klagenfurt, wobei er die
Stadtarchive von St. Veit, Klagenfurt
und das
ständische Archiv durchforschte und benutzte. Von 1836 bis 1844 schrieb er
den topographisch-historisch gehaltenen
Text zu Wagner's „Ansichten von
Karnthen in 100 Bildern" (Klagenfurt
bei Leon), von da bis 1860 die II. Ab-
th eilung des „ Handbuches der Beschichte
Mrnthenz in seiner Vereinigung mit lldezter-
nichz FĂĽrstentĂĽmern ran 2555 bis 3359".
3 starke
Bände (Klagenfurt, Leon, 8«.),
welches sich an die „Geschichte des Her»
zogthumes Karnthen vor und unter der
Römerherrschaft und des Mittelalters",
von Gottlieb Freiherrn von Ankers»
hosen ls. d. Bd. I, S. 431, anschlieĂźt.
Des Letzteren (am 6. März 1860 erfolg,
ter) Tod lieĂź jedoch eine LĂĽcke von
2 Jahrhunderten, u. z. von 1122—1333.
Das „Handbuch der Geschichte Käm«
thens", Hermann's Hauptwerk,
enthält im 3. Hefte des 3. Bandes die
„Culturgeschichte Kärnthens vom Jahre
1790—1839", eine höchst schätzbare Ar-
beit und wahre Fundgrube literar-histo-
rischer und biographischer Mittheilungen,
welcher wie auch dem Verfasser selbst
der Herausgeber dieses Lexikons manche
Aufschlüsse für dasselbe verdankt. Außer«
dem hat Hermann auch eine größere
Anzahl, mitunter sehr umfassende Bio«
graphien von kärnthnerischen Gelehrten,
Staatsmännern und Kirchenfürsten in
verschiedenen Zeitschriften und Werken
veröffentlicht, von denen hier die bedeu»
tenderen angefĂĽhrt werden; u. z. in der
oberwähnten „Carinthia": Franz
Xaver Baron von Wulfen, Jesuit und
Botaniker (Jahrg. 1837, Nr. 25 u. 26);
— Joseph von Herbert, Jesuit und
Physiker, 1740-1798 (Jahrg. 1838,
Nr. 1); — Albin Baron Herbert wie
auch über andere Sproßen dieses Ge»
schlechts (Jahrg. 1838, Nr. 4 u. 18;
1832, Nr. 27; 1837, Nr. 9, u. 1838,
Nr. 16); — Sigmund von Stoi>
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Hartmann-Heyser, Volume 8
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Hartmann-Heyser
- Volume
- 8
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1862
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 514
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon