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Zickel
wo es nach Graffer's „Oesterreichischer
National-Encyklopadie" in die Belvedere»
Gallerie nach Wien kam, aber weder von
A. Kraf f t , noch Erasmus Engerth in
ihren Catalogen aufgeführt wird. Nnter
seinen übrigen Bildnissen wird das Por>
trat deS Dichters Klopstock, Kniestück,
von,Huck später im Stiche vervielfäl»
tigt. besonders gerühmt. Ein anderes
Bild, eine „Rli55nndlll", hat nach ihm
H. Sinzenich gestochen. Die Bildnisse
des Kaisers Franz und seiner Gemalin
Mar ia Theresia befinden fich im
Chorherrnstifte St. Florian, im soge-
nannten rothen Zimmer. H. malte vor«
nehmlich Familienstücke, häusliche Scenen,
spielende Kinder und einzelne Portrate;
aber auch allegorische, mythologische und
Theaterscenen. Ferner find mehrere
Deckenstücke von ihm vorhanden. Man
rühmt an seinen Arbeiten correcte Zeich«
nung und warmes Colorit. Leider entriß
ihn der Tod zu früh der Kunst im Alter
von 33 Jahren.
Dlabacz (Gottfried Ioh.), Allgemeines histo«
risches Künstler-Lenkon für Böhmen und zum
Theile auch für Mähren und Schlesien (Prag
lsl5, Haase, 4".) Bd. I, Sp. 620. — Nagler
(G.K. Dr.), Neues allgemeines Künstler-Len-
kon (München 1838, E. A. Fleischmann, 8".)
Bd. VI, S.172. — Die Künstler aller Zei<
ten und Völker. Begonnen von Prof. Fr.
Müller, fortgesetzt von Dr. KarlKlunziw
ger (Stuttgart 1857 u. f.. Ebner u. Seubert,
Ler.s".) Bd.Il, S.378.— Ocsterreichische
National-Encyklopädie von Gräffer
und Czikann (Wien 1833, 8".) Bd. I I ,
S. 576. — Fioril lo, Geschichte der zeich<
nenden Künste in Großbritannien. — Meusel
in seinem Künstler-Lerikon nennt ihn irrig
Franz.
Hickel, Ioftph (k. k. Kammer-
inaler, geb. zu Böhmisch-3eipa 1734,
nach Anderen 1736, gest. zu Wien
23. März 1807). Erhielt, wie bei seinem
Bruder Anton ^s. d. Vorigen^ bemerkt
worden, von s:mem Vater, der Maler in Böhmisch.Zeipa war, den ersten Unter-
richt in der Kunst; iin Alter von
12 Jahren malte er schon in Oel und
vollendete. 13 Jahre alt. daS Altarbild
für die Stadtkirche zu Hirschberg in
Böhmen. Im Jahre 1734 kam er nach
Wien und besuchte daselbst die Akademie
der bildenden Künste. Vornehmlich ver»
legte er fich auf die Portratmalerei. Seine
Arbeiten zogen die Aufmerksamkeit der
Kaiserin Maria Theresia auf sich, die
ihn 1768 auf ihre Kosten nach Italien
reisen ließ, wo er zu Mailand, Parma
und Florenz viele Porträte hoher Per»
sonen arbeitete. Da es seinen Feinden
gelungen war, ihn bei der Kaiserin zu
verläumden und H. längere Zeit nicht
nach Hofe durfte, benutzte er diese
Zwischenzeit zu gründlichen Studien in
seiner Kunst, und nun erst, wie er in
einem Briefe selbst schreibt, erkannte er,
daß ihn die Schmeicheleien verdorben
hatten und er erst, nachdem er die Kritik
von Kennern gewürdigt, ein wahrer
Maler geworden sei. Bei Hof wieder in
Gnaden aufgenommen, wurde er k. k.
Kammermaler, Mitglied der kais. Aka»
demie der bildenden Künste zu Wien und
scner zu Florenz. H. hat eine unglaub«
liche Menge von Porträten, über 3009
an der Zahl. vollendet. Viele davon
wurden in Kupfer gestochen. Zu seinen
berühmtesten Bildern zählen: „Nai5?r
Zü5epli II.", der ihm fünfmal gesessen
sein soll; eines derselben befindet sich im
großen Nathsaale des Magistrates in
Wien; und sie wurden theils von I . C.
Schwab, theils von W.F. Gmelin in
Kupfer gestochen; — die „Kaiserin Marill
«Theresia"; — „Ferdinand, König nun Llenpel,
seine Gemalt'n Anroli'ue, GrzhcrzIgm unn Gester-
reich, 5llnitnt ihren Rindern"', — «Nie (5rzt)ei>
ziigin Marin Oliäübett)"; — die „Orzherzugin
Christine mit ihrem Gemale Albert, H
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Hibler-Hysel, Volume 9
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Hibler-Hysel
- Volume
- 9
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1863
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 518
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon